Geballte Freude beim HSV - Diaz-Treffer bringt den Hamburgern die Verlängerung - © © gettyimages
Geballte Freude beim HSV - Diaz-Treffer bringt den Hamburgern die Verlängerung - © © gettyimages

HSV bleibt in der Bundesliga- Die Uhr tickt weiter

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Karlsruhe - Die legendäre Stadionuhr tickt weiter - die Zeit des Bundesliga-Dinos ist trotz einer schlechten Saison doch nicht vorbei: Auch nach 51 Jahren und 281 Tagen bleibt das Gründungsmitglied Hamburger SV in der Fußball-Eliteklasse. Dem HSV reichte in einem dramatischen Relegations-Rückspiel ein 2:1 (1:1, 0:0) n.V. beim Karlsruher SC und verhinderte damit gerade noch seinen ersten Abstieg in die 2. Bundesliga. Der KSC, der im Hinspiel ein 1:1 geholt hatte, verpasste dagegen die anvisierte Rückkehr in die Bundesliga nach sechs Jahren Abstinenz.

"Joker" Nicolai Müller erzielte in der 115. Minute für den HSV den entscheidenden Treffer, nachdem Marcelo Diaz in einer unglaublichen Schussphase mit einem direkt verwandelten Freistoß in der ersten Minute der Nachspielzeit (90.+1) die Hamburger in die Verlängerung gerettet hatte. Reinhold Yabo hatte in der 78. Minute die umjubelte Führung für die Karlsruher erzielt, die erst vor zwei Jahren aus der 3. Liga in die 2. Bundesliga zurückgekehrt waren und sich den Traum vom zweiten Aufstieg innerhalb von zwei Jahren nicht erfüllen konnten. Der KSC verschoss Sekunden vor Schluss noch einen Handelfmeter durch Rouwen Hennings.

HSV übernimmt das Kommando

Vor 27.986 Zuschauern im ausverkauften Wildparkstadion wurden die Hamburger, die ohne die gesperrten Heiko Westermann und Gojko Kacar auskommen mussten, zum wahrscheinlich letzten Mal von Altstar Rafael van der Vaart auf den Platz geführt. Die Mannschaft von Trainer Bruno Labbadia, der als Profi für den KSC auf Torejagd gegangen war, übernahm nach kurzen Anlaufschwierigkeiten das Kommando. Mehr als Distanzschüsse hatte der HSV zunächst aber nicht zu bieten.

Die Karlsruher, bei denen der gesperrte Mittelfeldspieler Dominic Peitz fehlte, lauerten unter den Augen von Bundestrainer Joachim Löw auf Konter. Stürmer Hennings, der in Hamburg getroffen hatten, wartete in der ersten Viertelstunde aber vergeblich auf brauchbare Zuspiele. Oft brauchte der KSC schlichtweg zu lange, um die sich bietenden Räume ausnutzen zu können.

Auf der anderen Seite spielte der HSV wie so oft in dieser Saison: Unkonzentriert und ungenau. Hoffnungsträger Pierre-Michel Lasogga hing lange in der Luft, sein Kopfball in der 39. Minute war die erste größere HSV-Chance - aber eben kein Problem für KSC-Torwart Dirk Orlishausen. Folgerichtig machte sich in der Pause bei den mitgereisten Fans Abstiegsangst breit.

Gute Chancen für den KSC

Die dringend nötige Reaktion nach dem Seitenwechsel blieb aber zunächst aus. Lediglich Lasogga sorgten mit einer Direktabnahme (51.) für einen Hauch von Gefahr. Ansonsten blieb der HSV (nur 25 Tore in der regulären Saison) viel zu harmlos gegen die gut stehende KSC-Abwehr. 

Die besten Chancen hatten die Karlsruher: Abwehrchef Daniel Gordon rauschte nur knapp an einer Hereingabe von Enrico Valentini vorbei (63.), Manuel Guldes Kopfball wurde gerade noch von Slobodan Rajkovic vor der Linie gestoppt (69.), ehe Yabo die verdiente Führung gelang. In der Folgezeit hatte der KSC aber zunächst Glück, dass Lasogga und Dennis Diekmeier beste Gelegenheiten ungenutzt ließen. Diaz hauchte den Hamburgern dann Sekunden vor Schluss wieder Leben ein, ehe der in der 77. Minute eingewechselte Müller den HSV ins Glück schoss.

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SID