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Der FC Augsburg um Kapitän Paul Verhaegh (mit Sebastian Langkamp) hoffen auf den Klassenhalt
Der FC Augsburg um Kapitän Paul Verhaegh (mit Sebastian Langkamp) hoffen auf den Klassenhalt

Das Wunder wird immer wahrscheinlicher

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Augsburg - Was Prognosen betrifft, übt man sich beim FC Augsburg traditionell in Zurückhaltung, sich weit aus dem Fenster zu lehnen, ist nicht die Sache des Clubs. Auch die immer wiederkehrende Frage nach dem Klassenerhalt wurde stets ohne jeglichen Anflug von Euphorie beantwortet. Die Ausgangsposition sei nicht schlecht, hieß es, doch liege vor der Mannschaft noch ein beschwerlicher Weg.

Augsburg vergibt Chancen

Nach dem allerdings wagte Andreas Rettig eine fast schon kühne Einschätzung. "Ich glaube, dass wir den direkten Abstieg verhindert haben", sagte der Manager, obwohl rein rechnerisch der Rutsch auf den vorletzten Platz noch möglich ist. Den belegt zwei Spieltage vor dem Saisonende Hertha BSC mit sechs Punkten weniger auf dem Konto und einer um zehn Treffer schlechteren Tordifferenz. Weil aber nun einmal Vorsicht die Mutter der Vorhersage ist, fügte Rettig flugs noch hinzu: "Über die Ziellinie sind wir noch nicht."



Ähnlich äußerte sich Jos Luhukay. "Durch diesen Punkt haben wir die Relegation sicher", befand der Trainer und fuhr kämpferisch fort: "Wir wollen noch einen Tick mehr und nach dem 34. Spieltag in den Urlaub." Dass nicht schon gegen Schalke mit einem Sieg alles klar gemacht wurde, lag an der Torschusspanik der Augsburger. Nach der Führung durch einen Kopfball von Sebastian Langkamp boten sich zweimal Axel Bellinghausen, Torsten Oehrl, Marcel Ndjeng und Matthias Ostrzolek gute bis sehr gute Möglichkeiten, ohne dass daraus jedoch Kapital geschlagen wurde.

Als Effizienz-Champion dagegen entpuppte sich Schalke. Bereits der erste Schuss auf den Augsburger Kasten, abgefeuert von Klaas-Jan Huntelaar, bedeutete den Ausgleich. "Das ist der Unterschied", sagte Langkamp. "Den Schalkern reicht eine Chance, und wir hatten gefühlte 20." Ohne Umschweife räumte der bereits zum vierten Mal in dieser Saison erfolgreiche Innenverteidiger ein, dass er den Gegentreffer mit auf seine Kappe nehmen müsse. Bei dem weiten Ball von Jael Matip auf den Torschützen "habe ich mich verschätzt".

Optimistisch nach Gladbach



In Mönchengladbach am kommenden Samstag und eine Woche später vor eigenem Publikum gegen den im Moment ebenfalls noch nicht gesicherten Hamburger SV kann der FC Augsburg alles klar machen. Obwohl die Borussen mit Schalke um den zur Teilnahme an der Champions League berechtigenden 3. Platz konkurriert und in dieser Partie der gelbgesperrte Hajime Hosogai ersetzt werden muss, sieht Jan-Ingwer Callsen-Bracker der Partie gegen seinen früheren Arbeitgeber mit einer großer Portion Zuversicht entgegen. "Gegen die oben Stehenden haben wir immer gut ausgesehen. Wir freuen und auf dieses Spiel", sagte der Ex-Gladbacher. Die erste Auseinandersetzung hatte der FCA 1:0 gewonnen. Pikanterweise durch ein Callsen-Bracker-Tor.

Wenngleich gegen Schalke der mögliche Sieg und damit der vorzeitige Direktverbleib in der Eliteklasse verpasst wurde, so hat das Unentschieden doch - davon ist der 27-Jährige überzeugt - den Druck auf den Konkurrenten Köln "deutlich erhöht". Und Sebastian Langkamp wiederum hofft auf Schützenhilfe im Fernduell mit den Geißböcken (vier Punkte weniger, um 16 Treffer schlechtere Tordifferenz).

"Freiburg, bitte Gas geben" - schickte er einen Hilferuf Richtung Breisgau, wo Köln am kommenden Samstag gastiert. Sollte das Team von Solbakken-Nachfolger Frank Schaefer dort über ein Unentschieden nicht hinaus kommen, wäre das Wunder Klassenerhalt perfekt - trotz des klitzekleinen Fragezeichens, das die Mathematik auch in diesem Fall setzt.

Aus Augsburg berichtet Reinhart Kruse