"Das war ein guter erster Schritt"

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München - Hätte Franck Ribery nicht zwei Mal den Job erledigt, der eigentlich der seinige ist, wäre Mario Gomez am Sonntagabend wohl nicht mit einem Schmunzeln vor die Journalisten getreten.

Dank der beiden Treffer des Franzosen - und einer auch sonst konzentrierten Leistung - fuhr der FC Bayern einen ein. Der Top-Torjäger der Münchner sah selbst bis zu seiner Auswechslung in der 72. Minute einige Male etwas unglücklich aus, was er nachher am falschen Schuhwerk festmachte.

Zusätzlicher Trost für Gomez neben den drei Punkten und der Rückkehr auf Platz 2: Klaas-Jan Huntelaar, der ebenfalls 18 Treffer auf dem Konto hat und gemeinsam mit ihm die Torjägerliste anführt, ging auch leer aus.

Im Vordergrund stand allerdings ganz klar das Ergebnis an diesem 23. Spieltag. Der Rekordmeister wollte sich nach dem torlosen Remis in Freiburg und der bitteren Niederlage in Basel rehabilitieren. "Wichtig war, dass wir als Mannschaft eine Reaktion zeigen. Man hat von Anfang an gesehen, dass wir dieses Spiel gewinnen wollten", sagte Gomez. Der 26-Jährige erklärt im Interview, warum er trotz seiner persönlichen Schwierigkeiten beim Abschluss zufrieden mit dem Auftritt war.

Frage: Mario Gomez, der Sieg gegen Schalke hätte fast ein bisschen höher ausfallen können, oder?

Mario Gomez: Es gab ungefähr 20 Situationen, in denen der Ball einen Meter vor dem Tor noch quer gespielt wurde aber einfach nicht über die Linie wollte. Dennoch: Der Sieg war hochverdient. Wir haben nicht nur gut gekämpft, sondern auch viele Chancen herausgespielt. Das war ein guter erster Schritt.

Frage: Wie groß war der Druck auf die Mannschaft?

Gomez: Natürlich haben wir zwei Spiele hinter uns, die nicht gut waren. Wichtig war, dass wir als Mannschaft eine Reaktion zeigen. Man hat von Anfang an gesehen, dass wir dieses Spiel gewinnen wollten. Wir wussten, dass wir das Spielen nicht verlernt haben. Aber wir haben Selbstvertrauen eingebüßt.

Frage: Sie selbst hatten ein paar gute Chancen, waren aber nicht erfolgreich. Woran lag es? Sie sind auch ein paar Mal weggerutscht...

Gomez: Ein gescheites Schuhwerk hat gefehlt und die letzte Überzeugung. Mir fehlt momentan das berühmte eine Tor - wobei es jetzt auch erst mein drittes Spiel ohne Tor war. Klar bin ich enttäuscht, weil ich unbedingt treffen wollte und aussichtsreiche Situationen hatte. Ich war vor dem Tor und vor allem mit meinen Schuhen absolut unzufrieden und hoffe, dass ich im nächsten Spiel die bessere Wahl bei den Schuhen treffe - und dann auch die bessere Wahl vor dem Tor.

Frage: Die Mannschaft wirkte von Beginn an motiviert und spielfreudig. Außerdem haben Sie viel kommuniziert miteinander auf dem Platz. Wie erklären Sie sich den starken Auftritt?

Gomez: Wenn man nach einem Sieg hier steht, fallen einem die Antworten immer leicht. Wir haben uns nach dem Basel-Spiel alle zusammen unterhalten und uns viel vorgenommen. Wir sind eine gute Mannschaft und lassen uns nicht auseinander dividieren von irgendwelchen Ergebnissen oder anderen Geschichten.

Frage: Ist denn jetzt schon wieder alles gut? Was muss noch besser werden?

Gomez: Zuhause haben wir unsere Spiele eigentlich alle gewonnen, in der Rückrunde bisher auch alle 2:0. Wir müssen genau das jetzt auch auswärts schaffen, dann kommen wir wieder in eine gute Richtung. Wir wollen Meister werden - dafür muss man auswärts auch gewinnen. Damit müssen wir in Leverkusen anfangen.

Aus der Allianz Arena berichtet Tim Tonner