"Eine zugige ovale Schale", so beschreibt der ehemalige Stadionsprecher Jo Brauner das alte Volksparkstadion liebevoll - © © imago
"Eine zugige ovale Schale", so beschreibt der ehemalige Stadionsprecher Jo Brauner das alte Volksparkstadion liebevoll - © © imago

Volksparkstadion - Alter Name, neue Hoffnungen

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Köln - Am 1. August wird der ganz große Hoffnungsträger des Hamburger SV vorgestellt. Zu seinen Ehren wird eigens ein Fanfest veranstaltet und er besitzt auch schon seine eigene Merchandising-Kollektion. Die Rede ist allerdings nicht von einem neuen Spieler, sondern von der Hamburger Arena. Die Heimspielstätte des HSV erhält ihren alten Namen zurück und heißt wieder Volksparkstadion. Ein Umstand, der die Fans des Bundesliga-Dinos von besseren Zeiten träumen lässt.

Legendäre Auftritte im Volksparkstadion

Fußballer und ihre Fans sind abergläubisch. Deshalb ist es nicht überraschend, dass nach einer längeren sportlichen Durststrecke die Änderung eines Namenszuges für große Euphorie sorgt. Volksparkstadion - das klingt nach Europapokal, Meisterschaften und ganz großem Fußball. Derzeit sind im ganzen Stadion, das bis zum 1. August 2015 noch Imtech Arena heißt, Handwerker unterwegs und ersetzen die alten Schriftzüge. Sogar Spezialkletterer schwingen sich zur Anzeigetafel um dort den neuen, alten Namenszug anzubringen.

Etwa 1.800 Schilder müssen geändert werden. Spätestens bis zum ersten Heimspiel gegen den VfB Stuttgart am 2. Bundesliga-Spieltag sollen alle Bauarbeiten abgeschlossen sein. Ein Heimspiel im Volksparkstadion - das lässt die Herzen der HSV-Fans höher schlagen. "Ich bin sicher: die wieder als Volksparkstadion getaufte Arena wird all‘ das zurückbringen, was wir mit ihrem Namen so lange vermisst haben. Zwar nicht die Fußballer von damals, aber den adäquaten sportlichen Erfolg", schreibt Hamburgs ehemaliger Stadionsprecher Jo Brauner auf hsv.de.

Die Fans, die den Umbau interessiert beobachten, tauschen beseelt Geschichten aus der guten alten Zeit aus. Besonders das 5:1 gegen Real Madrid im April 1980 ist den älteren Anhängern im Gedächtnis geblieben. Nach einer 0:2-Pleite im Hinspiel zieht der HSV nach einer furiosen Partie ins Finale des Europapokals der Landesmeister ein. Manfred Kaltz und Horst Hrubesch treffen jeweils zwei Mal, den Schlusspunkt setzt Caspar Memering in der 90. Minute.

Einweihung gegen Hellas Verona

Auch die Bayern bekamen Anfang der achtziger Jahre die Hamburger Heimstärke zu spüren. 1981 führten die Münchner zur Pause mit 1:0, aber Horst Hrubesch (2), Ditmar Jakobs und Lars Bastrup drehten die Partie. Deutscher Meister am Saisonende: der Hamburger SV.

So weit ist es natürlich noch lange nicht, aber die Rückkehr des alten Namens weckt die Erinnerung an alte Erfolge. Zur Einweihung tritt die Mannschaft von Bruno Labbadia gegen Hellas Verona an. Das klingt schon wieder nach großer weiter Fußballwelt. Und die soll in Zukunft wieder häufiger in Hamburg vorbeischauen. Im Volksparkstadion.

Florian Reinecke