Viel unterwegs: Klaas-Jan Huntelaar (r.) legte mit 11,6 Kilometer die meisten im Vergleich seiner Teamkollegen zurück
Viel unterwegs: Klaas-Jan Huntelaar (r.) legte mit 11,6 Kilometer die meisten im Vergleich seiner Teamkollegen zurück

"Das kann eben mal passieren"

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Sinsheim - Selten sprachen die Daten nach einer Bundesligapartie eine so deutliche Sprache: Der FC Schalke 04 gewann nach Torschüssen mit 22:8 gegen die TSG 1899 Hoffenheim, hatte 65 Prozent Ballbesitz - und . Wie schon gegen Montpellier in der Champions League und in Düsseldorf in der Bundesliga (jeweils 2:2) gelang es den Schalkern am Samstag bei der TSG nicht, ihre klare Überlegenheit in einen Sieg umzumünzen.

Hoffenheim bestraft Schalker Nachlässigkeiten

Schlimmer noch: Durch ein Tor des eingewechselten Sven Schipplock in der Nachspielzeit verloren die Schalker in Hoffenheim sogar. "Unnötig, komplett unnötig, total unnötig" sei diese Niederlage, haderte Schalkes Manager Horst Heldt.



Erst nach dem Rückstand durch Kevin Volland (13.) kamen die Schalker richtig ins Spiel. Noch vor der Pause glich ihr bester Akteur, Roman Neustädter, nach einer Ecke von Jefferson Farfan per Kopf aus (37.). Doch in ihrer Drangphase gerieten die Westfalen erneut in Rückstand: Nachdem Innenverteidiger Joel Matip Volland im Strafraum umschubste, verwandelte Roberto Firmino für Hoffenheim zum 2:1 (67.).

Nachdem Atsuto Uchida für Schalke in der 82. Minute ausglich, wollten die Spieler von Trainer Huub Stevens auch den Sieg. Allerdings rannten die "Knappen" nur noch nach vorne und vernachlässigten so die Defensive. In der Nachspielzeit bekamen sie dafür die Quittung und fingen sich den spielentscheidenden Konter ein.

Stevens kritisiert Chancenverwertung



"Wenn man seine Chancen nicht nutzt, und dem Gegner durch Fehler immer wieder Gelegenheit gibt sein Reaktionsspiel zu zeigen, dann verliert man so ein Spiel", analysierte Schalkes Trainer Huub Stevens. Auch dessen niederländerischer Landsmann Klaas-Jan Huntelaar blieb im Kraichgau ohne Torerfolg. Der Mittelstürmer hatte nicht seinen besten Tag. Der Mann, den sie wegen seiner Torgefahr "Hunter" (Jäger) nennen, hat in dieser Saison in zehn Einsätzen drei Bundesligatreffer erzielt.

Warum das Spiel gegen Hoffenheim verloren wurde und was aus dieser Niederlage für die Champions-League-Heimbegegnung gegen den FC Arsenal aus London am Dienstag zu lernen sei, erklärte Huntelaar in den Katakomben des Sinsheimer Stadions den Reportern.

bundesliga.de: Woran hat es gelegen, dass ihr dieses Spiel verloren habt?

Klaas-Jan Huntelaar: Wenn du vor der Halbzeit das 1:1 machst, dann spielst du natürlich in der zweiten Halbzeit auf das zweite Tor. In der Phase nach der Pause haben wir trotz guter Chancen das zweite Tor nicht gemacht.
Dann bekommst du einen Elfmeter und dann laufen Spiele eben so.

bundesliga.de: Was war der Knackpunkt in dieser Partie?

Huntelaar: Wenn wir nach dem 1:1 in Führung gehen, dann läuft das Spiel anders.

bundesliga.de: Warum ist euch das nicht gelungen?

Huntelaar: Wir haben gute Möglichkeiten gehabt, um Tore zu herauszuspielen, aber wir haben die Chancen eben nicht verwertet.

bundesliga.de: Hättet ihr nach dem späten 2:2 nicht auf Unentschieden spielen sollen?

Huntelaar: Wir haben dann versucht, das Spiel zu gewinnen und hatten auch sogar die Chance dazu. Aber dann bekommst du das dritte Gegentor und verlierst. Das kann eben mal passieren.

bundesliga.de: Am Dienstag in der Champions-League kommt der FC Arsenal aus London. Was lernt ihr aus dem Spiel in Hoffenheim für diese Partie?

Huntelaar: Arsenal ist ein ganz anderes Spiel. Aus dem Spiel in Hoffenheim nehmen wir nichts mit für das kommende.

Aus Sinsheim berichtet Tobias Schächter