Bixente Lizarazu erwartet einen Leckerbissen: Dortmund gegen Bayern steht für den Franzosen auf einer Höhe mit dem spanischen Duell FC Barcelona gegen Real Madrid
Bixente Lizarazu erwartet einen Leckerbissen: Dortmund gegen Bayern steht für den Franzosen auf einer Höhe mit dem spanischen Duell FC Barcelona gegen Real Madrid

"Das ist das Non-Plus-Ultra"

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München - Der ehemalige französische Nationalspieler Bixente Lizarazu absolvierte 183 Bundesligaspiele im Trikot des FC Bayern. Dabei traf er auch einige Male auf den BVB. Im Interview mit bundesliga.de blickt der Ex-Linksverteidiger auf das anstehende Topspiel in der Bundesliga zwischen seinem ehemaligen Arbeitgeber und dem Rivalen aus Dortmund.

bundesliga.de: Monsieur Lizarazu, freuen Sie sich schon auf das Spitzen-Duell in der Bundesliga zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München?

Bixente Lizarazu: Klar. Das wird ein Leckerbissen. Mittlerweile ist diese Partie genauso wichtig wie Barcelona gegen Real Madrid, und genauso reizvoll.

bundesliga.de: Warum?

Lizarazu: Der FC Bayern ist momentan die beste Mannschaft Europas und Borussia Dortmund gehört mittlerweile zu den Besten in Europa. Der BVB ist das Team, das in den vergangenen zwei, drei Jahren in Europa den größten Schritt nach vorne gemacht hat. Es ist schon unglaublich, wenn man zurück denkt, dass dieser Verein vor acht Jahren kurz vor dem Aus stand.

bundesliga.de: Was für eine Partie erwarten Sie im Signal-Iduna-Park?

Lizarazu: Beide Mannschaften spielen ja nach vorne und legen viel Wert auf Spektakel. Es wird auch eine gewisse Revanche nach dem letzten Champions-League-Finale sein. Die Bayern waren in Wembley am Ende besser, weil sie erfahrener waren, und auch, weil sie mit den Emotionen eines solchen Spiels besser umgehen konnten. Borussia Dortmund ist auf nationaler Ebene ein ernsthafter Konkurrent für den FC Bayern geworden. Es gab mal früher Werder Bremen, mal Schalke 04, die den Bayern Druck gemacht haben, aber sie haben nie richtig lang oben mitspielen können. Nun ist Dortmund richtig ernst zu nehmen. Diese Mannschaft ist nicht zufällig deutscher Meister 2011 und 2012 gewesen, sowie Finalist in der Königsklasse in diesem Jahr.

bundesliga.de: Dieses Spitzenspiel findet in Dortmund statt. Gilt das als Vorteil für den BVB?

Lizarazu: Es ist klar, dass dort eine besondere Atmosphäre herrscht. Diese Duelle sind immer wahnsinnig intensiv. Und die Spieler sind auch Profis, um solche Spiele zu bestreiten. Das ist das Non-Plus-Ultra. Vor dieser gelben Wand verlieren die Dortmunder ja nicht sehr oft.

bundesliga.de: Ein Schlüsselspieler könnte Mario Götze werden. Als Ex-Dortmunder wird es für ihn sicherlich keine einfache Rückkehr, oder?

Lizarazu: Damit ist wohl fest zu rechnen. Es wird unangenehm für ihn. Ich glaube, dass eher Spieler wie Franck Ribery, Thomas Müller, Arjen Robben oder Mario Mandzukic bei den Bayern sowie Robert Lewandowski, Pierre-Emerick Aubameyang und Marco Reus bei Borussia Dortmund für die Entscheidung sorgen werden.

bundesliga.de: Was halten Sie von Robert Lewandowski?

Lizarazu: Er macht in dieser Saison da weiter, wo er letzte Saison aufgehört hat. Er ist sehr konstant. Er gehört zu den besten Stürmern der Welt. Er ist ein kompletter Stürmer.

bundesliga.de: Wie geht diese Partie aus?

Lizarazu: Ich denke, dass wir ein ausgeglichenes Duell sehen werden. Beide Teams kennen sich ja in- und auswendig. Dortmund spielt bisher eine gute Saison und sorgt weiterhin für viel Spektakel. Dieses Team überrascht mich am meisten mit seiner Konstanz. Jahr für Jahr spielt es oben mit, ohne irgendwie zu schwächeln. Es ist schwer, gegen den BVB zu spielen, weil er einfach nie nachlässt und ständig ein hohes Pressing einsetzt. Jürgen Klopp macht eine Riesen-Arbeit. Es ist schon unglaublich, was er bisher geleistet hat. Seine größte Eigenschaft in meinen Augen: Er schafft es immer, das Beste aus seinen Spielern heraus zu holen. Sein Kader ist nicht so qualitativ bestück wie der Kader des FC Bayern, aber mit Dortmund ist zu rechnen. Ich gehe fest davon aus, dass es in den kommenden Jahren weiter der Fall sein wird.

Das Gespräch führte Alexis Menuge