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Trotz der Niederlage feiert der BVB das letzte Bundesligaspiel mit den Fans. Jetzt liegt der Folus auf der Chamions League
Trotz der Niederlage feiert der BVB das letzte Bundesligaspiel mit den Fans. Jetzt liegt der Folus auf der Chamions League

"Das Beste kommt zum Schluss"

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Dortmund - So richtet man eine sichtlich geknickte Mannschaft wieder auf: Als die Dortmunder nach dem Abpfiff gegen Hoffenheim und nach einem Tag voller Pech und Pannen noch frustriert auf dem Rasen standen, legten die Fans den Schalter als Erste wieder um. Lautstark dröhnte es plötzlich durch die Stille: "Finale, oho...!"

Zorc: "Haben es nicht zu Ende gespielt"

Nach dem Ende der Bundesliga-Saison gehen der Blick und die Gedanken geradewegs nach Wembley zum Endspiel der Champions League. "Wir haben uns den Abschluss der Bundesliga auch anders vorgestellt", rief Kapitän Sebastian Kehl den Zuschauern über das Stadionmikrofon zu, während die Spieler ihre "London"-Shirts überzogen. "Aber das Beste kommt zum Schluss!" Und die Anhänger nahmen die Vorlage dankbar auf: "Zieht den Bayern die Lederhosen aus…!"



Irgendwie versuchten sich Fans und Mannschaft gegenseitig Mut machen und die letzten zwei Stunden beiseite schieben zu wollen. Denn Tatsache bleibt: Der BVB geht in fast jeder Hinsicht mit einem Negativerlebnis in das große Finale in Wembley: , Roman Weidenfeller kassiert eine Rote Karte und Mats Hummels muss verletzt vom Platz. Dass Robert Lewandowski durch Stefans Kießlings Treffer in der Nachspielzeit auch noch die Torjägerkanone verpasste, rundete den gebrauchten Tag ab.

"Natürlich ärgert uns diese Niederlage, weil sie auf die Stimmung drückt", wollte Michael Zorc seinen Frust gar nicht verhehlen. Statt sieben Tage vor Wembley noch einmal am eigenen Selbstvertrauen und einem guten Gefühl zu arbeiten, verpatzte es die Borussia. "Wir haben es wie schon in der Vorwoche in Wolfsburg auch gegen Hoffenheim wieder nicht zu Ende gespielt, das war das Problem", kritisierte der Sportdirektor.

Was Zorc meinte: Das Ergebnis stellte letztlich den Spielverlauf komplett auf den Kopf, weil die Borussia bis zur turbulenten Schlussphase eigentlich keine Probleme mit einem harmlosen Gegner hatte. Nach 35 Minuten hatte Hoffenheim überhaupt das erste Mal auf das Dortmunder Tor geschossen, während der BVB schon zur Halbzeit 11 Schüsse auf dem Konto hatte und diese Bilanz bis zum Ende auf 22:9 ausbaute.

Gündogan: "Das war eigene Blödheit"



"Eine Stunde lang haben wir überragenden Fußball gespielt, waren aber in der letzten Zone nicht konsequent genug. Wir haben aus unseren Möglichkeiten zu wenig gemacht", schüttelte Jürgen Klopp den Kopf. Seine Spieler sahen es genauso. "Wir haben so viele Chancen vergeben, das ärgert mich extrem. Das war eigene Blödheit. Wir hätten das Spiel schon frühzeitig entscheiden müssen", schimpfte Ilkay Gündogan, dessen Schuss Hoffenheims Keeper Koen Casteels noch an die Latte gelenkt hatte.

Die mangelnde Torausbeute war letztlich nicht nur die Ursache für die vierte Heimniederlage des BVB in dieser Spielzeit. Sie wurde auch zum Problem für Robert Lewandowski, der mit nur einem Treffer am letzten Spieltag die begehrte Torjägerkanone um genau ein Tor verpasste. "Vielleicht versuche ich es in der kommenden Saison noch einmal und werde dann Torschützenkönig. Aber jetzt zählt nur die Champions League", versuchte der Pole den verpassten Titel schnell abzuhaken.

Entwarnung bei Hummels



Entwarnung gab es jedoch bei Mats Hummels, der in der 70. Spielminute im Zweikampf mit Kevin Volland erst mit dem linken und dann mit vollem Körpergewicht auch mit dem rechten Fuß umknickte und daraufhin ausgewechselt werden musste. Im Champions-League-Finale kann der Dortmunder Abwehrchef wohl dabei sein."Es ist nichts gerissen", ließ Hummels nach einer eingehenden Untersuchung wissen. Das Außenband im Sprunggelenk ist lediglich gedehnt.

Vielleicht sind es solche positiven Meldungen und kleinen Erfolgserlebnisse, aus denen die Dortmunder bis zum 25. Mai wieder ein gutes Gefühl ziehen. "Wir haben jetzt einen Tag schlechte Laune und dann werden wir uns wieder mit aller Konzentration und Vorfreude auf das Finale vorbereiten", hatte Michael Zorc schon am Samstag angekündigt.

Auch die Spieler scheinen die verpatzte Generalprobe abhaken zu wollen - eben ganz nach dem Final-Motto: Das Beste kommt zum Schluss! "Im Champions-League-Finale werden wir wieder einen ganz anderen BVB sehen", ließ Kevin Großkreutz keinen Zweifel. Ilkay Gündogan setzt zudem auf einen Lerneffekt: "Wir werden aus der Niederlage gegen Hoffenheim noch einmal mit Nachdruck die Lehre ziehen, dass wir unser Spiel bis zum Ende durchziehen und uns keine Nachlässigkeiten erlauben. Und dann haben wir jede Chance, dieses Endspiel zu gewinnen."

Aus Dortmund berichtet Dietmar Nolte