Aaron Hunt (r., hier gegen Jermain Defoe) konnte kaum Akzente setzen
Aaron Hunt (r., hier gegen Jermain Defoe) konnte kaum Akzente setzen

"Das 0:2 war der Genickbruch"

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London - Erst die vielen Verletzungen, dann das Aus in der Champions League und als Tabellenletzter auch noch die Qualifikation für die Europa League verpasst: Für Werder Bremen hat sich die Reise nach London ganz und gar nicht gelohnt.

Wunderdinge wurden von den arg gebeutelten Hanseaten nicht erwartet. An Selbstkritik mangelte es nach der Niederlage bei den Tottenham Hotspur aber dennoch nicht. "Nach einem 0:3 kann man mit seiner Leistung nicht zufrieden sein. Ein paar Ansätze waren sicherlich ganz gut. Aber in den entscheidenden Situationen war das dann doch zu wenig", ärgerte sich Aaron Hunt in bundeslia.de-Interview.

Der 24-Jährige analysiert die Partie im Stadion an der White Hart Lane und wirft einen Blick in die Zukunft.

bundesliga.de: Herr Hunt, Werder geht mit großen Erwartungen in das Spiel und liegt nach sechs Minuten schon wieder 0:1 zurück. Was geht da in einem Spieler vor?

Hunt: Gerade in der Situation, in der wir uns befinden, macht es die Sache nicht einfacher. Wir nehmen uns wie immer sehr viel vor und bekommen mit dem ersten Angriff gleich wieder ein Gegentor.

bundesliga.de: Sie haben sich von dem Schock aber relativ schnell erholt. Zumindest bis zur 45. Minute.

Hunt: Das Spiel lief ähnlich wie die Partie auf Schalke am Wochenende. Wir waren gut im Spiel und kassieren kurz vor dem Pausenpfiff nach einer Standardsituation das 0:2. Das ist natürlich dann der Genickbruch.

bundesliga.de: Letztlich geht der Sieg der Engländer aber auch in der Höhe in Ordnung, oder?

Hunt: Ja. Wir haben einfach nicht auf dem Niveau von Tottenham gespielt. Das darf man glaube ich so deutlich sagen. Wir hatten kaum eine richtige Torchance und waren in der Offensive nicht durchschlagskräftig genug.

bundesliga.de: Die Reise nach London stand schon im Vorfeld unter keinem guten Stern...

Hunt: ...ja, das sieht ganz so aus. Da gab es so einige Vorfälle, die nicht gerade förderlich waren. Wir hatten ja so schon viele Verletzungen und dann muss Hugo (Almeida, Anm.d.Red.) auch noch kurzfristig passen.

bundesliga.de: Wie bewerten Sie Ihre persönliche Leistung?

Hunt: Nach einem 0:3 kann man mit seiner Leistung nicht zufrieden sein. Ein paar Ansätze waren sicherlich ganz gut. Aber in den entscheidenden Situationen war das dann doch zu wenig.

bundesliga.de: Werder ist nicht nur aus der Champions League ausgeschieden, sondern ist auch nicht mehr in der Europa League dabei. Somit können Sie sich voll und ganz auf die Bundesliga konzentrieren. Ist das ein Vorteil?

Hunt: Ob wir ohne die Champions League jetzt besser klarkommen, wird man sehen. Aber in der Vergangenheit war die Doppelbelastung für uns auch kein Nachteil. Es bleibt eine schwierige Situation für uns.

bundesliga.de: Kehrt Werder gegen St. Pauli auf die Erfolgsspur zurück?

Hunt: Wir müssen erst einmal schauen, ob wir eine vollständige Mannschaft zusammenbekommen. Aber für uns ist jede Partie derzeit ein schwieriges Spiel. Wir müssen uns jetzt mit kleinen Erfolgserlebnissen aus der Misere befreien.

Das Gespräch führte Michael Reis