Lars Bender wechselte 2009 vom TSV 1860 München zu Bayer. Bei der "Werkself" ist der gebürtige Rosenheimer zum Führungsspieler gereift
Lars Bender wechselte 2009 vom TSV 1860 München zu Bayer. Bei der "Werkself" ist der gebürtige Rosenheimer zum Führungsspieler gereift

"Da war mehr drin"

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Leverkusen - Auch in seinem 100. Bundesligaspiel ging Lars Benderals unermüdlicher Kämpfer voran.

Der beste Zweikämpfer seines Teams (65 Prozent gewonnen) ärgerte sich nach dem im Gespräch mit bundesliga.de zwar über die unglückliche Niederlage, konnte dem Auftritt seiner "Werkself" gegen den Tabellenführer aber auch positive Dinge abgewinnen. Für die Nationalmannschaft wurde er erneut nominiert, musste aber verletzungbedingt absagen.

bundesliga.de: Herr Bender, wie bewerten Sie das 1:2 gegen die Bayern?

Lars Bender: Jede Niederlage ist natürlich ärgerlich. Wenn man aber gegen die Bayern hinten liegt, ins Spiel zurückkommt und dann durch eine unglückliche Standardsituation am Ende mit leeren Händen dasteht, ist es doppelt ärgerlich. In Hinspiel in München hatten wir das nötige Glück, heute war es umgekehrt. So gleicht es sich im Fußball immer wieder aus.

bundesliga.de: Wäre gegen Bayerns stark veränderte Mannschaft heute mehr drin gewesen?

Lars Bender: Auch wenn die Bayern rotieren, haben sie weiterhin eine unglaubliche Qualität. Da muss man erst mal ins Spiel finden. Wir haben es taktisch nicht schlecht gemacht, jedoch hat uns in der ersten Halbzeit die Angriffsfreude und die letzte Überzeugung in der Offensive gefehlt. Nach der Pause war es dann viel besser. Wenn wir die ganze Zeit so aufgetreten wären, wäre viel mehr drin gewesen

bundesliga.de: War Ihre Mannschaft etwas zu respektvoll oder ängstlich?

Bender: Wir hatten einfach nicht das absolute Selbstvertrauen in der Offensive. Zudem haben wir aus eigenen Standards auch einige Kontermöglichkeiten zugelassen und sie dadurch stark gemacht. Wenn wir aus unsere Ordnung herausgespielt haben, haben wir recht gut gestanden und die Defensive im Griff gehabt. Nach vorne haben wir uns etwas zu wenig zugetraut. Das hatte aber nichts mit Angst zu tun.

bundesliga.de: Der Ausgleich fiel dann durch eine Standardsituation. Bezeichnend dafür, dass aus dem Spiel nicht viel ging?

Bender: Es ist uns völlig egal, wie das Tor fällt. Mit dem 1:1 hätten wir einen Punkt gegen die Bayern geholt. Diese Chance haben in dieser Saison nicht so viele Teams.

bundesliga.de: Welche positiven Dinge nehmen Sie mit in Hinblick auf die nächsten Aufgaben und die Verteidigung von Platz 3?

Bender: Platz 3bleibt das große Ziel und wir haben weiterhin eine gute Ausgangsposition. Wir haben heute auch wieder gezeigt, was für ein Leben in unserer Truppe steckt. Wenn man gegen Bayern zurückliegt, ist es nicht so einfach. Viele Mannschaften sind in der Saison dann komplett auseinandergebrochen. Das war bei uns nicht der Fall. Wir haben uns gewehrt und die nötige Leidenschaft und Moral gezeigt. Das nehmen wir positiv mit. Jetzt müssen wir aber auch mal wieder punkten.

bundesliga.de: Wie schwer wird es gegen Düsseldorf?

Bender: Düsseldorf hat auch gegen Bayern gezeigt, dass sie unangenehm zu spielen sind. Das Spiel wird uns alles abverlangen. Wenn wir hundert Prozent geben und unser Können abrufen, werden wir das Spiel auch gewinnen.

Aus Leverkusen berichtet Markus Hoffmann