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Christian Träsch hat sich in seiner dritten Saison in Wolfsburg durchgesetzt und ist zum Stammspieler geworden
Christian Träsch hat sich in seiner dritten Saison in Wolfsburg durchgesetzt und ist zum Stammspieler geworden

"Rumrechnen bringt jetzt nichts"

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Wolfsburg - Endspiel in Wolfsburg: Der Sieger der Partie der Wölfe gegen Borussia Mönchengladbach hat definitiv Platz 5 sicher und kann sich sogar noch Hoffnungen auf Rang 4 machen. Sollte Bayer Leverkusen nämlich sein Heimspiel gegen Werder Bremen verlieren, wäre für den Gewinner des Spiels in der Volkswagen Arena der Weg in die Champions League-Qualifikation frei (Tabellenrechner)

Somit können sich die Fans auf ein großes Spektakel zum Saisonausklang freuen. bundesliga.de sprach mit dem Wolfsburger Außenverteidiger Christian Träsch über das Finale.

bundesliga.de: Christian Träsch, am letzten Spieltag kommt es zwischen Ihrem Verein und Borussia Mönchengladbach zu einem Endspiel um Platz 5. Ich habe letzte Woche mit einigen Gladbach-Spielern über die Partie gesprochen. Die sind richtig heiß und freuen sich darauf. Wie geht es Ihnen?

Christian Träsch: Ich freue mich auch sehr darauf. Wenn es am letzten Spieltag noch um etwas geht und man ein Finalspiel hat, ist das doch das Schönste. Wir hoffen, dass die Partie dann zu unseren Gunsten ausgeht.

bundesliga.de: Das hieße mindestens Platz 5 sichern?

Träsch: Wir wollen das Spiel auf alle Fälle gewinnen. Ob dann am Ende Platz 4 oder 5 herauskommt, wird man sehen. Das haben wir nicht alleine in der Hand. Wir wollen das Spiel so angehen, dass wir uns mit drei Punkten in die Sommerpause verabschieden.

bundesliga.de: Wie schätzen Sie die Ausgangsposition ein? Ist es ein Vorteil, dass auch ein Unentschieden reichen würde, um Gladbach hinter sich zu lassen?

Träsch: Es treffen zwei gute Mannschaften aufeinander, unabhängig davon, um welchen Platz es geht. Es wird ein interessantes Spiel. Beide haben sogar noch die Chance auf Platz 4 (Kampf um die Königsklasse). Jede Mannschaft konzentriert sich auf sich und versucht, die drei Punkte zu holen. Die Rumrechnerei, welche Ergebnisse am Ende für welchen Platz reichen, bringt jetzt nichts.

bundesliga.de: Wie stark ist die Borussia?

Träsch: Das ist eine sehr gute Mannschaft. Sie stehen sehr kompakt, lassen wenig zu. Sie haben richtig Qualität nach vorne mit Kruse, Raffael, Herrmann und Arango. Das ist Offensivkraft pur. Wir müssen aufpassen, dass wir keine einfachen Ballverluste haben. Wir dürfen die Gladbacher nicht ins Spiel kommen lassen.

bundesliga.de: Wie bewerten Sie die Saison des VfL Wolfsburg, der die Qualifikation für Europa schon in der Tasche und sein offizielles Saisonziel bereits übertroffen hat?

Träsch: Wir hatten Höhen und Tiefen. Wir hatten eine gute Serie am Ende der Vorrunde, die uns die Hinrunde so ein bisschen gerettet hat. Neun Spiele in Folge ungeschlagen - das war sehr positiv. Natürlich waren auch Spiele dabei, die wir nicht hätten verlieren müssen. Ich denke da vor allem an das Braunschweig-Spiel. Wir haben den einen oder anderen Punkt liegen lassen. Im Großen und Ganzen kann man aber sagen, dass wir eine erfolgreiche Saison gespielt haben. Wenn wir jetzt am Ende noch einen Champions League-Platz erreichen würden, wäre das überragend.

bundesliga.de: Sie haben es angesprochen. Der VfL hat jeweils zu Beginn der Hin- und Rückrunde Probleme gehabt und ist danach durchgestartet. Wo liegen die Stärken der Wölfe? Vor allem in der Offensive?

Träsch: Definitiv. Wir spielen einen sehr offensiven Fußball, versuchen, den Gegner gleich vorne zuzustellen und nicht ins Spiel kommen zu lassen. Dann wollen wir mit unserer Offensivkraft und unseren sehr guten Einzelspielern gradlinig nach vorne spielen. Und am Besten sollte dann auch hinten die Null stehen.

bundesliga.de: Die Null stand in dieser Saison bislang nur fünf Mal. Der VfL hat 49 Gegentore bekommen, darunter auch zweimal sechs Gegentore nacheinander. Ist die Defensive derzeit noch die größte Baustelle?

Träsch: Die beiden Sechserpacks nacheinander waren natürlich nicht so schön. Wenn wir die abziehen, stehen wir bei 37 Gegentoren. Der Wert wäre akzeptabel. So sind es ein paar zu viel. Daran müssen wir in der neuen Saison sicher noch arbeiten.

bundesliga.de: Sie spielen seit drei Jahren für die Wölfe und haben noch einen Vertrag bis 2015. Wie sehen Sie Ihre Perspektiven im Verein?

Träsch: Meine Familie und ich fühlen uns in Wolfsburg sehr wohl. Ich habe noch ein Jahr Vertrag. Daher besteht im Moment kein Redebedarf. Man wird sehen, was kommt.

bundesliga.de: Sie sind jetzt auch in dieser Saison unumstrittener Stammspieler und vielseitig einsetzbar. Wie fällt Ihre persönliche Bilanz in Wolfsburg aus? Haben sich Ihre Erwartungen in den drei Jahren erfüllt?

Träsch: Am Anfang eher nicht. Da hatten wir immer hohe Ziele ausgegeben und haben sie dann nicht erreicht. In diesem Jahr war es anders herum. Wir wollten eine bessere Saison spielen als im letzten Jahr. Das haben wir geschafft und uns sogar für Europa qualifiziert. So hatte ich mir das damals auch vorgestellt. Ich wollte international spielen. Es gab Höhen und Tiefen auch bei mir. Letztendlich fühle ich mich - wie gesagt - sehr wohl in Wolfsburg und hoffe, dass wir die Saison erfolgreich zu Ende bringen.

bundesliga.de: Wie sehr haben Sie noch Ihren Ex-Verein VfB Stuttgart verfolgt, der jetzt den Klassenerhalt so gerade eben geschafft hat?

Träsch: Natürlich habe ich den VfB intensiv verfolgt. Viele Freunde spielen noch dort. Ich habe mich am letzten Samstag über unseren Sieg sehr gefreut, aber auch darüber, dass der VfB gerettet ist.

bundesliga.de: Wo steht der VfL Wolfsburg am kommenden Samstag um 17:30 Uhr?

Träsch: Ich hoffe auf Platz 4. Andernfalls auf Platz 5.

Das Gespräch führte Tobias Gonscherowski