William Kvist (l.) und Trainer Bruno Labbadia stehen nach neun Spieltagen auf dem 4. Platz
William Kvist (l.) und Trainer Bruno Labbadia stehen nach neun Spieltagen auf dem 4. Platz

"Chancen eiskalt ausgenutzt"

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München - Der VfB Stuttgart hat den besten Start seit Jahren hingelegt. Nach neun Spieltagen haben die Schwaben bereits 16 Punkte geholt und sich Platz 4 gesichert. Einer der Erfolgsgaranten ist der Däne William Kvist, der seit Saisonbeginn für den VfB im defensiven Mittelfeld agiert. Die Verpflichtung des 26-Jährigen wird allgemein als Volltreffer gewertet. bundesliga.de bat den neuen VfB-Star zum Interview.

bundesliga.de: William Kvist, gut das erste Viertel der Saison ist gespielt. Wie beurteilen Sie die bisherigen Leistungen des VfB Stuttgart?

William Kvist: Der Start war in Ordnung. Was die Punktausbeute anbetrifft, so haben wir vielleicht noch den einen oder anderen Punkt liegen lassen. Doch insgesamt ist der Tendenz positiv. In den letzten beiden Spielen gegen Kaiserslautern und Hoffenheim haben wir uns sehr kompakt präsentiert, wenig zugelassen und unsere wenigen Chancen eiskalt ausgenutzt. Das zeichnet uns momentan auch aus.

bundesliga.de: Welche Rolle kann der VfB in dieser Saison spielen?

Kvist: Es noch zu früh, um eine Prognose zu wagen. Wir müssen uns nun ausschließlich auf die kommende Aufgabe in Nürnberg konzentrieren. Gelingt uns auch dort ein positives Ergebnis, dann geht es tendenziell nach oben.

bundesliga.de: Der VfB Stuttgart ist Ihre erste Station außerhalb Dänemarks. Wie groß war die Umstellung fußballerisch und persönlich? Was sind die größten Unterschiede zu Dänemark?

Kvist: In der Bundesliga spielen viel mehr Mannschaften auf einem ähnlich hohen Niveau als in Dänemark. Dort gibt es natürlich auch Topteams, doch insgesamt gehört die Bundesliga zu den stärksten Ligen in Europa. Deshalb wollte ich auch dort spielen.

bundesliga.de: Wurden Ihre Erwartungen erfüllt?

Kvist: Bisher voll und ganz. Der VfB ist ein toller Club, und die Stadt ist ebenso wunderbar. Es ist ein tolles Gefühl Woche für Woche in so schönen und großen Stadien zu spielen. Und vor allem sich Woche für Woche mit den besten Spielern zu messen.

bundesliga.de: Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer persönlichen Entwicklung?

Kvist: Die Integration in die Mannschaft verlief ohne Probleme. Natürlich musste ich mein Spiel an die neuen taktischen Gegebenheiten anpassen. Dieser Prozesse dauert an. Auch sind die physischen Voraussetzungen andere als in Dänemark. Es wird intensiver und vor allem öfters trainiert.

bundesliga.de: Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?

Kvist: Wir wollen uns als Mannschaft weiterentwickeln. Dazu gehört es, dass sich jeder einzelne Spieler weiterentwickelt. Ziel ist es, auch die kommenden Spiele möglichst erfolgreich zu bestreiten, dafür arbeiten wir hart.

bundesliga.de: Wie gehen Sie mit dem Lob der Medien um, die Ihre Auftritte im VfB-Trikot sehr positiv bewerten?

Kvist: Das freut mich natürlich. Aber wir arbeiten als Mannschaft gut und gewinnen auch als Team. Wenn es deshalb ein Lob gibt, dann hat es die gesamte Mannschaft verdient.

bundesliga.de: Mit einem Erfolg in Nürnberg kann sich der VfB vor dem Topspiel gegen Dortmund in der Woche darauf oben festsetzen. Aber gerade gegen Gegner von der vergleichbarer Stärke Nürnbergs wie Hertha und Hamburg hat sich der VfB schwer getan. Wie richtungsweisend ist das Spiel? Was ist drin?

Kvist: Ich denke in der Bundesliga kann man nicht davon reden, dass es schwache Gegner gibt. Man muss Woche für Woche aus höchstem Niveau spielen, sonst steht man am Ende ohne Punkte da. Die letzten beiden Spiele haben wir gewonnen, deshalb fahren wir selbstbewusst nach Nürnberg. Wenn wir dort unsere Leistung bringen, dann fahren wir nicht ohne Zählbares nach Hause.

bundesliga.de: Wie groß ist die Freude bei Ihnen und in Dänemark, dass sich die Nationalelf für die EM im nächsten Jahr qualifiziert hat?

Kvist: Das ist eine Riesensache! Wir haben eine überragende Qualifikation gespielt und Portugal hinter uns gelassen, deshalb sind wir verdient dabei. Es ist meine erste EM und ich freue mich sehr darauf. Doch nun zählt in den kommenden Monaten erst einmal die Bundesliga und mit dem VfB erfolgreich zu sein.

Die Fragen stellte Tobias Gonscherowski