UEFA-Präsident Michel Platini (l., mit Ligapräsident Dr. Reinhard Rauball) ist ein profunder Kenner der Bundesliga
UEFA-Präsident Michel Platini (l., mit Ligapräsident Dr. Reinhard Rauball) ist ein profunder Kenner der Bundesliga

Bundesliga wirtschaftet vorbildlich

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Köln - Das UEFA-Reglement zum Financial Fairplay soll die europäische Fußballwelt zum Besseren verändern. Jeder Club, der an einem internationalen Wettbewerb teilnehmen möchte, ist dazu verpflichtet, nicht mehr Geld auszugeben, als er einnimmt. Defizite dürfen nur noch im begrenzten Rahmen durch private Geldgeber und Investoren abgefangen werden.

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Aufgrund des vorbildlichen deutschen Lizenzierungsverfahrens wird in der Bundesliga schon lange solide gewirtschaftet. Aus diesem Grund sehen die deutschen Vereine der neuen Regelung der UEFA weitgehend gelassen entgegen. bundesliga.de hat einige Stimmen zum Lizenzierungsverfahren der DFL, des Financial Fairplay und den Chancen dieser Neuregelung gesammelt.

Michel Platini (UEFA-Präsident): "Die Bundesliga ist einer der Pioniere in dieser Domäne, und die finanzielle Gesundheit der deutschen Clubs beweist eindeutig, dass das Lizenzierungssystem Früchte getragen hat und trägt. Das deutsche System - wie das französische übrigens auch - hat uns nützliche Grundlagen und konkrete Beispiele geliefert, als wir uns daran machten, Regeln für das Lizenzierungssystem und das Financial Fairplay zu erstellen."

Joseph Blatter (FIFA-Präsident): "Würde man eine Wertung der Ligen machen, wäre Deutschland ganz oben. Weltweit genießt die Premier League im Fernsehen das höchste Interesse. Aber von der Konstanz und der Seriosität würde ich die Bundesliga auf den ersten Platz setzen."

Karl-Heinz Rummenigge (Vorstandsvorsitzender FC Bayern München): "Financial Fairplay ist überlebensnotwendig, um im Fußball ein Horrorszenario wie in der Euro-Krise zu vermeiden. Es ist wichtig, dass wir Fans und Medien klarmachen, dass Financial Fairplay etwas Positives ist. Und dass es nichts Negatives ist, wenn man sich an die Regeln hält."

Gianni Infantino (UEFA-Generalsekretär): "Der FC Bayern wirtschaftet seit 15 Jahren so, wie wir uns das für das Financial Fairplay vorstellen."

Peter Peters (Finanzvorstand Schalke 04 und Vize-Präsident des Ligaverbandes): "Die UEFA wird ernst machen, da bin ich mir sicher. Auch wenn die Auswirkungen erst in zwei oder drei Jahren sichtbar werden Die Regeln der UEFA sind sinnvoll und dienen dem fairen Wettbewerb. Schon heute haben wir doch alle ein ungutes Gefühl, wenn wir zum Beispiel die hohen Ausgaben von Paris St. Germain oder Manchester City sehen. Keiner kann glauben, dass diese Fußballklubs auch ähnlich hohe relevante Einnahmen haben werden. Trotzdem bin ich mir sicher: Die meisten Klubs werden die neuen europäischen Finanzregeln erfüllen, indem sie einfach zukünftig ihr Verhalten verändern."

Heribert Bruchhagen (Vorstandsvorsitzender Eintracht Frankfurt und Vorstandsmitglied des Ligaverbandes): "Ich glaube an das Financial Fairplay erst, wenn ein Big Player sanktioniert wird. Die Bundesliga ist in Teilen vorbildlich, was dieses Thema angeht."





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