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Granit Xhaka (l.) hadert mit der Chancenverwertung der Gladbacher in Bremen (© Imago)
Granit Xhaka (l.) hadert mit der Chancenverwertung der Gladbacher in Bremen (© Imago)

Gladbacher Reisen nach Bremen "machen keinen Sinn"

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Bremen - Werder Bremen - Borussia Mönchengladbach 1:7 leuchtete es von der Anzeigetafel im Weserstadion. Das war am 21. März 1987. Seit diesem Kantersieg gab es für die Borussen in Bremen nichts mehr zu gewinnen.

Absturz auf Rang 6

17 Mal mussten sie die Reise mit einer Niederlage im Gepäck zurück ins Rheinland antreten, sechs Mal konnten sie zumindest einen Punkt nehmen. Am Samstag sah es lange nach dem Ende dieser 27-jährigen Durststrecke beim Angstgegner aus, bis Ludovic Obraniak mit einem direkt verwandelten Freistoß in der 88. Minute die frühe Führung durch Raffael aus der 6. Minute egalisierte (Spielbericht).

Dieser Treffer des Neuzungang von Girondins Bordeaux sorgte nicht nur dafür, dass der Werder-Fluch Bestand hatte, sondern beendete auch eine beeindruckende Serie von Marc-Andre ter Stegen. Der Gladbacher Keeper kassierte zum ersten Mal ein Freistoß-Gegentor in der Bundesliga.

Kein Wunder, dass sich beim fünfmaligen Deutschen Meister niemand über den ersten Auswärtspunkt der Rückrunde freuen konnte. "Ich bin sehr enttäuscht. Wir hatten mehr Tormöglichkeiten als in den letzten drei Spielen insgesamt, aber wir haben sie nicht genutzt. Das hat sich am Ende gerächt", ärgerte sich Granit Xhaka.

Eine Meinung, die er mit seinem Mannschaftskollegen Martin Stranzl teilt. "Wir haben versäumt, den Sack zuzumachen. Aber Trübsal blasen bringt uns auch nicht weiter. jetzt müssen wir nächste Woche gegen Hoffenheim endlich den ersten Dreier des Jahres einfahren", gibt der Österreicher die Marschroute vor.

In nur vier Spielen der Rückrunde sind die Gladbacher von Platz 3 auf 6 zurückgefallen. Ein gravierender Unterschied: Statt des Traumes von der sicheren Champions-League-Teilnahme droht nun die Qualifikations-Tour für die Europa League. Bereits sechs Punkte trennen die Fohlenelf von Schalke 04 auf Rang 4.

Favre: "Müssen noch viel arbeiten"

Für Lucien Favre keine Überraschung. Für den Schweizer ist seine Mannschaft noch nicht so weit, Ansprüche auf die Ränge 1 bis 3 anmelden zu können. "Sehen Sie, wir haben in der Vorrunde auch Glück gehabt, wie bei den Siegen in Hamburg oder gegen Freiburg. Wir sind noch nicht so weit. Wir müssen noch viel arbeiten", so der 56-Jährige. "Arbeiten", ein Wort, dass Favre mantramäßig wiederholt.

"Heute haben wir viele falsche Entscheidungen getroffen", analysierte der Trainer die Partie an der Weser. "Es war ein Spiel für die Zuschauer. Bremen hat in der zweiten Halbzeit viel Druck gemacht, gutes Pressing gespielt und am Ende das Unentschieden verdient."

Eberl: "Nächstes Mal fahre ich nicht mit"

Ein Unentschieden, dass besonders Max Eberl ärgerte. "Seit Jahren fahre ich nach Bremen, und nie gewinnen wir. Nächstes Mal fahre ich nicht mit nach Bremen. Das hat doch keinen Sinn", so der Manager resigniert.

Favre gab vor, ihm sei die 27-jährige Negativ-Serie der Gladbacher in Bremen nicht bekannt gewesen. "Und selbst wenn, wäre das doch auch egal. Irgendwann hört die von ganz alleine auf." Und dann leuchtet auf der Anzeigetafel im Weserstadion auch mal wieder ein positives Ergebnis für die Gäste auf.

Aus Bremen berichtet Jürgen Blöhs