Kapitän Sebastian Kehl (l.) und der BVB kommen im Rückspiel gegen Zenit St. Petersburg mit einem blauen Auge davon
Kapitän Sebastian Kehl (l.) und der BVB kommen im Rückspiel gegen Zenit St. Petersburg mit einem blauen Auge davon

BVB steht trotz Niederlage im Viertelfinale

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Dortmund - Borussia Dortmund steht trotz einer glanzlosen Vorstellung zum zweiten Mal in Folge in der Runde der besten acht Mannschaften Europas. Im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League konnte sich der Vorjahresfinalist gegen Zenit St. Petersburg sogar eine 1:2 (1:1)-Heimniederlage erlauben. Das erste Duell in Russland hatte der deutsche Vizemeister mit 4:2 gewonnen.

Aubameyang verpasst frühe Führung

Nunmehr winken dem Team von Trainer Jürgen Klopp im Viertelfinale (1./2 und 8./9. April), in dem das Hinspiel ohne den gelbgesperrten Torjäger Robert Lewandowski stattfinden wird, attraktive, aber auch schwere Gegner wie der FC Barcelona, Paris Saint-Germain, oder auch Titelverteidiger Bayern München. Die Auslosung findet am Freitag  um 12 Uhr statt.

"Das war kein perfektes Spiel, aber wir sind weiter. Wir wissen, dass wir besser spielen können", sagte Lewandowski im "ZDF". Sebastian Kehl freut sich nun auf "ein Hammerlos". Der Kapitän gestand aber auch: "Wir haben sicher nicht unser bestes Spiel gemacht. Aber wir haben das Viertelfinale erreicht. Das hat sehr großen Wert." 

Nach der Gäste-Führung durch Hulk (16.) sorgte Kapitän Sebastian Kehl im ausverkauften Signal Iduna Park mit seinem ersten Treffer in der Königsklasse in dieser Saison für den beruhigenden Ausgleich (38.). Jose Salomon Rondon erzielte den Siegtreffer (73.) der Gäste.

Gerade einmal fünf Minuten mussten die BVB-Fans beim 80. Champions-League-Auftritt der Borussen auf die erste große Chance ihrer Mannschaft warten. Doch Pierre-Emerick Aubameyang köpfte nach einer Maßflanke von Marcel Schmelzer aus fünf Metern neben das Tor. Mit dem Wissen um das komfortable Polster aus dem ersten Duell drei Wochen zuvor versuchte der BVB das Spiel zu kontrollieren und mit einem frühen Tor letzte Zweifel zu beseitigen.

Hulk trifft mit fulminantem Distanzschuss

Doch die Russen bauten zunehmend Druck auf und kamen durch den Distanzschuss von Hulk prompt zum 1:0. Wie schon gegen Mönchengladbach (1:2) am vergangenen Samstag präsentierte sich die BVB-Abwehr allzu unkonzentriert. Das Tor schien die Gäste neu zu motivieren, aber auch der BVB zeigte eine Reaktion. Kevin Großkreutz zwang Zenits Keeper Vyacheslav Malafeev mit einem Distanzschuss zu einer Glanzparade.

Im Verlauf der ersten Halbzeit übernahmen die Borussen zunehmend das Regiment, das Gegentor schien wie ein Weckruf gewirkt zu haben. Allerdings blieb Dortmund spielerisch erneut Vieles schuldig. Oleg Shatov vergab in der 36. Minute eine weitere gute Möglichkeit für St. Petersburg. Zwei Minuten später sorgte Kehl nach Flanke von Schmelzer per Kopf für den Ausgleich.

Reus wird vermisst, Schmelzer muss verletzt raus

Verzichten musste BVB-Coach Klopp gegen die Russen wie schon in der Bundesliga auf Marco Reus, Torschütze im Hinspiel, der noch immer über muskuläre Probleme klagt und erneut schmerzlich vermisst wurde. Zudem musste Schmelzer in der 77. Minute verletzt ausgewechselt werden. Der 26-Jährige hat sich womöglich eine Adduktorenverletzung zugezogen und wird dem BVB wohl länger fehlen. "Da hat etwas geknackt, das hat sich nicht gut angehört", sagte Klopp anschließend.

St. Petersburg, das von seinen vergangenen sieben Liga-Begegnungen nur eine gewann, weshalb Trainer Luciano Spalletti für Andre Villas-Boas den Trainerstuhl räumen musste, fehlte die Klasse und Durchschlagskraft, um den BVB in der zweiten Halbzeit vor größere Probleme zu stellen. Dennoch gelang den Gästen, bei denen Villas-Boas am Donnerstag vorgestellt wird, nach einer Unachtsamkeit von Nationalspieler Mats Hummels der zweite Treffer. 

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