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Borussia Dortmund ist das Team der Stunde: In den vergangenen sechs Spielen fuhr der BVB 16 Punkte ein
Borussia Dortmund ist das Team der Stunde: In den vergangenen sechs Spielen fuhr der BVB 16 Punkte ein

BVB 2014: Mit Spaß und Spielwitz zum Ziel

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Dortmund - Die Ostertage dürfen die Dortmunder Profis ganz entspannt verbringen. Jürgen Klopp gab seinen Jungs zwei Tage frei, nachdem er selbst staunend verfolgt hatte, was die Mannschaft im Saisonendspurt auch gegen Mainz wieder auf den Rasen gezaubert hat: "Das war herausragend. Sie haben den inneren Schweinehund besiegt und sind nur noch gelaufen."

Chancen im Minutentakt

Das ist zwar richtig, greift aber sogar noch zu kurz. Denn dieser BVB machte die vierte direkte Qualifikation für die Champions League nicht nur mit Willen, Laufbereitschaft und Leidenschaft perfekt. Der 4:2-Sieg über Mainz 05 war auch ein Beispiel für Spielwitz und ganz viel Spaß.

Die lange Verletztenliste, die Belastungen der englischen Wochen, die auch mental großen Herausforderungen gegen Madrid, Bayern und Wolfsburg - schlicht vergessen. Der BVB erstickte jegliche Mainzer Hoffnung mit Vollgasfußball und Chancen im Minutentakt. 28:9 Torschüsse und 12:2 Ecken (Analyse) gaben am Ende einen kleinen Einblick in die Überlegenheit der Borussia. "Wir spielen einfach unser Spiel", zuckte Marco Reus fast gleichmütig die Schultern. Sein Trainer wurde da schon euphorischer. "Die Mannschaft ist aggressiv angelaufen, mit viel Tempo und viel Finesse", lobte Klopp.

Auch Nuri Sahin fand für den Auftritt gegen Mainz nur lobende Worte: "Wir laufen ohne Ende, geben Gas, machen Tore. Es macht zurzeit einfach total Spaß." Jener Spaß drückt sich auch in einem gesunden Selbstbewusstsein aus, in einem großen Vertrauen in die eigene Stärke. Zweimal konnte Mainz die Dortmunder Führung ausgleichen, zweimal ließ sich der BVB davon überhaupt nicht von seinem Weg abbringen. Die Spieler strahlen Stabilität und mentale Stärke aus. "Wir haben als Mannschaft den Ehrgeiz, dass wir auch solche Spiele gewinnen wollen", stellte Oliver Kirch klar.

"Für den Trainer richtig schwer"

Der 31-Jährige verkörpert zurzeit wie kein Zweiter auch die qualitative Breite des Kaders und die personellen Alternativen des BVB, an denen es im Laufe der Saison auch schon einmal Zweifel gegeben hatte. Nach Jürgen Klopp bescheinigte jetzt auch Sahin seinem Mitspieler eine tolle Entwicklung. Kirch selbst, der gegen Mainz die meisten Ballkontakte hatte, bleibt bei allem Lob bescheiden: "Für den Trainer ist es im Moment richtig schwer, weil wir alle gut drauf sind. Und alle, die spielen, bringen dann auch eine Topleistung."

Milos Jojic fügt sich immer besser in den Hochgeschwindigkeitsfußball der Borussia ein, Henrikh Mkhitaryan blüht nach seinem Wechsel aus dem Zentrum auf die Außenbahn förmlich auf und Robert Lewandowski ließ auch gegen Mainz mit einer bärenstarken Leistung, acht Torschüssen und seinem 18. Saisontreffer keinen Zweifel, dass er sich nur allzu gern mit der Torjägerkanone aus Dortmund verabschieden möchte (Torjägerliste).

Marco Reus dreht auf

Dazu spielt Marco Reus jetzt schon seit Wochen in überragender WM-Form. Seine präzisen Pässe in die Tiefe sind ebenso eine Waffe wie seine Standards. In den letzten neun Pflichtspielen verbuchte er neun Tore, dazu fünf Vorlagen. Gegen Mainz bereitete er neun Torschüsse vor. Die neue Position zentral hinter der Spitze liegt Reus dabei auch nach eigener Aussage: "In der Mitte bist du sowohl offensiv als auch defensiv mehr im Spiel. Das kommt mir zugute.“

Bei der momentanen Spielfreude des BVB ist es kein Wunder, dass die Mannschaft auch unmittelbar nach dem Erreichen der Champions League schon die nächsten Ziele formulierte. Über allem strahlt natürlich das Pokalfinale in Berlin, wo die Borussia eine stake Saison auch mit einem Titel krönen will. Aber auch für die letzten drei Spiele in der Liga stehen die Zeichen weiterhin auf Vollgas. "Unser Ziel ist Platz zwei. Und wenn wir dort auch am Ende stehen wollen, müssen wie alle Spiele so angehen wie auch die letzten“, lässt Oliver Kirch keinen Zweifel.

Die Aussage von Marco Reus darf die Konkurrenz in diesem Zusammenhang wohl getrost als Drohung werten: "Wir werden in den nächsten Spiele bis zum Finale keinen Meter weniger Gas geben!"

Aus Dortmund berichtet Dietmar Nolte