Abwehrchef Sokratis hält Bayern-Stürmer Thomas Müller in Schach - © © gettyimages / Martin Rose
Abwehrchef Sokratis hält Bayern-Stürmer Thomas Müller in Schach - © © gettyimages / Martin Rose

BVB macht trotz Niederlage einen großen Schritt nach vorne

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Dortmund - Spiel verloren, Selbstvertrauen gewonnen: Nach der 6:7-Niederlage nach Elfmeterschießen im Supercup gegen die Bayern darf sich der BVB über viele gute Ansätze freuen. Vor allem das Pressing kann unter dem neuen Trainer Peter Bosz zu einer echten Waffe werden.

Der Spielbericht zum Supercup

Er sei überzeugt, dass seine Mannschaft im Supercup wieder einen großen Schritt bei der Umsetzung seiner Spielphilosophie machen werde, hatte Peter Bosz vor dem Duell mit den Bayern gesagt. Genau das darf man den Dortmundern 90 Spielminuten später durchaus attestieren – und dennoch war der Niederländer nicht zufrieden: "Wir haben zu viele einfache Bälle verloren. Wenn wir dann pressen müssen, ist das Spielfeld viel zu groß. Wenn wir kompakter stehen, dann wird es auch für eine sehr gute Mannschaft wie Bayern schwierig. Wir müssen das besser machen."

Mit seiner kritischen Analyse hatte der Trainer nicht Unrecht. Vor allem in der ersten Halbzeit hatte der Gast aus München den Dortmundern aufgezeigt, wo es noch hakt – und welche Risiken das neue "System Bosz" in seiner offensiven 4-3-3-Ausrichtung birgt. Wird das Pressing ausgehebelt, findet der Gegner große Räume vor, die er nutzen kann. Weil der BVB hoch verteidigte, kamen die Gäste einige Male gefährlich in den Rücken der Abwehr. Mit geschickten Pässen überspielten die Bayern die schwarz-gelben Linien und verbuchten gute Chancen. Sind zudem die Abstände vor allem zwischen Abwehr und Mittelfeld zu groß, werden eigene Ballverluste schnell bestraft. An dieser Abstimmung muss der BVB weiter feilen, was für Sokratis aber auch selbsterklärend ist: "Wir sind erst einen Monat zusammen. Dass wir noch Zeit brauchen, ist ganz normal."

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"Wenn man das Ergebnis einmal beiseite schiebt, ist es ein riesiger Fortschritt für uns. Die Phasen werden immer länger, in denen wir genau das spielen, was der Trainer von uns verlangt" Nuri Sahin

Vor allem aber mit den zweiten 45 Minuten war dann auch Peter Bosz zufrieden: "Da haben wir es richtig gut gemacht." Der BVB zeigte, wie Umschaltspiel und Pressing funktionieren können, wenn die nötige Kompaktheit da ist. Nach Ballgewinnen ging es schnell und zielstrebig nach vorne – der Vollgasfußball a la Klopp lässt schön grüßen, auch wenn die hochkarätigen Tormöglichkeiten noch Mangelware blieben. Das hohe Pressing stellte zudem die Bayern vor Probleme und nötigte auch Thomas Müller ein Kompliment ab: "Dortmund presst extrem. Wir haben uns nicht mehr gut vom Druck befreien können."