Sebastian Boenisch (l., gegen Arjen Robben) und Bayer Leverkusen mussten trotz ordentlicher Leistung auch beim FC Bayern eine Niederlage hinnehmen (© imago)
Sebastian Boenisch (l., gegen Arjen Robben) und Bayer Leverkusen mussten trotz ordentlicher Leistung auch beim FC Bayern eine Niederlage hinnehmen (© imago)

Boenisch: "So werden wir wieder punkten"

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München - Nur 27,8 Prozent Ballbesitz, fast jeder vierte Pass zum Gegner, und 6:23 Torschüsse - die Niederlage von Bayer Leverkusen in München geht in Ordnung. Und dennoch haderte die Werkself nach der 1:2-Niederlage beim Triplesieger.

Beim Stand von 0:0 hatten Heung-Min Son und Gonzalo Castro die Chance, ihre Farben in Führung zu bringen und somit vielleicht für eine faustdicke Überraschung zu sorgen. Doch Son vergab freistehend vor Bayern-Torwart Manuel Neuer, Castro kam nicht zum Abschluss, da Jerome Boateng die Flanke von Lars Bender abfing.

Dementsprechend zerknirscht war Bayers Linksverteidiger Sebastian Boenisch nach dem Schlusspfiff. Im Gespräch mit bundesliga.de verriet der polnische Nationalspieler aber, warum er mit der gezeigten Leistung der Mannschaft dennoch zufrieden war.

bundesliga.de: Sebastian Boenisch, Sie haben heute mit Bayer Leverkusen 1:2 beim FC Bayern verloren. Wie schwer war's?

Sebastian Boenisch: Einfach war's nicht. Die Bayern haben eine zermürbende Spielweise, attackieren sehr früh. Das ist für uns dann natürlich nicht einfach. Wenn wir aus der Verteidigung nach vorne spielen müssen, ist es grundsätzlich schwierig, weil vorne alle zugestellt sind. Da konnten wir uns dann oft nur mit dem langen Ball helfen. Nichtsdestotrotz hatten wir gerade in der ersten Halbzeit unsere Chancen, zum Beispiel 'Sonny' (Heung-Min Son, Anm. d. Red.) alleine vorm Tor. Gut, man weiß nicht, wie das Spiel läuft, wenn wir das Ding machen, aber ich glaube, dass nicht viele Mannschaften so viele Torchancen bekommen, wie wir heute gegen Bayern. Am Ende stehen wir zwar mit null Punkten da, aber ich denke trotzdem, dass wir ein ordentliches Spiel gezeigt haben.

bundesliga.de: Sie haben die Chance von Son schon angesprochen. Ist das dann frustrierend für die Mannschaft, wenn solche Chancen ausgelassen werden?

Boenisch: Sicherlich ist das frustrierend. Vielleicht wollte 'Sonny' ihn in dem Moment ein bisschen zu genau machen. Aber da mache ich ihm jetzt keinen Vorwurf. Das macht er natürlich nicht extra. Wir müssen jetzt in den nächsten Spielen defensiv so mit dieser Einstellung zu Werke gehen, wie wir es heute gemacht haben, und dann werden wir auch wieder punkten. Da bin ich mir hundertprozentig sicher.

bundesliga.de: Am Mittwoch in Paris habt ihr auch schon ordentlich gespielt und euch, wie vorgenommen, ordentlich aus der Champions League verabschiedet. Inwieweit hat euch das für das Spiel heute geholfen?

Boenisch: Eigentlich hat das keine Rolle für das Spiel heute gespielt. Paris war Champions League. Heute haben wir in der Bundesliga gespielt. Da gab es keinen Zusammenhang.

bundesliga.de:Stefan Kießling hat heute das erste Mal seit dem 19. Spieltag wieder getroffen. Was bedeutet das für die Mannschaft, dass der beste Torjäger wieder knipst?

Boenisch: 'Kieß' ist auch so ein enorm wichtiger Spieler für uns. Er ackert viel. Aber klar, er ist Stürmer und wird im Endeffekt an seinen Toren gemessen. Uns freut es natürlich, dass er heute getroffen hat. So kann's weiter gehen.

bundesliga.de: Nächsten Sonntag geht es gegen Hoffenheim. Eine Mannschaft, die defensiv anfällig ist. Wie bereiten Sie sich auf das Spiel vor?

Boenisch: Das Spiel ist noch ganz weit weg. Wir müssen erst einmal dieses Spiel aufarbeiten und dann werden wir uns ab Mitte der Woche mit Hoffenheim beschäftigen.

Das Gespräch führte Gregor Nentwig