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Christian Pulisic bejubelt seinen historischen Bundesliga-Treffer gegen Stuttgart - © © gettyimages / Adam Pretty/Bongarts
Christian Pulisic bejubelt seinen historischen Bundesliga-Treffer gegen Stuttgart - © © gettyimages / Adam Pretty/Bongarts

Blutjung und bärenstark: Super-Talent Christian Pulisic

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Stuttgart - 17 Jahre, 219 Tage – so "alt" ist Super-Youngster Christian Pulisic von Borussia Dortmund. Auch beim 3:0-Sieg in Stuttgart überragte der US-Boy und ging ein in die Bundesliga-Geschichte. Generell läuft es in Dortmund derzeit wieder rund. Eine Bestandsaufnahme.

Pulisic schreibt Geschichte

Wenn überhaupt, dann hatten die Dortmunder in den ersten 15 Minuten mit dem VfB Stuttgart Probleme. Da wirkten die Schwaben noch laufstark, defensiv recht orientiert und hatten eine noch akzeptable Fehlerquote. Aber bereits in diesen Anfangsminuten musste dem Stuttgarter Florian Klein ein gewisser Schwindel überkommen sein. Denn sein Kontrahent im schwarz-gelben Dress machte da schon was er wollte mit dem Österreicher auf der linken Außenbahn. Christian Pulisic heißt der flinke, trickreiche Dortmunder, der Klein das Fürchten lehrte. Gerade einmal 17 Jahre und 219 Tage ist Pulisic "alt", und auf dem besten Weg bereits jetzt zum Eckpfeiler in der Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel zu werden.

Das strapazierte Wort "Jahrhunderttalent" – bei Pulisic kaum zu vermeiden. Immer wieder liefen in Stuttgart die Angriffe über den US-Amerikaner, der jüngst von Trainer Jürgen Klinsmann sogar für die Nationalmannschaft seines Landes nominiert wurde. Obendrauf machte Pulisic beim VfB das vorentscheidende 2:0 kurz vor dem Halbzeitpfiff und avancierte damit zum jüngsten Bundesliga-Spieler aller Zeiten, dem zwei Treffer in einer Saison gelangen.

Kein Qualitätsverlust

"Christian ist ein super Junge mit wahnsinniger Qualität", zeigte sich auch Dortmunds Nationalspieler Matthias Ginter nach der Partie in Stuttgart begeistert. "Wir hoffen, dass er so weitermacht", sagte Ginter im Gespräch mit bundesliga.de. Große Zukunft? Klares Kopfnicken bei Ginter. In der Tat ist es einfach nur beeindruckend, wie präsent der hochbegabte Teenager auf dem Platz agiert. 42 Sprints im Durchschnitt pro Spiel, dabei eine durchschnittliche Laufstrecke von knapp zwölf Kilometern – das sind außergewöhnliche Werte. Hinzu kommt, dass Pulisic in den Zweikämpfen über eine enorme Robustheit verfügt, von einem 17-Jährigen nicht unbedingt zu erwarten.

Klar ist: Trainer Tuchel setzt auf seinen Youngster der besonderen Art. Auch wenn er in den wichtigen "Alles-oder-Nichts-Spielen" bislang nicht immer Pulisic brachte, werden dessen Einsatzzeiten stetig länger. Dem in Pennsylvania in eine Sportlerfamilie geborenen Pulisic gehört die Zukunft, das ist offensichtlich.

Vielleicht war Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke nach der Partie im Schwabenland auch deshalb so entspannt. "Wir haben immer Lösungen gefunden", sagte er angesprochen auf einen möglichen Wechsel von Nationalverteidiger Mats Hummels. In Stuttgart blieb Hummels auf der Bank, perfekt ersetzt von Sokratis und Ginter in der Innenverteidigung. Auffällig ist, wie stabil die Dortmunder auch am Ende einer langen Saison noch wirken. Auch wenn Tuchel am Neckar wieder eine kleine "Rotationsmaschine" anwarf, von einem Qualitätsverlust war nichts zu spüren.

Top-Saison und Top-Spieler

"Wir haben einen breiten Kader und sind zu einhundert Prozent frisch und fit", bestätigte Ginter gegenüber bundesliga.de. Dortmund spielt derzeit Fußball wie aus einem Guss, selbst das so bittere Aus in der Europa League in Liverpool scheint verkraftet. "In Berlin im DFB-Pokal waren wir in einem ausverkauften Olympiastadion sehr souverän. Das war sicher ein weiterer Fortschritt", so Ginter. Es ist eine Top-Saison des BVB, das steht außer Frage. Und mit Christian Pulisic wächst derzeit ein weiterer Top-Spieler bei der Borussia heran.

Aus Stuttgart berichtet Jens Fischer