Dennis Aogo (r.) stand nach überstandenen Magen-Darm-Problemen wieder in der Startelf des Hamburger SV
Dennis Aogo (r.) stand nach überstandenen Magen-Darm-Problemen wieder in der Startelf des Hamburger SV

Bitterer Abend für den HSV

xwhatsappmailcopy-link

Ein Kunstschuss von Mladen Petric war nicht genug, der Traum des Hamburger SV vom Europa-League-Finale im eigenen Stadion ist beim FC Fulham jäh geplatzt.

Nach dem Führungstreffer durch den kroatischen Nationalspieler in der 22. Minute drehten die Londoner mit einem Doppelschlag durch Simon Davies (69.) und Zoltan Gera (76.) die Partie und erreichten durch den 2:1 (0:1)-Erfolg im Halbfinal-Rückspiel erstmals in ihrer Vereinsgeschichte ein europäisches Finale.

Rost reagiert glänzend

Die Hanseaten dagegen stehen drei Tage nach der Entlassung von Trainer Bruno Labbadia vor den Trümmern einer lange Zeit viel versprechenden Saison. Auch Interimscoach Ricardo Moniz schaffte es nicht, den Abwärtstrend zu stoppen. In der Liga ist eine erneute Qualifikation für die Europa League nur noch theoretisch möglich.

Im ausverkauften Craven Cottage hatten die Gäste bereits in der dritten Minute die ersten Schrecksekunden zu überstehen. Die Engländer setzten Bobby Zamora glänzend in Szene, der nach Achillessehnenproblemen erst kurz vor Anpfiff fit gewordene Angreifer scheiterte mit einer Doppelchance jedoch am stark reagierenden Keeper Frank Rost.

Aogo in der Startelf

Die Hamburger ließen sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen und versuchten selbst, ihre Ambitionen auf den Einzug ins Finale zu unterstreichen. Zwingende Möglichkeiten sprangen trotz teilweise ansehnlichen Kombinationen zunächst jedoch nicht heraus. Besonders beim finalen Zuspiel fehlte es immer wieder an Genauigkeit.

Moniz hatte seine Anfangsformation gegenüber der 1:5-Pleite am vergangenen Sonntag bei 1899 Hoffenheim nominell auf drei Positionen verändert. Anstelle von Marcus Berg, Tomas Rincon und des gelbgesperrten Piotr Trochowski kamen die von kleineren Blessuren wieder genesenen Ruud van Nistelrooy, Ze Roberto und Guy Demel von Beginn an zum Zuge. Der nach Magen-Darm-Problemen erst am Spieltag angreiste Dennis Aogo stand ebenfalls in der Startelf.

Für den ersten großen Glanzpunkt der Partie sorgte dann aber Petric. Aus 30 Metern zirkelte der kroatische Nationalspieler den Ball unhaltbar in den Winkel des Tores und sorgte die Führung.

Fulhams Kampf wird belohnt

Die Engländer, die dadurch nach dem 0:0 im Hinspiel durch unter Zugzwang gesetzt wurden und mindestens zwei Tore zum Weiterkommen benötigten, suchten nach einer Antwort. In ganz große Bedrängnis brachten die Briten die HSV-Hintermannschaft vorerst allerdings nicht.

Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Hausherren den Druck und wurden für ihren Kampfgeist belohnt. Den Ausgleich durch Davies hätten die Hamburger nach dem 0:0 im Hinspiel dank des Auswärtstores noch verkraftet. Der Treffer von Gera sorgte dann aber für Frust.


Schema:

FC Fulham: Schwarzer - Pantsil (75. Nevland), Hangeland, Hughes, Konchesky - Duff, Etuhu, Murphy, Davies - Gera - Zamora (58. Dempsey)

Hamburger SV: Rost - Demel, Boateng, Mathijsen, Aogo - Jarolim (90. +1 Rozehnal), Ze Roberto - Tesche (56. Rincon, 79. Guerrero), Pitroipa - Petric, van Nistelrooy

Schiedsrichter: Cüneyt Cakir (Türkei)

Tore: 0:1 Petric (22.), 1:1 Davies (69.), 2:1 Gera (76.)

Gelbe Karten: Hangeland, Dempsey - Boateng, Rozehnal, Rost