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Artur Wichniarek (l.) erzielte sechs von insgesamt acht Bielefelder Treffern
Artur Wichniarek (l.) erzielte sechs von insgesamt acht Bielefelder Treffern

Bielefelds Erfolgsgarant

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"Manchmal gewinnt der Torwart und manchmal eben ich," so Wichniarek, nachdem mal wieder er gewonnen hat. Diesmal gegen Frankfurt, sein sechstes Tor im sechsten Spiel.

Kein anderer garantiert Treffer für Bielefeld wie Artur Wichniarek. Der ehemalige polnische Nationalspieler erzielte in den letzten drei Jahren 28 Prozent aller Tore der Ostwestfalen. Die Quote erklärt den Kultstatus, den Wichniarek sich in Bielefeld erarbeitet hat.

"König Artur" nennen sie ihn. Sein Anteil daran, dass die Arminia zweimal die Klasse hielt, ist unumstritten. Ist er mal nicht dabei, wird es schwer für Bielefeld, wie zuletzt bei der Pokalpleite gegen Borussia Dortmund.

Arminia ist am wichtigsten

Dabei ist der aus Posen stammende Angreifer kein klassischer Strafraumknipser. Er läuft viel, holt sich Bälle im Mittelfeld, bedient Mitspieler mit durchdachten Pässen und stört nimmermüde den gegnerischen Spielaufbau. Das alles sicherte ihm zuletzt auch die Wahl zum Spieler des Monats. Das Vertrauen des Trainers hat er sich sowieso gesichert. Michael Frontzeck weiß genau, was er an seinem Goalgetter hat, der nach des Trainers Aussage "wahnsinnig viel für die Mannschaft" arbeitet.

Der Drittplatzierte der Bundesliga-Torschützenliste gibt sich auf seinen Erfolg angesprochen gewohnt bescheiden. Nach seinem Tor gegen Frankfurt war sein einziger Kommentar: "Mir ist wichtig, dass ich mit dem Tor einen Punkt für die Arminia und die Mannschaft gesichert habe." Wichniarek hebt nicht ab, das würde weder zu ihm und noch weniger zu Bielefeld passen.

Nur in Bielefeld top

Es gefällt dem ruhigen Familienmensch deshalb gut dort. Viel besser als im hektischen Berlin, wo er zwei Saisons bei der Hertha kickte. Zwei Saisons, die für Wichniarek bestenfalls durchwachsen liefen. Kaum Treffer, wenig Einsätze, in der Hauptstadt kam er nie richtig an.

Seit er zurück in Bielefeld ist, klappt auch das Tore schießen wieder wie früher, als er zweimal Torschützenkönig in der 2. Bundesliga wurde. Die Fans lieben ihn, die Mannschaft braucht ihn. Und seit Dezember 2007 ist er endgültig zur Bielefelder Legende geworden. Mit seinem damals 29. Bundesligatreffer ist er der beste Bundesligatorschütze der Arminia, steht auf einer Stufe mit Vereinshelden wie Stefan Kuntz.

Bielefelds Lebensversicherung

Ob der Höhenflug der Legende anhält, wird sich bereits am heutigen Freitag zeigen. Dort trifft die Arminia im Heimspiel auf Bayer Leverkusen, das ebenfalls bestens in die Saison gestartet ist. Trainiert werden die Leverkusener von Bruno Labbadia. Auch eine Bielefelder Legende.

Ob Wichniarek auch zukünftig die hohen Erwartungen erfüllt, bleibt abzuwarten. Wie die ganze Bielefelder Elf gilt auch Wichniarek als besonders heimstark. Daher hofft heute mal wieder die ganze Schüco-Arena auf Wichniarek: die persönliche und bescheiden gebliebene Lebensversicherung der Arminia.

Daniel Dillmann