Für Mönchengladbach gab es allen Grund zum Jubeln: Der Sieg über Frankfurt beschert den Fohlen um Max Kruse (M.) den 4. Platz
Für Mönchengladbach gab es allen Grund zum Jubeln: Der Sieg über Frankfurt beschert den Fohlen um Max Kruse (M.) den 4. Platz

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Mönchengladbach - Im eigenen Stadion ist Borussia Mönchengladbach nicht zu stoppen. Im fünften Heimspiel der Saison gelang den Fohlen der fünfte glatte Heimsieg. Nach dem hat die Borussia wieder Platz 4, also den ersten Platz hinter dem Spitzentrio aus München, Dortmund und Leverkusen eingenommen.

Heimmacht Borussia mit Offensiv-Drang

Die Zahlen im heimischen Borussia-Park sind imponierend. In ihren fünf Begegnungen vor eigenem Publikum überrollt die Elf von Lucien Favre in schöner Regelmäßigkeit ihre Gegner. 17:3-Tore stehen in der Statistik. Vier Mal distanzierte die Borussia ihre Gäste mit drei Toren Differenz souverän, dazu gesellt sich der etwas schmeichelhafte 2:0-Sieg gegen Borussia Dortmund.



Keine Frage, auf eigenem Feld ist die Elf vom Niederrhein eine Klasse für sich. Da kann auch Max Kruse vor dem Spiel im Mannschaftskreis mahnend den Finger heben und eindringlich davor warnen, dass vor allem die Defensive stehen muss, weil das Team nicht immer vier Tore schießen könne. 90 Minuten später ist er widerlegt. Doch, die Borussia kann.

Auch gegen Eintracht Frankfurt ging Gladbach wieder munter auf Torejagd. Wieder rappelte es vier Mal im Kasten der Gäste. Juan Arango, Oscar Wendt, Patrick Herrmann und Raffael netzten ein, mal gefühlvoll wie Arango, mal mit brachialer Gewalt wie Wendt, mal mit Übersicht wie Herrmann und mal mit Technik wie Raffael. Die Offensive hatte wieder zugeschlagen und die ebenfalls starke Defensive in den Hintergrund gedrängt.

Gelungenes Debüt für Korb



Denn vor dem Spiel hatte sich Borussia-Trainer Lucien Favre noch Sorgen müssen. Seine etatmäßige Abwehr-Viererkette war fast komplett ausgefallen. Die Innenverteidiger Martin Stranzl und Alvaro Dominguez fehlten ebenso wie Außenverteidiger Filip Daems. Favre musste improvisieren und im Abwehrzentrum Tony Jantschke an die Seite von Roel Brouwers stellen. Außen debütierte dafür Julian Korb, der seinen Job routiniert wie ein alter Hase abwickelte.

"Es lief optimal", freute sich der 21-jährige Youngster. "Für mich war es wichtig, zu zeigen, dass ich meine Leistung nicht nur in Testspielen, sondern auch in einem Meisterschaftsspiel bringen kann." Das gelang ihm eindrucksvoll. "Julian hat keine Nervosität gezeigt. Er war direkt im Spiel. Er kann sehr zufrieden sein", lobte Sportdirektor Max Eberl.

Zuhause top - auswärts flop



Während die Mönchengladbacher in den eigenen vier Wänden absolutes Bundesliga-Topniveau repräsentieren, konnten sie auswärts bislang wenig reißen. Nur ein Pünktchen holten die Fohlen auf fremden Terrain, das ist die zweitschlechteste Ausbeute aller Bundesligisten. Am kommenden Samstag gastiert die Borussia nun beim Hamburger SV, der seinerseits nur eins von vier Heimspielen gewinnen konnte.

"Wir müssen aufpassen, dass wir uns nicht einreden, dass wir zuhause sehr gut sind und auswärts nicht", warnt Kruse erneut. "Wir müssen jetzt den Blick nach vorne richten. Wir haben am Wochenende ein schweres Spiel beim HSV, der in Freiburg gewonnen hat. Das ist eine schöne Aufgabe. Unsere Auswärtsserie wird irgendwann reißen. Ich hoffe, dass es in Hamburg so weit ist."

In den letzten vier Jahren war Hamburg für die Borussia meistens eine Reise wert. Sieben Punkte holte Gladbach immerhin in diesen vier Spielen. Zumindest einer sollte am Samstag dazukommen.

Aus Mönchengladbach berichtet Tobias Gonscherowski