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Nach dem Spiel musste Markus Babbel (l.) seinen Freund Thorsten Fink trösten
Nach dem Spiel musste Markus Babbel (l.) seinen Freund Thorsten Fink trösten

Belohnung nur für einen

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Sinsheim - Während sich 1899 Hoffenheim nach zuvor neun vergeblichen Versuchen endlich wieder über einen Heimsieg freuen darf, verpasst der Hamburger SV durch das den Befreiungsschlag im Abstiegskampf.

Starke Offensive der Hoffenheimer

"Ich freue mich riesig für die Jungs, die alles aus sich herausgeholt haben und sich endlich einmal für ihren Aufwand belohnt haben", erklärte Hoffenheims Trainer Markus Babbel. Für den 39-Jährigen war es eine Premiere: Zum ersten Mal im 12. Spiel durfte er sich über drei Punkte nach einem Heimspiel freuen.

Endlich ist die Serie von neun Spielen ohne Sieg in der eigenen Arena geknackt. Und mit 40 Punkten sei man nun "sicher" auch in der nächsten Saison in der Bundesliga vertreten, freute sich Babbel. Der Trainer hat zum Ziel, noch jedes der ausstehenden vier Saisonspiele zu gewinnen. Gelingt das, ist vielleicht sogar noch die Teilnahme an der nächsten Europa-League drin für die Hoffenheimer.



Mit einem kleinen Trick hatte Babbel versucht, seine Spieler vor dem Spiel das Gefühl eines Auswärtsspiels zu vermitteln. Erstmals übernachteten unter Babbel die Spieler vor einem Auftritt in der eigenen Arena in einem Hotel. "Ich wollte, dass mehr Ruhe und Konzentration herrscht", erklärte Babbel, in Zukunft könne er sich das öfter vorstellen. Das sei aber nicht der Grund für den Erfolg gewesen, so der Trainer.

Seine Mannschaft habe es hervorragend verstanden, aus der Ordnung heraus in die Offensive umzuschalten. Schon früh konnten die Hoffenheimer das Spiel entscheiden. Endlich gelang es der TSG einmal, effektiv zu spielen und durch das frühe 3:0 die Partie vorzeitig zu beruhigen (51.) - Torschütze war nach einer beherzten Einzelleistung der starke Fabian Johnson. Das 4:0 durch den fleißigen Sven Schipplock (59.) war dann auch früh das Endergebnis.

Lob für Salihovic



In Führung gegangen waren die Hoffenheimer schon nach 17 Minuten durch einen Schuss aus elf Metern von Innenverteidiger Jannik Vestergaard - der Ball wurde noch von HSV-Verteidiger Jeffrey Bruma unhaltbar für Torwart Jaroslav Drobny abgefälscht. Und schon kurz darauf (25.) traf Sejad Salihovic per Strafstoss zum 2:0 - Hamburgs Kapitän Heiko Westermann kam gegen Sven Schipplock zu spät, und stellte dem TSG-Mittelstürmer das Bein. Torschütze Salihovic bekam ein Sonderlob vom Trainer.

"Sali ist ein unheimlich wichtiger Mann für uns. Trotz Rückenproblemen hat er sich zur Verfügung gestellt", sagte Babbel. Aus disziplinarischen Gründen hatte der Bosnier unter Babbel schon einmal zwei Wochen pausieren müssen. "Ich bin nicht nachtragend, die Mannschaft steht über allem", klärte Babbel auf. Dies gelte auch für den holländischen Nationalspieler Ryan Babel, der gegen Hamburg nicht im Kader stand. Die Hoffenheimer Zuschauer verließen endlich wieder gut gelaunt die Arena.

Hamburg weiter unter Druck



Das kann man von den Fans, Spielern und den Verantwortlichen des Hamburger SV nicht behaupten. Mit einem Sieg hätten sich die Hamburger Luft im Abstiegskampf verschaffen können. Doch es wurde eine "große Enttäuschung", wie HSV-Manager Frank Arnesen bemerkte. "Wir müssen unsere Mentalität ändern, das war heute kein Abstiegskampf", sagte Trainer Thorsten Fink. Weiterhin stehen die Hamburger nur zwei Punkte besser als der 1. FC Köln auf Relegationsplatz 16 und nur vier Zähler besser als Hertha BSC Berlin auf dem vorletzten Tabellenrang.

"Ich erwarte eine sofortige Reaktion der Mannschaft", fordert Fink vor den letzten vier Saisonspielen. Schon am Samstag geht es im Nord-Derby gegen den HSV aus Hannover, der von der Teilnahme an der nächsten Europa-League träumt.

Wie da ein Sieg gelingen soll, weiß Kapitän Heiko Westermann, er sagt: "Wir machen zu viele einfache Fehler. Das müssen wir abstellen." Und Manager Frank Arnesen rät: "Wir müssen so spielen wie die zwei Spiele zuvor." Da holte der HSV einen Sieg in Kaiserslautern (1:0) und ein Remis gegen Leverkusen (1:1). Arnesen sagt: "Für uns gibt es nur noch Endspiele."



Tobias Schächter