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Grenzenloser Jubel: Antonio Rüdiger (l.) will sich gerade wieder ins Getümmel stürzen
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Beim VfB brechen nach 2:1-Halbfinalsieg gegen Freiburg alle Dämme

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Stuttgart - Nach dem völlig verdienten Einzug ins Pokalfinale herrscht in Stuttgart ungeahnte Euphorie. Trainer Bruno Labbadia mag derweil nicht vergessen, dass die Mannschaft in dieser Saison auch schon viel ungerechtfertigte Kritik abbekommen hat.

"Die Jungs sollen das jetzt genießen"

"Finale!" hatten die Fans in der Cannstatter Kurve vor dem Spiel auf einem Transparent gefordert. Und das Finale bekamen sie. Kein Wunder, dass im Lager der Stuttgarter nach dem völlig verdienten 2:1-Erfolg über den SC Freiburg alle Dämme brachen.



Der VfB steht am 1. Juni im DFB-Pokalendspiel gegen den FC Bayern München. Und spielt damit in der kommenden Saison in der Europa League. "Die Jungs sollen das jetzt genießen", fand Sportdirektor Fredi Bobic, "sie haben es sich absolut verdient." Das fanden auch die Stuttgarter Spieler: "Wir haben heute unglaublich Gas gegeben", fand Angreifer Martin Harnik, der den Sieg völlig zurecht als "absolut in Ordnung" bewertete.

Kein Wunder also, dass in der Cannstatter Kurve noch lange nach Anpfiff weitergefeiert wurde. Immer wieder animierten die ausgelassenen VfB-Spieler ihre Anhänger zu neuen Ovationen. Dass da eine Mannschaft überglücklich war, eine durchwachsene Saison doch noch zu einem guten Ende gebracht zu haben, war mit Händen zu greifen. "Das ist der absolute Wahnsinn", rief Christian Gentner aus. "Ich könnte heute im Stadion übernachten."

VfB für hohes Tempo belohnt



Der VfB-Kapitän gehört eigentlich zu den Stillen im Land, doch sowohl der letztlich souveräne 2:1-Erfolg als auch die phänomenale Unterstützung während des Spiels wirkten auch noch lange nach Abpfiff nach. "Wir haben solche Feiern in dieser Saison ja nicht allzu oft erlebt. Umso schöner ist es dann."

Zumal sich der VfB die Jubelarien redlich verdient hatte: Ohne jede Phase des Abtastens hatten beide Mannschaften im ersten Durchgang ihre Chance gesucht. Der vierte Angriff, der innerhalb der ersten zehn Minuten weitgehend ungebremst aufs Freiburger Tor zurollte, brachte die Schwaben dann auch in Führung. Arthur Boka traf nach Vorarbeit von Ibrahima Traore (9.). Zuvor hatte Martin Harnik bei den wie entfesselt stürmenden Stuttgartern gleich drei gute Möglichkeiten (3./5./9.). Auch der kurzzeitige Ausgleich durch Jan Rosenthal (14.) konnte die Stuttgarter nicht lange bremsen, schon eine Viertelstunde später köpfte Harnik den Ball zum 2:1-Endstand in die Maschen (29.). Als Schiedsrichter Florian Meyer zur Halbzeit pfiff, gab es Standing Ovations für zwei unterhaltsame Mannschaften. Im zweiten Durchgang hatte der VfB noch zahlreiche weitere Möglichkeiten - allein aufgrund des Chancenplus ging der VfB-Sieg also vollauf in Ordnung, wie man auch im Freiburger Lager anerkannte.

Labbadia weist auf ungerechtfertigte Kritik hin



Deutlich weniger euphorisch als seine Spieler kommentierte Bruno Labbadia den Finaleinzug. Der Stuttgarter Coach konnte offenbar auch in der Stunde des Triumphs nicht ganz ausblenden, dass der VfB in dieser Saison viel Kritik und viel Häme einstecken musste. Ungerechtfertigte Kritik, wie Labbadia unter Hinweis auf die Transferbilanz noch einmal betonte.

"Hier wird seit Monaten über alles gesprochen, nur nicht über den Sport. Und wenn, dann nur negativ. Tut mir leid, aber mit der Champions League kann ich momentan nicht dienen." Wohl aber mit dem Pokaleinzug. In Stuttgart fanden sich dann auch nicht viele, die damit nicht vollauf zufrieden gewesen wären.

Aus Stuttgart berichtet Christoph Ruf