Pierre De Wit war Anfang 2010 von Bayer Leverkusen zum 1. FC Kaiserslautern gewechselt
Pierre De Wit war Anfang 2010 von Bayer Leverkusen zum 1. FC Kaiserslautern gewechselt

"Befinden uns im Lernprozess"

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Hamburg - Es war wohl der schönste Spielzug an diesem Bundesliga-Wochenende. Nach einer tollen Kombination über Olcay Sahan und Konstantinos Fortounis schoss Pierre De Wit den 1. FC Kaiserslautern beim Hamburger SV mit einem Traumtor aus 17 Metern in Führung.

Für drei Punkte hat es am Ende zwar nicht gereicht, der Mittelfeldspieler freute sich aber dennoch. "Ich hätte natürlich lieber die drei Punkte mit auf die Heimreise genommen. Aber es war mein erstes Bundesliga-Tor. Und das nehme ich natürlich auch gerne mit", sagte der 24-Jährige, der sich in seiner Karriere schon drei Mal das Keuzband gerissen hat, im bundesliga.de-Interview.

De Wit analysierte außerdem die umkämpfte Partie in der Hansestadt, erklärte die "Torjägerqualitäten" der "Roten Teufel" und die Konkurrenzsituation im Kader.

bundesliga.de: Herr De Wit, hat der 1. FC Kaiserslautern in Hamburg einen Punkt gewonnen oder eher zwei verloren?

Pierre De Wit: Wir haben 70 Minuten geführt und haben fast genau so lang in Überzahl gespielt. Von daher ist das Ergebnis für mich persönlich eher enttäuschend. Aber letztlich bleiben wir auch im vierten Spiel in Folge ungeschlagen und haben bei einem starken Hamburger SV einen Punkt geholt. Darauf lässt sich weiter aufbauen.

bundesliga.de: Können Sie sich denn dann überhaupt über Ihr Traumtor freuen?

De Wit: Ich hätte natürlich lieber die drei Punkte mit auf die Heimreise genommen. Aber es war mein erstes Bundesliga-Tor. Und das nehme ich natürlich auch gerne mit. Deshalb gehört der Treffer auch meiner Frau und meiner fünf Monate alten Tochter Amelie.

bundesliga.de: Hätte der FCK nach der Roten Karte für Slobodan Rajkovic vielleicht noch mutiger nach vorne spielen müssen?

De Wit: Wir befinden uns weiterhin in einem Lernprozess. Und gegen den HSV haben wir gelernt, dass wir in diesen Situationen einfach besser mit unseren Chancen umgehen müssen. Dennoch: Unser Ziel war es, nicht ohne Punkte nach Kaiserslautern zurückzufahren. Und das haben wir geschafft.

bundesliga.de: Manchmal würde vielleicht auch einfach ein Tor mehr helfen - Kaiserslautern hat in elf Spielen erst neun Mal eingenetzt.

De Wit: Na gut, als Tormaschine kann man uns derzeit nicht unbedingt bezeichnen. Aber ich bin absolut von den Qualitäten unserer Offensive überzeugt. Die Tore werden schon noch kommen.

bundesliga.de: Trainer Marco Kurz hat seit Dezember 2010 in der Bundesliga nie die selbe Startelf gebracht. Macht es das für Sie als Spieler manchmal schwieriger, sich auf das System einzustellen?

De Wit: Nein, ich sehe das gar nicht als Problem, sondern eher positiv. So bekommen alle Spieler immer wieder ihre Chance und jeder Spieler weiß: Ich bekomme meine Chance, wenn ich gut arbeite! Und unser Kader ist in der Breite sehr gut aufgestellt. Von daher passt das.

Das Gespräch führte Michael Reis