Jens Weißflog (li.) und Dieter Thoma analysieren heute nach ihren erfolgreichen Skispringer-Karrieren fachkundig für das Fernsehen
Jens Weißflog (li.) und Dieter Thoma analysieren heute nach ihren erfolgreichen Skispringer-Karrieren fachkundig für das Fernsehen

"Bayern gegen Hoffenheim war das Highlight"

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Er war Mannschaftsolympiasieger 1994, Weltmeister 1990 und 1999, Vierschanzen- Tournee-Sieger 1990 und Skiflug-Champion 1990. Dieter Thoma zählt zu den erfolgreichsten deutschen Skispringern und hat den Skisprung-Boom in Deutschland mit ausgelöst.

Heute gehört der 39-Jährige zum Expertenteam der ARD und wird unter anderem die Vierschanzen-Tournee fachkundig kommentieren. Wie viele andere erfolgreiche Wintersportler stammt Thoma aus dem Schwarzwald und ist deshalb dem SC Freiburg näher verbunden.

bundesliga.de: Herr Thoma, von den Skispringern ist bekannt, dass sie sich vor dem Springen gerne mit einem kleinen Fußballspiel aufwärmen?

Dieter Thoma: Richtig, das haben wir damals auch gemacht. Ich selbst war allerdings nicht der große Fußballer. Ich war zwar schnell, hatte aber zwei linke Füße. Und ich musste auch aufpassen: Der Christof Duffner zum Beispiel ist immer richtig reingegangen, da musste man Angst um seine Knochen haben.

bundesliga.de: Aber das Interesse am Bundesliga-Fußball ist bei Ihnen vorhanden?

Thoma: Ja, ich komme aus der Region Freiburg und habe immer dem SC Freiburg die Daumen gedrückt, dass er entweder in der Bundesliga bleibt oder wieder aufsteigt. In diesem Jahr sieht es ja wieder gut aus.

Ich bin allerdings mehr an Länderspielen interessiert. Für uns Skispringer waren die nationalen Meisterschaften nicht viel wert, das Interesse gilt eigentlich nur den internationalen Vergleichen. Von daher stufe ich die Fußball-Länderspiele höher ein.

bundesliga.de: Aber Sie Sind schon Fan vom SC Freiburg?

Thoma: Ich habe die Zeiten von Volker Finke noch miterlebt und man fiebert schon anders mit, wenn man jemanden aus dem Fußball-Bereich persönlich kennt. Aber grundsätzlich bin ich eher neutral. Ich habe auch eine Zeit in Frankfurt gewohnt, da habe ich mehr zur Eintracht gehalten. Jetzt lebe ich ich in München, da ist das Interesse am FC Bayern natürlich größer.

bundesliga.de: Gehen Sie auch schon mal ins Stadion?

Thoma: In München war ich mehrmals im Stadion, zuletzt beim Abschiedsspiel von Oliver Kahn. Die Atmosphäre im Stadion ist schon klasse, aber ich schaue mir Spiele auch gerne im Fernsehen an. Im Stadion vermisse ich schon ein bisschen den Fernsehkommentar.

bundesliga.de: Welches Spiel der Hinrunde ist bei Ihnen besonders haften geblieben?

Thoma: Bayern gegen Hoffenheim. Das war das Highlight der Hinrunde, das war hoch dramatisch und am Ende ein bisschen glücklich für Bayern. Aber so ist Fußball, und Luca Toni ist eben ein super Spieler, der seine Chance einfach nutzt. Ich habe es zusammen mit dem ARD-Team in einem englischen Pub in Trondheim gesehen und hätte Hoffenheim den einen Punkt schon gegönnt.

bundesliga.de: Sie haben Luca Toni genannt. Gibt es für Sie einen weiteren herausragenden Spieler?

Thoma: Es macht mir Spaß, Ribery zuzuschauen. Der ist so quirlig und technisch agil, das ist herrlich. Wie viele andere bewundere ich natürlich auch, was Hoffenheim leistet. Da sieht man, was Motivation, Fleiß und Einstellung ausmachen kann.

bundesliga.de: Wollen Sie in der Rückrunde noch mal in einem Bundesliga- Stadion Platz nehmen?

Thoma: Es wäre super, wenn ich mir Hoffenheim gegen Bayern anschauen könnte. Das schwebt mir jedenfalls vor. Vielleicht auch noch das eine oder andere Spiel, wenn ich ab März mehr Zeit finde. Und wenn Freiburg aufsteigt, schau ich mir das Spiel in der nächsten Saison in München an.

Das Gespräch führte Stefan Kusche