Augen zu und durch: Lukas Podolski und Daniel van Buyten treffen in der Allianz Arena erneut aufeinander
Augen zu und durch: Lukas Podolski und Daniel van Buyten treffen in der Allianz Arena erneut aufeinander

Bayern gegen das FC-Trauma

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München - Beim FC Bayern München könnte die Stimmung vor dem letzten Hinrunden-Spiel am Freitagabend gegen den 1. FC Köln (ab 20 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio) kaum besser sein. Dem Rekordmeister ist die Herbstmeisterschaft fast nicht mehr zu nehmen. Und auch in der Champions League, in der die Münchner im Achtelfinale auf den FC Basel treffen, und im DFB-Pokal sind die Münchner noch gut im Rennen.

Gegen die Kölner fordert FCB-Kapitän Philipp Lahm einen Sieg: "Dann gehen wir mit drei Punkten Vorsprung in die Winterpause und können von einer gelungenen Hinrunde sprechen. Und wir haben alle ein ruhiges Gefühl und schöne Weihnachten."

"Das müssen wir ändern"

Davor liegen allerdings noch mindestens 90 Minuten harte Arbeit, das weiß auch Lahm. Denn mit den "Geißböcken" gastiert eine Art Angstgegner in der ausverkauften Allianz Arena.

Seit fünf Heimspielen ist der FCB gegen Köln sieglos, der letzte Erfolg gelang im März 2002 (3:0). "Wir haben in der Vergangenheit nicht gut ausgesehen gegen Köln, haben selten drei Punkte eingefahren. Das müssen wir am Freitag ändern", erklärte Lahm auf Nachfrage von bundesliga.de.

Druck aufbauen

Manuel Neuer will die Konkurrenten um die Meisterschaft mit einem Sieg am Freitagabend zusätzlich unter Druck setzen. "Wir sind hoch motiviert und wollen vor dem Wochenende vorlegen, damit die anderen Mannschaften sehen, dass wir stabil sind", sagte der Bayern-Torwart. Ein Rezept hat er auch parat. Wichtig sei, "dass wir gut ins Spiel kommen, den Ball laufen lassen, breit stehen und einen guten Rhythmus haben."

Lahm stößt ins gleiche Horn: "Wir müssen uns da gut bewegen, kreativ sein und selbst Torchancen erarbeiten." Und weiter: "Wir dürfen den Gästen keine Räume bieten. Sie haben schnelle Spieler in der Offensive, die sehr konterstark sind. Das wird sicher eine Herausforderung."

"Poldi" ausschalten

Ein Hauptaugenmerk der Bayern gilt FC-Star Lukas Podolski. Der ehemalige FCB-Stürmer kommt mit einer breiten Brust nach München. Der 26-Jährige markierte bereits 14 Saisontore - so viele wie noch in in seiner Karriere zuvor. "Dass er torgefährlich ist und einen sehr guten linken Fuß hat, weiß jeder. Wir dürfen ihm keine Räume bieten, damit es schwer wird für ihn", sagte Lahm vor dem Wiedersehen mit Podolski. Und auch für Nationaltorwart Neuer ist es "sehr wichtig, Poldi in den Griff zu bekommen"

Personell kann Heynckes fast aus dem Vollen schöpfen. Bis auf Bastian Schweinsteiger und Breno stehen dem erfahrenen Coach alle Akteure zur Verfügung. Auch Franck Ribery nahm nach seinen leichten muskulären Problemen zu Wochenbeginn am Abschlusstraining teil und dürfte gegen die seit drei Spielen ungeschlagenen Kölner einsatzbereit sein.

Solbakken selbstbewusst

Köln-Trainer Stale Solbakken sieht sein Team nicht chancenlos. "Viele Teams hatten in der Hinrunde in München große Probleme. Wir müssen dennoch daran glauben, dass wir eine gute Leistung zeigen können, denn auch in München gibt es einen oder drei Punkte zu vergeben", hofft der Norweger auf mindestens einen Punkt, weiß allerdings auch um die Stärken der Bayern.

"Die Bayern sind auf beiden Flügeln erstklassig besetzt und natürlich klarer Favorit", sagt Solbkakken, der aber auch um die zuletzt gute Bilanz des FC in München weiß. "Statistiken gibt es jede Woche. Aber in Stuttgart hat es mit der Statistik im Rücken ja auch ganz gut geklappt", schmunzelt der FC-Coach und hofft, dass die Allianz Arena für den 1. FC Köln auch in dieser Saison ein gutes Pflaster bleibt.

FC muss umstellen

Personell wird Solbakken die Mannschaft in München mindestens auf einer Position verändern müssen. Martin Lanig wird die Reise in die bayerische Landeshauptstadt ebenso wenig antreten können wie Adam Matuschyk. Beide Mittelfeldspieler laborieren an einem grippalen Infekt und stehen daher nicht zur Verfügung. Die Frage, wer Lanig im Zentrum ersetzen wird, wollte Solbakken nicht abschließend beantworten: "In der Abwehr haben wir derzeit viel Auswahl. Es ist gut möglich, dass wir einen Defensivspieler vorziehen."

Mit welcher Aufstellung der FC in München auch immer auflaufen mag: Sollten sie in der Allianz Arena abermals für eine Überraschung sorgen, dürfte die Stimmung bei den Bayern nicht mehr ganz so gut sein...