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Stefan Kießling (l.) schoss Bayer gegen die Bayern in Führung - sein siebtes Saisontor
Stefan Kießling (l.) schoss Bayer gegen die Bayern in Führung - sein siebtes Saisontor

Bayer startet durch

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Leverkusen - Das war ein Wochenende wie gemalt für die "Werkself". Während Bayer seine Hausaufgaben mit Bravour erledigte und Herbstmeister Bayern München durch den ins Tal der Tränen stürzte, patzten die Konkurrenten. Schalke verlor in Freiburg, Bremen in Berlin und auch Hannover ließ gegen Augsburg Punkte liegen. "Es hätte nicht besser für uns laufen können", strahlte Abwehrspieler Daniel Schwaab.

Trainer Robin Dutt scheint nun endlich seine Mannschaft gefunden zu haben. Hatte er noch in der Hinrunde zunächst die Maxime aufgestellt, dass Simon Rolfes und Michael Ballack nicht zusammen auflaufen würden, und diese dann schon nach wenigen Wochen wieder verworfen, so hat sich nun eine neue Variante als die bislang tauglichste erwiesen. Am Besten läuft es offensichtlich ganz ohne die beiden.

Renato Augusto und Castro harmonieren gut

Drei Mal fehlte Rolfes zuletzt ebenso wie der verletzte Ballack in der Startelf, drei Mal siegte Bayer. 8:1-Tore stehen zu Buche und die prestigeträchtigen Spiele gegen Köln und München wurden jeweils zu Null gewonnen. Im Mittelfeld vertraut Dutt dem Tandem Renato Augusto und Gonzalo Castro. Der Erfolg gibt ihm recht, die Resultate stimmen.

"In der kompletten Rückrunde haben wir besseren Fußball gespielt", findet Schwaab. "Wir sind anders aufgetreten, haben besseren Fußball gespielt, sind dominanter in die Spiele gegangen. Wir hatten mehr Struktur und Ballbesitz. Das hat sich von Spiel zu Spiel verbessert." Die Zahlen bestätigen ihn.

Systemumstellung bringt den Erfolg

Leverkusen hat in der Rückrunde nur beim Meister Borussia Dortmund knapp mit 0:1 verloren, ansonsten vier Siege und zwei Unentschieden geholt. Und der Vizemeister zeigt sich auch taktisch variabler als in der Hinrunde. So erwies sich Dutts Maßnahme gegen die Bayern, nach dem Seitenwechsel und dem etwas schmeichelhaften 0:0 zur Pause das System auf ein 4-4-2 umzustellen, als goldrichtig. Das höhere Risiko zahlte sich aus.

"Wir haben umgestellt auf zwei Spitzen. Das tat gut", freute sich Bayer-Stürmer Stefan Kießling, der nach einer akrobatischen Vorlage des eingewechselten Sturmpartners Eren Deriyok das Führungstor erzielte. "Wir kennen uns, es hat funktioniert. Wir haben die Bayern unter Druck gesetzt und uns die Chancen erarbeitet."

Wie schon in der Champions League gegen den FC Barcelona vor knapp drei Wochen gelang es Leverkusen, einen zuvor überlegenen Gegner in Bedrängnis zu bringen und diesmal auch zu bezwingen. "Wir haben in der Pause auf 4-4-2 umgestellt. Danach waren die Bayern nicht mehr so dominant", war Dutt zufrieden.

Erneute Teilnahme an der "Königsklasse" winkt

"Wir hatten 16:14-Torschüsse. Wir hatten eine gute Taktik, eine gute Mentalität, eine gute Einstellung", lobte der Trainer, dem auch persönlich nach der vielen Kritik der vergangenen Monate der Befreiungsschlag gelungen sein dürfte. "Wir haben uns in jeden Zweikampf gehauen. Die Mannschaft wollte diesen Sieg um jeden Preis. Wir hatten Glück in der ersten Halbzeit, aufgrund der zweiten Halbzeit war es ein hochverdienter Sieg."

In dieser Verfassung ist die "Werkself" sicher auch wieder ein Kandidat für die Champions League. Nur noch vier Punkte liegt Leverkusen hinter den derzeit viertplatzierten Schalkern. Ein Rückstand, der in den noch ausstehenden zehn Spieltagen durchaus aufzuholen ist.

Rückspiel bei Barca "genießen"

Vor der möglichen großen Aufholjagd kommt es aber am Mittwoch noch zum Rückspiel in der Champions League beim FC Barcelona, der das Hinspiel in der BayArena mit 3:1 gewann. Großartige Chancen rechnet sich niemand aus. "Wir fahren nach Barcelona und wollen das Spiel genießen. Alles andere ist nebensächlich", gibt der neue Bayer-Kapitän Castro die Marschroute aus.

"Wir wollen uns gut verkaufen und unsere beste Leistung bringen. Dann schauen wir, wozu es reicht", sagt Andre Schürrle, der sich "auf das Riesenspiel im hoffentlich vollen Camp Nou" freut. Im Hinspiel glänzten die Spieler des Vizemeisters vor allem als Trikotjäger. Vielleicht wird es diesmal ein bisschen mehr.

Aus Leverkusen berichtet Tobias Gonscherowski