Der Top-Torjäger gibt den Ton an: Stefan Kießling (M.) und die Fans von Bayer Leverkusen feiern die vorzeitige Qualifikation für die Champions League
Der Top-Torjäger gibt den Ton an: Stefan Kießling (M.) und die Fans von Bayer Leverkusen feiern die vorzeitige Qualifikation für die Champions League

Bayer in der Champions League: "Eine Klasseleistung"

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Nürnberg - Teamchef Sami Hyypiä nahm jeden Spieler freudestrahlend in den Arm, die Mannschaft feierte ausgelassen mit den Fans - und auf der Tribüne stand Sportdirektor Rudi Völler mit einem zufriedenen Lächeln im Gesicht: Die vorzeitige Qualifikation für die Champions League hat bei Bayer Leverkusen für große Freude gesorgt. Da war selbst der Ärger um einen verschossenen Elfmeter von Sidney Sam schnell vergessen.

"Können verdammt stolz sein"

"Das war vor der Saison nicht zu erwarten. Das ist eine Klasseleistung. Das ist für einen Verein wie Bayer nicht so selbstverständlich, dass man Vereine wie Schalke, Wolfsburg oder Hamburg, um nur einige zu nennen, hinter sich lässt. Da musst du schon alles abrufen", sagte ein glücklicher Völler nach dem .

Bei sieben Punkten Vorsprung auf Schalke 04 ist der "Werkself" der 3. Platz hinter dem neuen Meister FC Bayern München und Borussia Dortmund bereits zwei Spieltage vor Schluss nicht mehr zu nehmen. Bayer winken durch den Einzug in die "Königsklasse" in der kommenden Saison Einnahmen in Millionenhöhe. Völler wollte aber nicht zu viel auf den wirtschaflichen Faktor eingehen, "das ist vielmehr ein riesiger sportlicher Erfolg in so einer starken Liga".



Entsprechend wurde auf der Rückfahrt von Nürnberg auch gefeiert. "Das haben wir uns auch verdient", sagte Torjäger Stefan Kießling, bevor er den Bus bestieg: "Dass wir hinter den zwei besten Mannschaft an erster Stelle stehen, ist super. Darauf können wir verdammt stolz sein."

Die Planungen laufen bereits auf Hochtouren. "Wir machen unsere Hausaufgaben. Bei einigen Dingen sind wir nah dran, bei anderen wieder nicht, einige Sachen, die spekuliert werden, stimmen gar nicht", sagte Völler.

Kießling überholt Kirsten



Gegen den "Club" erzielte Top-Torjäger Kießling, selbst ehemaliger Nürnberger, per Handelfmeter (62.) das 2:0, nachdem Ömer Toprak mit seinem ersten Bundesligator für die Führung gesorgt hatte (26.). Kießling überbot dadurch mit seinem 23. Saisontreffer die bisherige Vereins-Bestmarke von Ulf Kirsten (22 Tore).

"Dass ich das geschafft habe, macht mich verdammt stolz", betonte der 29-Jährige, dem sein Kollege Sam ein zweites Tor und damit möglicherweise sogar die Torjäger-Kanone verbaute. In der 81. Minute hatte sich der Mittelfeldspieler eigensinnig den Ball geschnappt, als es nach einem Foul an Kießling erneut Strafstoß gegeben hatte. Zu allem Überfluss verschoss Sam auch noch.

"Club" hat den Klassenerhalt sicher



Kießling zeigte dennoch Größe: "Natürlich wollte ich selbst schießen. Aber das ist jetzt Nebensache. Ich bin Sportsmann. Er hat sich bei mir entschuldigt. Ich habe ja jetzt noch zwei Spiele." Auch Trainer Sascha Lewandowski ("Er kann sich nicht einfach den Ball schnappen, aber es gibt im Moment wichtigere Themen") und Völler wollten angesichts der geglückten CL-Qualifikation die Geschichte nicht überbewerten.

Dass der FCN trotz der vierten Niederlage in Serie den Klassenerhalt dennoch schaffte, ging bei dem Trubel um Bayer fast unter. Für Chefcoach Michael Wiesinger war das aber natürlich "ein wichtiger Aspekt. Darauf können wir stolz sein, auch wenn wir natürlich nicht glücklich sind, wenn man vier Mal verliert".