Michael Ballack erzielt gegen Lautern sein zweites Saisontor für Bayer Leverkusen
Michael Ballack erzielt gegen Lautern sein zweites Saisontor für Bayer Leverkusen

Ballack auf dem Vormarsch mit Bayer

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Kaiserslautern - Es war der Tag der ehemaligen FCK-Profis im Trikot von Bayer Leverkusen. Immer wenn es gegen den 1. FC Kaiserslautern geht, schießt Sidney Sam gegen seinen ehemaligen Club ein Tor, auch am Freitag traf der Offensivspieler zum entscheidenden 2:0 in der 70. Minute.

Doch im Mittelpunkt des Leverkusener Erfolges stand Michael Ballack, der 1997 seine Bundesligakarriere in der Pfalz unter Trainer Otto Rehhagel begonnen hatte. Seitdem trat der Mann aus Görlitz 14 Mal gegen den Fritz-Walter-Club mit seinen Mannschaften an, Freitagabend feierte er den 13. Sieg, nur ein Mal musste sich Ballack mit einem Remis zufrieden geben.

Immer etwas Besonderes

Ballack legte mit seinem Führungstreffer in der 54. Minute den Grundstein für den Erfolg der Rheinländer. Allerdings profitierte er nach seinem Schuss mit dem linken Fuß von der Strafraumgrenze von einem Fangfehler des FCK-Torwarts Kevin Trapp. Der ehemalige Kapitän der deutschen Nationalmannschaft musste kurz überlegen, bevor er sagte: "Ich glaube, das war mein achtes Tor gegen den FCK."

Es sei noch immer etwas Besonderes auf dem Betzenberg aufzulaufen, wo seine Aufstieg zu einem internationalen Klassespieler begann, sagte Ballack gut gelaunt: "Ich habe die Atmosphäre aufgesogen, für solche Spiele lebt man als Fußballer."

Bayer will weiter klettern

Ballack war der prägende Spieler bei Bayer und kommt immer besser in Form. "Die letzten Monate waren nicht immer einfach mit den Verletzungen und der Kritik", gab der 35-Jährige zu. Er fühlte sich da nicht immer fair behandelt, so Ballack, aber als Profifußballer müsse man das professionell nehmen: "Da muss man dann halt durch."

Trotzdem müsse man erwarten dürfen, mit Respekt behandelt zu werden, meint er. Für Bayer gehe es jetzt darum, auch die nächsten Spiele bis zur Winterpause zu gewinnen. "Nur Unentschieden bringen ja nichts, unser Anspruch ist einer der Champions-League-Plätze", sagte Ballack. Durch den wichtigen Erfolg hielt Bayer den Anschluss an die obere Tabellenregion.

Den Erfolgswillen vorleben

Ballack hatte zuletzt in einem Interview noch mehr Einsatz gefordert. In Kaiserslautern ging der Routinier mit einer starken Laufleistung voran. Für Trainer Dutt stellen die Aussagen seines erfahrensten Profis kein Problem dar.

"Wenn einer Dinge anspricht, dann muss er auch Leistung bringen. Und das macht Michael Ballack schon seit Wochen", sagte Dutt. Ballack, so der Trainer, lebe der Mannschaft den nötigen Erfolgswillen vor. In der Form aus dem Spiel in Kaiserslautern ist der Mittelfeldspieler aus der Mannschaft nicht wegzudenken. Mit der nötigen Fitness, die er sich in den letzten Monaten zäh erarbeitet hat, kann Ballack nun seine Erfahrung, seine Raffinesse und seine Torgefahr wieder effizient einsetzen.

Rechtzeitig vor dem Chelsea-Spiel

Sein Leistungsaufschwung kommt gerade rechtzeitig vor dem Champions-League-Spiel am kommenden Mittwoch gegen den FC Chelsea. Bei den Engländern spielte Ballack vor seinem Wechsel zurück zu Bayer vier Jahre lang in der Premier-League.

"Das war meine wichtigste Station als Fußballer", sagt Ballack, der im Hinspiel von den Chelsea-Fans begeistert empfangen wurde. "So ein Empfang tut natürlich gut und zeigt die Wertschätzung, die man sich erarbeitet hat", so der gebürtige Görlitzer. Nun will er mit Bayer gegen seinen ehemaligen Club unbedingt gewinnen.

Auch Trainer Robin Dutt sagt: "Wir haben die Möglichkeit, aus eigener Kraft ins Champions-League-Achtelfinale einzuziehen. Es herrscht eine große Vorfreude auf diesen Spiel." Besonders natürlich beim wieder erstarkten Michael Ballack.

Tobias Schächter