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Togay Arslan (M.) erzielte den Ausgleich beim 1:1 in Gladbach
Togay Arslan (M.) erzielte den Ausgleich beim 1:1 in Gladbach

Auswärts eine Macht

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Mönchengladbach - Der Hamburger SV bleibt ein Verein der zwei Gesichter. Während die Hanseaten nach dem 1:1-Unentschieden in Mönchengladbach nun bereits zum achten Mal in Folge in einem Auswärtsspiel unbesiegt blieben, verhindert die schwache Heimbilanz ein besseres Abschneiden in der Tabelle.

2012 holte der "Bundesliga-Dino" in drei Partien vor eigenem Publikum nur einen Punkt, auswärts allerdings schon deren sieben. Auch im Borussia-Park stellte der HSV seinen Gegner mit seiner kompakten Defensive und seinem aggressiven Pressing vor unlösbare Probleme. Damit hat die Elf von Thorsten Fink in den ersten sechs heiklen Aufgaben der Rückrunde immerhin acht Punkte geholt.

"Jetzt haben wir Kontinuität drin"

An den gleichen Kontrahenten war der HSV in der Hinrunde noch verzweifelt, hatte nur einen Punkt geholt und den glücklosen Trainer Michael Oenning beurlaubt. Das scheint bereits Jahre her zu sein, so verändert und verbessert präsentieren sich die Hamburger seitdem.

"In Hamburg musste ein Riesenumbruch stattfinden, weil in den Jahren zuvor die Erfolge ausgeblieben sind", erklärt Marcell Jansen den "neuen" HSV. "Positionen mussten zigmal neu besetzt werden. Jetzt haben wir Kontinuität drin und ein sehr gutes Trainerteam. Wir bauen uns jetzt etwas auf. Wir kommen vom letzten Tabellenplatz und haben am Anfang der Saison auch sehr schlechte Spiele gemacht. Die Entwicklung ist seitdem sehr positiv."

In Mönchengladbach bekämpfte der Hamburger SV das Überraschungsteam der Saison mit dessen eigenen Waffen. Nur ganz selten blitzte der rasante Kombinationsfußball der "Fohlen" auf. Das Remis ging dann auch vollauf in Ordnung. "Wir haben die richtige Reaktion auf die Niederlage gegen Bremen in der vergangenen Woche gezeigt", freute sich HSV-Stürmer Paolo Guerrero, der die Vorlage zum Ausgleich von Tolgay Arslan gab.

Mehr als ein "Übergangsjahr"?

So stehen die Hanseaten nach einer vom Abstiegskampf gekennzeichneten Hinrunde inzwischen gut da. Für eine Nacht rangierte der HSV sogar auf Platz 8, so hoch wie noch nie in dieser komplizierten Spielzeit. Für viel mehr dürfte es allerdings nicht reichen, dafür fehlt der Truppe derzeit noch zu sehr der "Killerinstinkt". Neun Unentschieden belegen, dass Hamburg gut mithalten kann, für das Heranpirschen an die internationalen Plätze aber noch die letzte Portion Entschlossenheit fehlt.

Allerdings können die Norddeutschen die restlichen elf Bundesliga-Spiele relativ entspannt angehen. Vielleicht sind das gar keine schlechten Voraussetzungen, um doch noch eine kleine Siegesserie zu starten. Ansonsten muss die Saison 2011/12 unter der Kategorie "Übergangsjahr" abgeheftet werden.

Doch den Schlussspurt in dieser Spielzeit geht der HSV hochmotiviert an, schließlich sind die Spieler ihren treuen Fans noch ein paar bessere Auftritte im heimischen Stadion schuldig. Denn dort gelangen bislang nur zwei kümmerliche Heimsiege. Am kommenden Samstag empfangen die Hamburger den VfB Stuttgart.

Im Hinspiel gelang im siebten Anlauf der erste Saisonsieg. "Das war ein verrücktes Spiel" erinnert sich Marcell Jansen. "Da hätten wir schon zur Pause 0:3 zurückliegen können. Wir haben es dann aber gedreht und 2:1 gewonnen. Das war zum damaligen Zeitpunkt sehr wichtig. Wir müssen es jetzt schaffen, unser auswärts sehr gutes Spiel auch einmal Zuhause durchzuziehen und es etwas abgezockter spielen." Dann könnte ein einstelliger Tabellenplatz am Ende ein realistisches Ziel sein.

Aus Mönchengladbach berichtet Tobias Gonscherowski