Nach der Niederlage gegen den FC Bayern gibt man sich bei 1899 Hoffenheim kämpferisch
Nach der Niederlage gegen den FC Bayern gibt man sich bei 1899 Hoffenheim kämpferisch

Aufgeben? Um keinen Preis!

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Sinsheim - Es ging ja immerhin gegen den überragenden Tabellenführer, den deutschen Rekordmeister. Mit einer Niederlage hatte ohnehin jeder im Vorfeld der Partie gerechnet. Am Ende konnten sich die Spieler, Offiziellen und Fans der TSG 1899 Hoffenheim trotz der immerhin über das Lob von Bayern-Trainer Jupp Heynckes freuen, der der TSG eine "couragierte Leistung" attestiert hatte.

"Die Mannschaft hat alles gegeben"

Und auch Hoffenheimes Trainer Marco Kurz hatte eine "mutige" TSG-Mannschaft gesehen. Aber das Resultat bleibt bitter: Eine Niederlage ist eben eine Niederlage. Und weil der FC Augsburg bei Werder Bremen gewonnen hat, beträgt für den Tabellenvorletzten der Abstand auf den FC A auf Relegationsrang 16 nun schon fünf Zähler.



Doch in Hoffenheim müssen sie sich nach der vierten Niederlage in Serie nun an den kleinen Verbesserungen im Spiel hochziehen. Der Auftritt als kollektiv verteidigende Mannschaft gegen die Bayern war schon viel besser und kompakter als zuletzt bei den beiden bitteren Pleiten gegen Stuttgart (0:1) und in Augsburg (1:2). "Die Mannschaft hat alles abgerufen und hat nie aufgegeben, das wird die Basis für die nächsten Wochen sein", erklärte TSG-Trainer Kurz.

Auch Mittelfeldspieler Tobias Weis erkannte in dem Auftritt vor allen der ersten Halbzeit "einen kleinen Schritt nach vorne". Doch um die nach dem harten Pokalsieg gegen Dortmund noch müden Bayern richtig zu gefährden, fehlte in der Offensive die Durchschlagskraft. "Wenn du eine Option haben willst, gegen die Bayern zu gewinnen, dann musst du auch ein Tor machen, wenn der Gegner noch nicht so im Spiel ist", haderte Kurz.

Daniel Williams vergab die Chance zur Führung in der 14. Minute, als er aus 15 Metern nur das Außennetz des Münchner Tores traf. "Wir haben es in den ersten 30 Minuten geschafft, die Bayern zu Fehlern zu zwingen. Aber es hat das Tor gefehlt, um auch die Zuschauer dann mitzunehmen."

Gomes als Ersatz-Kapitän



Die zweite Halbzeit aber, und das gab Kurz ehrlich zu, ging klar an die Münchner, die das Ergebnis nach Gomez' Führungstor in der 38. Minute dann noch hätten höher gestalten können. "Diese Leistung muss der Maßstab sein, auch wenn der Gegner nicht Bayern heißt", fordert Kurz.

Schon am nächsten Wochenende steht das richtungsweisende Spiel bei Schlusslicht Greuther Fürth an. Verlieren die Hoffenheimer, ziehen auch die Franken an ihnen vorbei. "Fürth wird ein wichtiges Spiel, auch für das Gefühl für den Rest der Saison", weiß Kurz. Er kann dann wieder auf die gegen Bayern gesperrt fehlenden Andreas Beck und Eugen Polanski zurückgreifen. Weil kein Spieler des Mannschaftsrates einsetzbar war, ernannte Kurz Torwart Heurelho Gomes zum Kapitän. Der Brasilianer hielt stark.

Nun müssen die Hoffenheimer in Fürth nicht nur ordentlich spielen, sondern endlich punkten. Trainer Kurz erklärt: "Wir haben eine ungünstige Ausgangsposition, aber wir werden den Teufel tun, aufzugeben." Das wäre vor diesem Alles-oder-Nichts-Spiel in Fürth auch nicht ratsam.

Aus Sinsheim berichtet Tobias Schächter