Seung-Woo Ryu zeigte seine Qualitäten schon in der U20 von Südkorea. Nun darf er sich in Leverkusen beweisen
Seung-Woo Ryu zeigte seine Qualitäten schon in der U20 von Südkorea. Nun darf er sich in Leverkusen beweisen

Auf Sons und Kagawas Spuren

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München - Beinahe wäre Seung-Woo Ryu im vergangenen Sommer ein Dortmunder geworden. Nach einem Probetraining scheiterte die Verpflichtung jedoch. Bei Bayer Leverkusen hat der Koreaner im zweiten Anlauf den Weg in die Bundesliga gefunden. Die Werkself hat den hierzulande unbekannten Flügelspieler für ein Jahr ausgeliehen. Auch der BVB ist auf dem asiatischen Markt noch fündig geworden.

Ryu überzeugt, soll aber gehen

Im Sommer hatte Ryu seine Klasse bei der U20-WM in der Türkei schon bewiesen und Südkorea mit zwei Toren in die K.o.-Phase geführt. Auch der erste Eindruck im Bayer-Dress war verheißungsvoll. Im Testspiel ließ der 20-Jährige sein Talent sofort aufblitzen. Beim 6:3 gegen Heerenveen fiel die Neuerwerbung durch technisch starke und ideenreiche Aktionen auf, holte einen Elfmeter heraus und war sogar mit eigenem Treffer erfolgreich.

"Er hat gutes Spielverständnis gezeigt, sich stark bewegt und die Räume genutzt, als sie sich boten", lobte Kapitän Simon Rolfes seinen neuen Mitspieler nach dem Test. Auch Sami Hyypiä war mit der Vorstellung des 1,71 Meter-Mannes durchaus zufrieden: "Man muss bedenken, dass er weder Deutsch noch Englisch spricht und mein Koreanisch auch nicht wirklich gut ist. Dafür hat er sich gut integriert", sagte der Bayer-Coach dem "kicker".

Zum Überwinden der Sprachbarriere hat Ryu eine große Hilfe an seiner Seite: Heung-Min Son. Sein Landsmann war einer der ausschlaggebenden Punkte, weshalb sich Ryu für die Rheinländer entschied. "Er ist ein wichtiger Grund. Sonny hat mir nur gute Dinge über diesen Verein erzählt. Er wird mir immer helfen", äußerte sich der Südkoreaner gegenüber "bild.de".

Nach den ersten Eindrücken ist auch Ryu schon überzeugt von seinem neuen Club: "Es ist super hier zu sein." Ob das Offensivtalent aber direkt beim Champions-League-Teilnehmer zum Zug kommt, ist noch unklar. Vorerst denkt Bayer aufgrund seiner gut besetzten Offensive auch an eine Ausleihe an einen Zweitligisten. Auf den Außenpositionen hat die Werkself mit Talent Julian Brandt, der ebenfalls im Winter kam und Ryus Vorbild Son ausreichend Qualität.

Maruoka auf Kagawas Spuren

Über ausreichend Qualität verfügt man auch beim BVB. Dennoch hat sich Dortmund das japanische Talent Mitsuru Maruoka von Cerezo Osaka geangelt. Auch der Neuzugang des BVB ist ausgeliehen, nur 1,73 Meter groß und wird wie Ryu wohl noch nicht in der Bundesliga zum Einsatz kommen. Der Mittelfeldspieler soll zunächst in der U23 der Schwarz-Gelben Spielpraxis sammeln.

Wie schnell ein Talent aber durchstarten kann, weiß man besonders beim BVB. Aus demselben Club aus Osaka wie nun Maruoka kam auch Shinji Kagawa nach Dortmund, wurde mit geringen Erwartungen empfangen, schnell zum Publikumsliebling und Leistungsträger. Später wechselte der Offensivmann zum englischen Rekordmeister Manchester United und ist trotz seiner nur 1,72 Meter Körpergröße ein Großer geworden - ein Traum, den sich auch Ryu und Maruoka erfüllen wollen.

Sebastian Blome