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Horst Heldt wechselte im Juli 2010 vom VfB Stuttgart zu Schalke 04
Horst Heldt wechselte im Juli 2010 vom VfB Stuttgart zu Schalke 04

"Auf ganzer Linie enttäuschend"

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Gelsenkirchen - Die müde Nullnummer in der Europa League gegen Larnaka war Schalkes Manager Horst Heldt sichtlich aufs Gemüt geschlagen. Nach der Partie sprach der 41-Jährige Klartext.

Frage: Horst Heldt, hat Sie die die Nullnummer gegen Larnaka sprachlos gemacht?

Horst Heldt: Sprachlos bin ich nicht. Aber ich habe mir sicher für dieses Spiel etwas anderes vorgestellt. Und zwar einen Sieg, damit wir einen großen Schritt weiter kommen in der Gruppenphase. Es war ein enttäuschendes Ergebnis und ein enttäuschendes Spiel!

Frage: Was werfen Sie der Mannschaft vor?

Heldt: Es ist ganz sicher nicht zufriedenstellend, wie wir agiert haben. Das hat seine Gründe und die werden wir intern klar ansprechen. Es ist bezeichnend, dass der Torhüter in diesem Spiel unser bester Mann gewesen ist. Das war für ihn selbst und letztlich auch für uns zwar gut, aber es zeigt auch, wie wir gespielt haben. Da kann vieles nicht richtig gelaufen sein. Das ist alles kaum in Worte zu fassen.

Frage: Hat Schalke nicht sogar noch Glück gehabt, wenigstens einen Punkt geholt zu haben?

Heldt: Wir hätten selbst unsere Tore machen können. Aber wir hatten natürlich auch Glück, dass wir nicht verloren haben. Da hat Lars Unnerstall wirklich mehrfach exzellent gehalten. Das Spiel war einfach auf ganzer Linie enttäuschend. So machen wir uns das Leben selbst schwer. Das ist unnötig und muss nicht sein. Wir haben noch zwei Spiele in unserer Gruppe. Die sollten wir anders gestalten, um weiterzukommen.

Frage: Trainer Huub Stevens hatte im Vorfeld eine größere Rotation in der Mannschaft ausgeschlossen. Dennoch saßen die meisten Stammspieler auf der Tribüne oder der Bank.

Heldt: Das stimmt, aber aus Verletzungsgründen. Der Trainer hat vorher gesagt, dass er nichts riskieren will. Und wir hatten in der Tat einige angeschlagene Spieler wie Benedikt Höwedes oder Jermaine Jones. Da wollten wir aus Verletzungsgründen kein Risiko eingehen. Dazu wollte der Trainer auch dem einen oder anderen Spieler mal die Möglichkeit zu einem Einsatz geben.

Frage: Hat sich Schalke bei der Startaufstellung verzockt?

Heldt: Es muss unser Anspruch sein und auch der Anspruch der Spieler, die auf dem Platz stehen, zu gewinnen. Es wäre sicher von Vorteil für manchen gewesen, sich beim Trainer und auch beim Publikum in diesem Spiel zu präsentieren. Aber das hat nicht jeder genutzt. Wir hätten das ganz anders angehen müssen.

Frage: Haben Sie denn eine Erklärung für die ungenügende Leistung der Ergänzungsspieler?
Heldt: Ich möchte das nicht verallgemeinern. Man kann nicht jedem Spieler etwas vorwerfen und alles über einen Kamm scheren. Es gab auch Spieler, die versucht haben, ihr Bestes zu geben - auch wenn es trotzdem nicht gereicht hat. Aber wir werden ganz sicher auch klar machen, dass einige Leistungen absolut nicht zufriedenstellend waren - und das direkt mit jedem einzelnen Spieler besprechen.

Frage: Können die Betroffenen vielleicht mangelnde Spielpraxis als Grund für ihre schlechte Leistung anführen?

Heldt: Das können sie sagen - aber ich akzeptiere es nicht!

Frage: Zu allem Überfluss hat sich Torjäger Klaas-Jan Huntelaar auch noch schwer verletzt.

Heldt: Die Verletzung von Klaas-Jan ist das zweite Erschreckende für uns gewesen an diesem Abend - nicht nur das Ergebnis. Ich hoffe, dass man in der Kürze der Zeit noch Möglichkeiten findet, dass er am Sonntag trotzdem spielen kann. Sonst würde es dem Spiel gegen Larnaka noch die Krone aufsetzen, wenn Huntelaar jetzt länger ausfällt.

Frage: Am Sonntag muss Schalke in der Bundesliga in Hannover antreten. Was erwarten Sie von diesem Spiel?

Heldt: Es ist definitiv so, dass wir dort eine bessere Leistung abrufen müssen. Wir hatten eine ähnliche Situation schon nach dem Pokalspiel gegen Karlsruhe, wo wir trotz des Sieges auch keine gute Leistung gezeigt haben. Dann haben wir uns gegen Hoffenheim aber klar gesteigert. Genau das erhoffe ich mir natürlich auch dieses Mal gegen Hannover.

Aufgezeichnet von Dietmar Nolte