Johannes Flum (r.) hat in der laufenden Saison zwei Treffer erzielt
Johannes Flum (r.) hat in der laufenden Saison zwei Treffer erzielt

Auf einem guten Weg

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Freiburg - Dem SC Freiburg gelang beim 0:0 gegen die Bayern ein fulminantes Spiel. Mittelfeldspieler Johannes Flum erklärt, warum es in der Rückrunde besser läuft und warum er vom Klassenerhalt überzeugt ist.

Frage: Hallo, Herr Flum, wie fällt Ihr Fazit nach dem 0:0 gegen die Bayern aus?

Johannes Flum: Heute wäre es einfach möglich gewesen, die Bayern zu knacken, weil wir eine gute und engagierte Leistung gezeigt haben und denen kaum Luft zum Atmen gelassen haben. Genau das hatten wir uns vorgenommen.

Frage: Was lief anders als geplant?

Flum: Es ist eben einfach schade, dass wir nicht eine unserer Torgelegenheiten genutzt haben. Eine von denen kann man schon reinmachen. Wobei: Viele Chancen hatten wir natürlich auch nicht. Wie es eben so ist gegen die Bayern.

Frage: Sie selbst hatten allerdings eine gute Möglichkeit. Was ist das für ein Gefühl, frei vor Manuel Neuer zu stehen?

Flum: Kein anderes als im Training oder in jedem anderen Bundesligaspiel auch. Ich habe den Ball mitgenommen, die Bayernspieler haben zuerst spekuliert, da bin ich nicht drauf reingefallen, sondern bin einfach weitergelaufen. Dann war ich aber nicht zielstrebig genug, so dass Boateng noch reinrutschen konnte. So viele Möglichkeiten bekommt man nicht, insofern ist das ärgerlich.

Frage: Welches Team war dem Sieg näher?

Flum: Schwer zu sagen. Bayern hatte keine Großchancen, bis auf die von Thomas Müller im ersten Durchgang. Trotzdem: Ich denke, das Unentschieden geht in Ordnung.

Frage: Man hatte den Eindruck, dass es heute die Prämisse war, mit langen Bällen zum Erfolg zu kommen.

Flum: Stimmt, wir wollten nicht Gefahr laufen, ausgekontert zu werden.

Frage: Wie wichtig war heute die taktische Einstellung. War das ein Schwerpunkt im Trainingsalltag unter der Woche?

Flum: Das machen wir Woche für Woche sehr akribisch. Von daher war das kein Unterschied. Der lag eher darin, dass wir viele junge Spieler haben, die natürlich noch nie gegen die Bayern gespielt haben. Von daher können Sie sich sicher vorstellen, dass das ein besonderes Spiel war.

Frage: Was bedeutet das heutige Spiel für den Abstiegskampf?

Flum: Ich denke einfach, dass wir seit Wochen gute Leistungen bringen, nur die Ergebnisse haben nicht immer gestimmt. Außer beim Mainz-Spiel ist es uns in der Rückrunde immer gelungen, die Partien mindestens offen zu gestalten.

Frage: Ein gutes Zeichen?

Flum: Das macht uns Hoffnung. Aber wir sollten die Kirche im Dorf lassen. Die Fans feiern uns hier, als hätten wir die Bayern gerade 3:0 abgeschossen. Das war aber nicht der Fall.

Frage: Wichtig wäre wahrscheinlich, dass der SC nun auch mal auswärts nachlegt, die letzten beiden Spiele in der Fremde gingen verloren..

Flum: Ich hoffe, dass uns das bald gelingt. Es liegt an uns. Aber wir haben schon gezeigt, dass wir auf einem guten Weg sind.

Frage: Woran hapert es denn noch auf dem guten Weg?

Flum: Es ist wichtig, dass wir vor dem Tor noch zielstrebiger werden, denn im Endeffekt entscheiden die Tore. Wir schießen immer wieder welche, gegen Bremen sogar zwei. Aber eins mehr als der Gegner wäre schon schön.

Frage: Was ist Ihr Plus im Abstiegskampf?

Flum: Unsere Trumpfkarte ist, dass wir hier Ruhe haben und dass wir uns vertrauen. Ich weiß, dass wir absolut die Qualität haben, um die Klasse zu halten.

Aus Freiburg berichtet Christoph Ruf