Thomas Tuchel (M.) ist mit der Leistung seiner Spieler wie Nikolce Noveski (l.) und Johannes Geis (r.) zufrieden - bei drei Siegen aus drei Partien kein Wunder - mit einem weiteren Sieg winkt zumindest zeitweise die alleinige Tabellenführung
Thomas Tuchel (M.) ist mit der Leistung seiner Spieler wie Nikolce Noveski (l.) und Johannes Geis (r.) zufrieden - bei drei Siegen aus drei Partien kein Wunder - mit einem weiteren Sieg winkt zumindest zeitweise die alleinige Tabellenführung

Attacke auf Tabellenführer Bayern

xwhatsappmailcopy-link

München - Bereits am Dienstag haben der SC Freiburg und der FC Bayern den 4. Spieltag eröffnet. Seitdem sind die Münchner Tabellenführer, allerdings nur mit einem Punkt Vorsprung. So haben am Samstagnachmittag gleich zwei Mannschaften die Chance, den amtierenden Meister zu überholen und selbst die Spitze zu übernehmen.

Die entsprechenden Kandidaten heißen 1. FSV Mainz 05 und Hertha BSC - zwei Teams, mit denen vor der Saison wohl niemand als Tabellenführer nach dem 4. Spieltag gerechnet hätte. Während die Alte Dame in Wolfsburg antreten muss, reisen die Rheinhessen nach Hannover.

Desweiteren empfängt Borussia Mönchengladbach den SV Werder Bremen, der 1. FC Nürnberg begrüßt den FC Augsburg und Neuling Eintracht Braunschweig reist zum Hamburger SV (alle Spiele ab 15 Uhr im Live-Ticker).

Die zumindest vorübergehende Tabellenführung in der eigenen Hand, reist der 1. FSV Mainz 05 nach Hannover, zu einem Gegner, vor dem Thomas Tuchel großen Respekt hat. "Hannover 96 ist eine sehr körperliche, sehr robuste und geradlinige Mannschaft mit einer enormen Offensivkraft." Bei 96 rechnet der Mainzer Trainer mit zwei Stürmern, Mame Diouf und Artur Sobiech. Spielerisch werden die Rheinhessen wohl versuchen, an die letzten erfolgreichen Auftritte anzuknüpfen. Hannover, das sehr heimstark ist (eine Niederlage in 14 Partien), will man zunächst nichts anbieten, um dann über den in Topform aufspielenden Nicolai Müller zu kontern.

Doppelspitze ja, Diouf vielleicht. Hannover bangt vor der Partie gegen den Tabellenvierten um seinen senegalesischen Angreifer (Oberschenkelprobleme). Sollte Diouf tatsächlich ausfallen, würde der wiedergenesene Didier Ya Konan in die Startelf rücken. Definitiv verzichten muss Trainer Mirko Slomka auf Christian Pander. Der Linksverteidiger musste sich bereits am Donnerstag einer Leistenoperation unterziehen und fällt vorerst für unbestimmte Zeit aus. Auf links wird Edgar Prib den gesperrten Szabolcs Huszti ersetzen, was am Selbstverständnis der Roten jedoch nichts ändert. "Wir sind heimstark und selbstbewusst", sagte Slomka.



Schiedsrichteransetzungen

Sollten die Mainzer nicht gewinnen, reicht der Hertha ein Sieg in Wolfsburg, um punktgleich mit den Bayern Platz 1 zu übernehmen. "Wir müssen eine unglaublich gute Teamleistung abrufen, um in Wolfsburg zu punkten", sagte Jos Luhukay. Der Hertha-Trainer spricht den Wölfen eine "sehr hohe Qualität" zu und sieht bei den Niedersachsen das Potenzial, "in den vorderen Rängen" mitzuspielen. "Wir wollen uns nicht defensiv oder passiv verhalten. Das ist nicht unsere Spielweise", so der Niederländer, der nach wie vor auf die vier Verletzten Johannes van den Bergh, Pierre-Michel Lasogga, Marcel Ndjeng und Hany Mukhtar verzichten muss.

"Die Hertha ist sehr gut gestartet, hat saisonübergreifend schon lange nicht mehr verloren und der 6:1-Sieg über Eintracht Frankfurt am 1. Spieltag hat natürlich eine riesige Euphorie gebracht", analysierte VfL-Trainer Dieter Hecking die Ausgangslage der Gäste. Dennoch sagt er, dass seine Mannschaft alle Möglichkeiten habe, "auch das zweite Heimspiel dieser Saison zu gewinnen". Spielerisch möchte Hecking an die Leistung vom 4:0-Heimsieg gegen Schalke anknüpfen. Damit dies gelingt, müsse seine Mannschaft "defensives Denken und eine gute Raumaufteilung" an den Tag legen. Da Maximilian Arnold nach seiner Rot-Sperre zurückkehrt, muss Hecking einzig auf Bas Dost und den gelb-rot-gesperrten Luiz Gustavo verzichten.



Schiedsrichteransetzungen

"Wir haben keine Verletzten. Es sind alle Mann an Bord", verkündete Lucien Favre auf der Pressekonferenz zum Spiel gegen Bremen. Gute Voraussetzungen also, den zweiten Saisonsieg einzufahren. "Das wird allerdings ein hartes Stück Arbeit", räumte Gladbachs Trainer ein. Bremen laufe, kämpfe und sei sehr gut organisiert. Trotz der vier Gegentore in Leverkusen werde er die offensive Ausrichtung seiner Mannschaft nicht ändern, sondern "weiter versuchen, das Spiel zu machen und mutig nach vorne zu spielen".

Durch Offensivfußball hat sich der SV Werder bislang nicht ausgezeichnet, sondern - und das etwas überraschend - durch die Defensive. Nach drei Partien stehen sechs Punkte und erst ein Gegentor auf dem Konto der Hanseaten. Deren Trainer Robin Dutt feiert in Gladbach übrigens sein 100. Spiel als Bundesliga-Trainer. Bereits seine 50. Partie hatte er gegen die Fohlen bestritten und damals mit Freiburg einen 3:0-Sieg eingefahren. Ein ähnliches Ergebnis würde Dutt sicherlich auch dieses Mal gefallen, zumal es die Bremer im oberen Tabellendrittel halten würde.



Schiedsrichteransetzungen

Zwei Punkte aus drei Spielen hat der 1. FC Nürnberg bisher auf dem Konto. Eine Ausbeute, mit der Keeper Raphael Schäfer nicht zufrieden ist: "Da hängen wir ein bisschen hinterher." Deswegen sei es sehr wichtig, die "drei Punkte gegen Augsburg, die wir eingeplant haben", auch zu holen. Trainer Michael Wiesinger warnt jedoch vor dem Gegner im fränkisch-schwäbischen Derby: "Sie sind ein unangenehmer Gegner." Und Schäfer ergänzt: "Das wird nicht einfach." Fehlen werden weiterhin Timo Gebhart, der sich derzeit im Aufbautraining befindet, sowie Markus Mendler (Leiste) und Muhammed Ildiz (Fieber). Die in München verletzt ausgewechselten Per Nilsson und Berkay Dabanli stehen voraussichtlich zur Verfügung.

Der FCA kann noch nicht auf Neuzugang Arkadiusz Milik zurückgreifen (zur Meldung), dafür aber wieder auf Alex Manninger, Andreas Ottl und Marcel de Jong. "Die Mannschaft brennt", sagte Markus Weinzierl, der aber auch weiß, "dass Nürnberg Qualität hat" und "heiß" auf den ersten Saisonsieg ist. Seine Mannschaft wolle so "spielen wie gegen Stuttgart und in Bremen", allerdings mit "einem besseren Ergebnis", als dies beim SVW der Fall war (0:1). Mit drei Punkten in Nürnberg und dann sechs insgesamt könnte der FCA ins gesicherte Mittelfeld springen.



Schiedsrichteransetzungen

"Aufgeben ist nicht unsere Stärke", sagte Thorsten Fink vor dem Heimspiel seines Hamburger SV gegen Eintracht Braunschweig. Die Rothosen sind bislang noch sieglos, haben erst einen Punkt aus drei Spielen gesammelt. "Ich habe eine Trotzreaktion gespürt. Die Jungs wollen es allen zeigen. Sie haben ihre Ziele noch vor Augen", sagte Fink vor der Begegnung mit dem Aufsteiger, die zum "Geduldsspiel werden" könnte, da Braunschweig sich schon beim knappen 1:2 in Dortmund sehr gut verkauft habe. Verzichten muss der Coach nach wie vor auf Marcell Jansen und Johan Djourou, für den ein Einsatz zu früh käme. Ivo Ilicevic sei eventuell eine Alternative. Beim zuletzt angeschlagenen Rafael van der Vaart gehe Fink "davon aus, dass er spielen kann".

"Wenn wir mal das Dortmund-Spiel als Maßstab nehmen, ist es für uns wichtig, dass wir konzentriert taktisch arbeiten und versuchen, offensiv Akzente zu setzen", sagte Torsten Lieberknecht vor dem Spiel, in dem seine Mannschaft bereit sein müsse, "in allen Bereichen ans Limit zu gehen". Wenn dies gelänge, so der Coach, würde die Eintracht mit "etwas Zählbarem zurückkommen". Allerdings muss Lieberknecht auf Marcel Correia, Gianluca Korte und Matthias Henn verzichten. Timo Perthels Einsatz ist noch fraglich. Unterdessen könnte Domi Kumbela erstmals in der Startelf stehen.



Schiedsrichteransetzungen