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Thomas Müller entschied mit seinem Treffer die Partie gegen Wolfsburg
Thomas Müller entschied mit seinem Treffer die Partie gegen Wolfsburg

Arbeitssieg mit leerem Akku

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München - Englische Wochen kosten Energie, viel Energie. Nach dem mühsamen 1:0 des FC Bayern München über den VfL Wolfsburg () waren sich diesbezüglich eigentlich alle Beteiligten einig. "Wir haben viel investiert, sind viel gelaufen, haben gekämpft und gebissen bis zur letzten Minute. Dieses Spiel ist an die Substanz gegangen. Dass wir immer müder geworden sind, hat man am Ende dann auch deutlich gemerkt", meinte Manuel Neuer.

"Es war kein Spaziergang"

Nur drei Tage nach dem souveränen 4:1 in der 2. Runde des DFB-Pokals über Hannover 96 kam der Triple-Sieger gegen ebenso aggressive wie kompakte Wölfe anfangs kaum einmal gefährlich vors Tor. Und so war es nach seinem Doppelpack am Mittwochabend erneut Thomas Müller vorbehalten, sich in der 63. Minute mit dem entscheidenden Tor abermals zum Matchwinner aufzuschwingen.

Vor allem dann, wenn beim Rekordmeister nach vorne ausnahmsweise mal nicht allzu viel gelingen will, steht der für seinen guten Riecher berüchtigte Nationalspieler derzeit goldrichtig. Dabei bestach der 24-Jährige gegen den VfL allerdings nicht nur durch seine bekanntlich sehr speziellen Laufwege, sondern auch durch seine große Laufstärke. Von allen Spielern des FCB lief der Flügelflitzer am weitesten (zwölf Kilometer) und legte darüber hinaus auch noch die meisten Sprints hin (38).



"Es war eine sehr gute Vorstellung von uns aus kämpferischer Sicht", zeigte sich ein sichtlich erschöpfter Müller zufrieden und ergänzte: "Wolfsburg hat uns nichts geschenkt, es war kein Spaziergang. Sie haben fast Mann gegen Mann auf dem ganzen Platz gespielt. Das hat uns einige Schwierigkeiten bereitet. Wir können froh sein, dass wir gewonnen haben, aber es war verdient."

Auch Abwehrchef Dante wies explizit darauf hin, dass "wir nicht immer ein Spektakel machen können in der Allianz Arena." Auch für Arbeitssiege gibt es eben drei Punkte. Bei Pep Guardiola richtete sich der Blick deshalb schnell wieder nach vorne. "Wir haben gewonnen, aber wir müssen einiges verbessern. Wir werden das Spiel analysieren", sagte der Trainer und schob nach: "Ich bin mir sicher, dass wir in Manchester und Leverkusen gute Leistungen zeigen werden."

ManCity und Bayer vor der Brust



Und diese Steigerung hat das Team des Spaniers auch nötig, denn der Spielplan für die kommenden Tage könnte kaum hochkarätiger aussehen. Schon am Mittwoch geht es in der Champions League zum englischen Spitzenclub Manchester City, ehe der direkte Verfolger Bayer Leverkusen die Bayern dann am nächsten Samstag zum absoluten Spitzenspiel der Bundesliga empfängt.

In beiden Partien dürften die Münchner gerade defensiv mehr gefordert werden als gegen die hochmotivierten und bissigen, letztlich aber zu harmlosen Wolfsburger. Die Citizens, die an diesem Wochenende nach zweimaliger Führung noch mit 2:3 bei Aston Villa verloren haben, belegen in der Premier League derzeit zwar bloß den 5. Platz, nichtsdestotrotz ist die Mannschaft von Chefcoach Manuel Pellegrini besonders im Angriff nach wie vor bärenstark besetzt.

Trainingspause vor den nächsten Topspielen



Jerome Boateng, 2010/11 selbst noch für das Starensemble von der Insel am Ball, erwartet gegen seinen ehemaligen Verein darum nicht nur ein "tolles Spiel", sondern auch eine echte Standortbestimmung: "Da können wir zeigen, wo wir stehen. Es ist das Topspiel der Champions League am Mittwoch."

Müller wollte sich mit dem anstehenden Programm hingegen noch nicht gleich auseinandersetzen, zu groß war die Müdigkeit nach der gelösten Pflichtaufgabe gegen die Niedersachsen: "In weiter Ferne freue ich mich darauf. Jetzt ist aber erst einmal durchatmen angesagt. Ein Spruch fällt mir gerade leider nicht ein, ich bin zu kaputt." Guardiola scheint die Gebete seiner ausgepowerten Spieler jedoch erhört zu haben - an diesem Sonntag ist jetzt erst einmal trainingsfrei.

Aus München berichtet Stefan Missy