Kevin De Bruyne gehört zu den hoffnungsvollsten Talenten in seinem Heimatland Belgien
Kevin De Bruyne gehört zu den hoffnungsvollsten Talenten in seinem Heimatland Belgien

Allrounder De Bruyne: Sogar Schaaf schwärmt schon

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München - Thomas Schaaf ist selten euphorisch. Gegenüber den Medien gibt sich der Trainer des SV Werder Bremen kühl und abgeklärt, überhaupt legt der jahrelange Wahl-Bremer gerne norddeutsche Zurückhaltung an den Tag.

Schon mit 17 Jahren bei den Profis

Doch bei der Präsentation seines neuen Schützlings Kevin De Bruyne ist jegliche Wortkargheit verschwunden. "Er passt hervorragend zu Werder", schwärmt Schaaf: "Er ist sehr aktiv, bringt seine Ideen ein und geht selbst in die Spitze. Er ist genau der Spieler, der uns noch gefehlt hat." Aber wer ist dieser junge Mann, der den Coach derart überzeugt hat?



De Bryune gilt in seinem Heimatland Belgien als eines der hoffnungsvollsten Talente. Bereits mit 17 Jahren debütierte er in der Jupiler League, seit 2009 absolvierte er insgesamt 97 Spiele für den KRC Genk. In der letzten Saison gelang der Durchbruch - mit acht Treffern und zehn Vorlagen spielte er sich in die Notizbücher der europäischen Top-Cubs. Im Januar 2012 wechselte De Bruyne zum FC Chelsea, blieb aber aufgrund eines Leihgeschäfts bis zum Ende der Spielzeit in Genk.

Den ersten Teil der Sommer-Vorbereitung absolvierte der 21-Jährige schließlich beim Champions-League-Sieger, doch der starke Kader der Londoner ließ die Aussicht auf Einsätze schwinden. "Ich möchte viel spielen und mich weiterentwickeln", sagte der Neuzugang jetzt über seine einjährige Leihe an die Weser, "deswegen bin ich hierhergekommen. Der Club hat mir viel Vertrauen gegeben, das ich zurückzahlen möchte."

Schon vor Monaten hatten die Werder-Verantwortlichen die Fühler nach De Bruyne ausgestreckt. Der Belgier sei von vielen Bremer Scouts beobachtet worden, sagt Sportdirektor Klaus Allofs. "Es waren ausschließlich positive, fast euphorische Berichte darunter", erklärt er. "Das ist schon außergewöhnlich."

Vielseitig einsetzbar



Allofs zielt vor allem auf die unheimliche Variabilität des Nationalspielers ab. Im Mittelfeld ist der Rechtsfuß fast überall einsetzbar. "Ich habe keine Lieblingsposition", sagt De Bruyne. "Ob außen oder in der Mitte, spielt dabei keine Rolle. Ich werde dort spielen, wo ich gebraucht werde."

Das Bremer Offensivspiel erhält dadurch eine weitere Facette - zusammen mit Eljero Elia und Marco Arnautovic kann De Bruyne gegnerische Abwehrreihen schwindelig spielen. "Seine Position ist noch nicht klar definiert, aber wir finden schon die richtige für ihn", gibt sich Trainer Schaaf zuversichtlich. "Das Wichtigste ist, dass es auf dem Platz funktioniert. Und das Gefühl habe ich bei ihm."

Sebastian Schramm