Wolfsburg kommt gegen Freiburg nicht über ein enttäuschendes Remis hinaus. "Mit der Situation dürfen wir nicht unzufrieden sein. Wir mussten einige wichtige Spieler ersetzen", sagt VfL-Manager Klaus Allofs
Wolfsburg kommt gegen Freiburg nicht über ein enttäuschendes Remis hinaus. "Mit der Situation dürfen wir nicht unzufrieden sein. Wir mussten einige wichtige Spieler ersetzen", sagt VfL-Manager Klaus Allofs

Allofs: "Ich seh' uns noch nicht da oben"

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Wolfsburg - Vorlegen im Kampf um Champions-League-Qualifikationsplatz 4 wollten die Wölfe. Mit einem Sieg über den SC Freiburg die in der Tabelle vor ihnen rangierenden Leverkusener, die im Samstagabendspiel des 32. Spieltags gegen den Zweiten Borussia Dortmund 2:2 spielten, unter Zugzwang setzen.

Perisic: "Ich bin sauer"

Am Ende gab es lange Gesichter. Trotz der frühen Führung für die Wolfsburger durch Ivan Perisic nach drei Minuten gab es am Ende gegen den Tabellendreizehnten nur ein 2:2. Admir Mehmedi hatte nach einer Stunde den Ausgleich erzielt. Und selbst die erneute Führung durch den zweiten Doppelpack von Perisic innerhalb von zwei Wochen in der 70. Minute brachte keine Sicherheit in die Reihen der Gastgeber.

Nur 30 Sekunden später schaffte es Karim Guede nicht, den Ball im Tor unterzubringen. Christian Träsch rettete auf der Linie. In der 83. Minute war es dann der elf Minuten zuvor eingewechselte Marco Terrazzini, der nach langer Verletzungszeit bei seinem Saison-Debut mit seinem Treffer zum 2:2 den Endstand sicherstellte.

Das erzürnte besonders Klaus Allofs. "Wenn wir 2:1 in Führung gehen, müssen wir das Spiel abhaken", so der Sportdirektor. "Wir haben es versäumt, den Freiburgern die Hoffnung zu nehmen, dass sie hier was holen können."

"Ich bin sauer", so Perisic kurz und knapp nach der Partie. "Wir haben eine große Chance vertan. Wenn wir das zweite Tor machen, sieht es besser aus." Glückwünsche zum Doppelpack wies der 25-Jährige zurück. "Ich mache meinen Job. Wer die Tore macht, ist egal. Hauptsache wir gewinnen."

Allofs hadert mit Malanda-Verletzung

Das ist nicht geglückt. Man solle aber nun nicht alles schlechtreden, war Allofs schon kurz nachdem er seinem Ärger Luft gelassen hatte, wieder gefasst. "Mit der Situation dürfen wir nicht unzufrieden sein. Wir mussten einige wichtige Spieler ersetzen."

"Ohne die Leistung von Slobodan Medojevic und Jan Polak schmälern zu wollen, aber die Verletzung von Junior Malanda ist schon bitter. Er war gerade toll in Form", so der Ex-Bremer. Und Luiz Gustavo könne der VfL nicht 1:1 ersetzen. "Seine Präsenz hat gefehlt", so Allofs weiter.

CL-Teilnahme nicht mehr in eigener Hand

Der Kader sei halt nicht auf allen Positionen gleichwertig doppelt besetzt. "Natürlich haben wir gesagt, wir wollen aus den letzten Spielen neun Punkte. Aber das heißt nicht, dass wir die auch bekommen", so der Sportdirektor. "Wir haben uns im Laufe der Saison verbesser, aber ich sehe uns noch nicht da oben." Dabei liegt die Betonung auf dem "noch". Allofs bastelt an der Mannschaft der Zukunft, die den VfL nach Möglichkeit auf Dauer in der Champions League etablieren soll.

Abhaken will der 57-Jährige die Champions-League-Qualifikation auch für die aktuelle Saison "natürlich noch nicht. Wir werden weiter alles versuchen, aber es liegt halt nicht in unserer Hand", aber "unser Saisonziel (internationaler Wettbewerb, die Red.) haben wir erreicht".

Beim VfB Stuttgart und zum Saisonabschluss gegen Borussia Mönchengladbach sollen jetzt zumindest sechs Punkte geholt werden. Und dann hofft man in der Autostadt auf einen Ausrutscher von Leverkusen. Das Remis im Abendspiel zwischen Leverkusen und Dortmund dürfte drei Stunden nach dem 2:2 gegen Freiburg in Wolfsburg noch einmal besonders wehgetan haben. Der erste Matchball auf dem Weg in die Königsklasse wurde vergeben.

Aus Wolfsburg berichtet Jürgen Blöhs