In der Hinrunde siegte Gladbach trotz zweimaligen Rückstands gegen Hamburg (im Bild: Trainer Labbadia)
In der Hinrunde siegte Gladbach trotz zweimaligen Rückstands gegen Hamburg (im Bild: Trainer Labbadia)

Allen Widerständen zum Trotz

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Eigentlich war es bis dato eine gute Woche für den Hamburger SV. Die Mannschaft hatte nach zuvor fünf Spielen in 15 Tagen nach dem 2:2 gegen den FC Schalke einige spielfreie Tage, die Abwehrspieler Jerome Boateng und Bastian Reinhardt stiegen wieder ins Mannschaftstraining ein, doch dann das:

Nationalspieler Marcell Jansen fällt mit einem Riss des Syndesmosebandes im linken Fuß wochenlang aus. HSV-Trainer Bruno Labbadia muss also auch vor der wegweisenden Partie bei Borussia Mönchengladbach (So., ab 17 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio!) wieder einen Leistungsträger ersetzen.

Labbadia gibt sich kämpferisch

Und das im Duelll zweier Teams, die in den vergangenen Wochen auf der Suche nach ihrer Form waren. Die Gladbacher warten seit fünf Spielen auf einen Sieg, der HSV hat nur eine seiner letzten fünf Partien gewonnen. Am vergangenen Spieltag wurden die "Rothosen" zudem vom Nordrivalen Werder Bremen von Tabellenplatz 5 verdrängt und stehen damit erstmals seit dem 1. Spieltag nicht mehr unter den ersten Fünf der Tabelle.

Doch allem Widerständen zum Trotz gibt Labbadia vor dem Auswärtsspiel im Borussia-Park kämpferische Parolen aus. "Unser Ziel ist und bleibt es, nach vorne zu kommen. Wir haben die Möglichkeit, in dieser Saison den vierten oder fünften Platz zu erreichen - die nehmen wir in Angriff", erklärte er.

Auch wenn Platz 6 am Saisonende möglicherweise für die Qualifikation zur Europa League ausreichen würde, der HSV will die Qualifikation für den internationalen Wettbewerb aus eigener Kraft schaffen, da soll das Spiel in Mönchengladbach nur der Anfang sein. "Wir unterschätzen Gladbach nicht, das ist eine gute Mannschaft. Es ist aber auch ein Team, das wir schlagen können", sagte Labbadia.

Personalpuzzle beim HSV

Allerdings wird er bis zum Anpfiff ein schwieriges Personalpuzzle lösen müssen. Für den verletzten Jansen ("Die Verletzung ist in dieser Phase der Saison besonders bitter") dürfte wieder Piotr Trochowski die linke Außenbahn besetzen. Tunay Torun könnte wie gegen Schalke auf rechts auflaufen.

Doch auch in der Defensive drückt trotz der Rückkehr von Boateng und Reinhardt der Schuh. Dennis Aogos (Adduktorenbereich) Einsatz ist bis zuletzt fraglich, und auch Joris Mathijsen (Magen-Darm-Infekt) musste zuletzt mit dem Training aussetzen

"Gegen jeden Gegner unseren Stil prägen"

Für die Borussia ergibt sich also möglicherweise die große Chance, gegen eines der Top-Teams der Bundesliga weiteren Sicherheitsabstand zwischen sich und die Abstiegszone zu legen. Immerhin haben die Gladbacher mit 31 Punkten schon jetzt so viele Zähler auf dem Konto wie in der vergangenen Saison nach 34 Spieltagen.

Trainer Michael Frontzeck würde mit seiner Elf gerne den nächsten Schritt machen. "Wir wollen dahin kommen, gegen jeden Gegner unseren Stil zu prägen und unseren Rhythmus zu finden. Das ist gegen Freiburg, Köln oder Hamburg nicht anders. In Köln haben wir viel investiert, haben hinten nichts zugelassen und hätten über 90 Minuten gesehen verdient gehabt, die Partie zu gewinnen", erklärte der VfL-Trainer

Matmour statt Bradley

Der erinnerte sich natürlich nur zu gerne an das Hinspiel. Das gewann Borussia trotz zweimaligen Rückstands 3:2 in Hamburg. "Das war eine dieser Partien, in denen wir unnötig Punkte verschenkt haben", erinnerte sich HSV-Verteidiger Joris Mathijsen.

Personell sieht es bei den Gastgebern deutlich besser aus als bei den Norddeutschen. Michael Bradley fehlt gelbgesperrt, für ihn wird aber Karim Matmour wieder in den Kader rücken. Der beim Derby in Köln stark spielende Youngster Patrick Hermann wird auch wieder dabei sein, ließ Frontzeck durchblicken: "Er ist auch gegen den HSV eine Option".


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