Adam Szalai muss sich an das neue System in Hoffenheim noch gewöhnen - © © getty
Adam Szalai muss sich an das neue System in Hoffenheim noch gewöhnen - © © getty

Szalai: "Ich bin noch nicht ganz zufrieden"

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Sinsheim - Am Samstag kommt es für Adam Szalai zu einem Wiedersehen mit seinem Ex-Verein Schalke 04, der bei 1899 Hoffenheim gastiert. Der Stürmer der Kraichgauer spricht im Interview über seine Startschwierigkeiten bei der TSG, die ständige Unruhe auf Schalke und seinen Traum, noch einmal Champions League zu spielen.

Frage: Adam Szalai, die TSG ist noch immer ungeschlagen. Die Stimmung in der Mannschaft müsste also entsprechend gut sein.

Adam Szalai: Seit ich hier bin, haben wir in der Kabine eine sehr gute Stimmung. Es macht sehr viel Spaß, zum Training zu kommen. Und wenn es dann auf dem Platz auch noch gut läuft, ist das in Ordnung.

Frage: Was fällt Ihnen zum kommenden Gegner Schalke 04, Ihrem Ex-Verein, spontan ein?

Szalai: Es ist bei Schalke so, dass die Mannschaft gelobt wird, wenn sie gewinnt und gleich die Krise da ist, wenn sie verliert. In der Bundesliga und im Pokal lief es erst nicht so gut, dann hat die Mannschaft in Chelsea einen Punkt geholt und Dortmund geschlagen. Auf Schalke herrscht immer Unruhe.

Frage: Sie haben für Stuttgart, Real Madrid, Mainz und Schalke gespielt und sind nun in Hoffenheim. Welchen Stellenwert hat dieses Jahr bei Schalke für Sie eingenommen?

Szalai: Ich habe auf Schalke die Möglichkeit bekommen, Champions League zu spielen. Das wollte ich immer. Da wurde ein Traum wahr. Aber nach einem Jahr haben sich die Sachen so geändert, dass ich mich dazu entschieden habe, nach Hoffenheim wechseln zu wollen. Ich hatte das Gefühl - und auch Schalke hat mir das Gefühl gegeben - dass es besser wäre, wenn ich den Verein wechseln würde.

Frage: Gibt es noch jemanden auf Schalke, zu dem Sie noch Kontakt haben?

Szalai: Ja, sicher. Es gibt einige Spieler, mit denen ich noch schreibe. Aber wenn das Spiel anfängt, konzentriert sich jeder auf seinen Club.

Frage: Wie zufrieden sind Sie nun mit Ihrem Einstand in Hoffenheim?

Szalai: Ich bin noch nicht ganz zufrieden. Es war nach dem Jahr auf Schalke nicht einfach, dass neue System in Hoffenheim zu verinnerlichen. Ich bin momentan noch in der Phase, dass ich lerne, wie ich meine Fähigkeiten in dieses System einbringen kann. Ich arbeite viel daran und glaube auch, dass es klappen wird. Ich mache mir aber keinen Druck. Ich will einfach viel und konzentriert arbeiten, damit ich der Mannschaft so schnell wie möglich helfen kann.

Frage: Der Trainer hat gesagt, Sie müssen sich noch ein bisschen an die Hoffenheimer Spielweise gewöhnen. Was ist das schwierigste an der Umstellung?

Szalai: Wir arbeiten viel gegen den Ball, machen viel Pressing und verteidigen als Mannschaft gut. Das ist nicht in jeder Mannschaft so. Unsere Stärke ist, dass jeder die Arbeit gegen den Ball akzeptiert, egal wer auf dem Platz steht. Das haben wir oft bewiesen. Wenn wir es als Mannschaft richtig gut machen, dann haben wir viele Ballgewinne. und können dem Gegner richtig weh tun.

Frage: Zählen für Sie in erster Linie die Tore oder sind Sie auch zufrieden, wenn Sie kein Tor geschossen, aber viel für die Mannschaft gearbeitet haben.

Szalai: Das hängt ja miteinander zusammen. Wenn man sehr viel für die Mannschaft arbeitet und die Aufgaben, die man vor dem Spiel bekommen hat, erledigt, dann kommen die Tore und die gefährlichen Situationen im Strafraum automatisch. Das Wichtigste ist, seine Aufgaben zu 100 Prozent zu erfüllen. Aber natürlich ist es für jeden Stürmer auch wichtig, Tore zu machen.

Frage: Wenn sich, wie Sie sagen, ein Traum erfüllt hat, als Sie im letzten Jahr mit Schalke in der Champions League spielen konnten: Wie können Sie davon noch zehren? Können Sie das an die Kollegen in Hoffenheim weitergeben? Wollen Sie das noch einmal erleben?

Szalai: Ja, klar. Es ist ja nicht so, dass ich dachte, ich spiele jetzt Champions League und dann ist es vorbei. Es war auch ein Traum von mir, jedes Wochenende in der Bundesliga zu spielen. Dafür habe ich seit meiner Kindheit immer hart gearbeitet. Ich möchte in meiner Karriere noch ein paar gute Spiele in der Bundesliga machen.

Aufgezeichnet von Tobias Gonscherowski