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Der Schuss Hoffnung: Ivo Ilicevic erzielt im Hinspiel das 1:1 - © © gettyimages
Der Schuss Hoffnung: Ivo Ilicevic erzielt im Hinspiel das 1:1 - © © gettyimages

Alles oder Nichts! Dem HSV bleiben 90 Minuten

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Hamburg - Der Hamburger SV steht mit dem Rücken zur Wand. Heute Abend, 19 Uhr, hat der Bundesliga-Dino im Karlsruher Wildparkstadion die allerletzte Chance, doch noch die Klasse zu halten. Vor der Partie plagen Trainer Bruno Labbadia Verletzungssorgen. Kapitän Rafael van der Vaart hofft auf einen Einsatz in seinem letzten Spiel für den HSV.

Sportchef Peter Knäbel und Trainer Bruno Labbadia hatten nach dem Hinspiel in den Katakomben der Imtech Arena kurz überlegt, ob sie zum dritten Mal in drei Wochen den Weg nach Malente suchen, um sich auf das alles entscheidende letzte Spiel der Saison vorzubereiten. Der Plan wurde verworfen. Ein Grund dafür waren die vielen angeschlagenen Spieler, die nicht den Reisestrapazen ausgesetzt werden sollten.

Einsatz von Olic und Ilicevic fraglich

Regeneration war angesagt in den vergangenen Tagen. Außerdem bangt der HSV vor der alles entscheidenden Partie in Karlsruhe um den Einsatz von Ivica Olic und Ivo Ilicevic. Der 35-jährige Olic erlitt am Freitag einen allergischen Schock und musste ins Altonaer Krankenhaus gebracht werden. Dort blieb er sogar über Nacht. Beim Abschlusstraining am Sonntag war er dann aber schon wieder auf dem Platz. Ivo Ilicevic musste das Training gestern Nachmittag vorzeitig abbrechen. Der Torschütze und Lichtblick aus dem Hinspiel  plagt sich mit Adduktorenproblemen herum. Ob beide Spieler einsatzbereit sind, entscheidet sich erst beim Warmmachen kurz vor dem Spiel.

Sturmtank Pierre-Michel Lasogga, der in der Relegation 2014 das entscheidende 1:1 in Fürth erzielte, ist ebenfalls angeschlagen. Mit ihm führte Labbadia ein intensives Gespräch. Der Trainer weiß, wie wichtig die Offensivspieler heute Abend im Karlsruher Hexenkessel werden können, denn der HSV muss auf jeden Fall mindestens einen Treffer erzielen, um weiter in der Bundesliga kicken zu können. Einmal muss der HSV im Wildpark mindestens erzielen. Ein 1:0-Sieg würde reichen, auch ein 2:2, bei einem 1:1 würde es in die Verlängerung gehen.

Kacar und Westermann gesperrt - spielt van der Vaart?

Trainer Bruno Labbadia, der zuvor erstmals zwei Mal in der Saison mit der identischen Startelf aufgelaufen war, wird in Karlsruhe die erste Elf zwangsläufig ändern müssen. Gojko Kacar und Heiko Westermann fehlen gelb gesperrt.

Westermanns Platz als Rechtsverteidiger wird Dennis Diekmeier einnehmen. Der 25-Jährige ist Spezialist, was erfolgreiche Relegationen angeht. Mit seinem Ex-Verein 1. FC Nürnberg stieg er 2009 in der Relegation auf und hielt ein Jahr später im Nachsitzen die Klasse - und auch im vergangenen Jahr mit dem HSV machte er den Klassenerhalt in Fürth perfekt. „Jetzt will ich mit aller Macht zum vierten Mal in der Relegation erfolgreich sein“, sagte der 25 Jahre alte Rechtsverteidiger, der hinzufügte, „das wird ein Schweine-Spiel.“

Spannender wird die Frage, wen Labbadia für Kacar spielen lässt. Der einzig verbliebene Sechser im Kader, Petr Jiracek, wird nicht rechtzeitig fit. Neben dem gesetzten Marcelo Diaz könnte Rafael van der Vaart auflaufen. „Jeder ist eine Option, so viel Auswahl haben wir ja nicht“, betonte Labbadia. Der Niederländer wird, sollte er spielen, seine Abschiedsvorstellung im Trikot des HSV geben. Sollte es mit dem Klassenerhalt klappen, wäre es ein versöhnlicher Abgang für van der Vaart.

Public Viewing in der Imtech Arena

Moralische Unterstützung erfahren die HSV-Spieler heute Abend auch aus Hamburg. In der Imtech Arena werden bis zu 20 000 Fans auf einer Riesenleinwand das Spiel verfolgen. 3600 Anhänger des Bundesliga-Dinos werden ihr Team vor Ort in Karlsruhe unterstützen.

„Wir werden in Karlsruhe wieder einen Fight abliefern und sehen, was wir hinbekommen“, verspricht HSV-Trainer Labbadia. Die Hamburger haben in den vergangenen Wochen bewiesen, dass die Mannschaft unter Druck immer wieder den Kopf aus der Schlinge ziehen kann. Die Nehmerqualitäten der Rothosen sind beeindruckend.

Relativ optimistisch ist Labbadias Trainerkollege Markus Kauczinski: „Wir wollen im eigenen Stadion einen genauso beherzten Auftritt hinlegen wie in Hamburg und auf Sieg spielen. Im Gegensatz zum HSV haben wir etwas zu gewinnen, die Hamburger haben viel zu verlieren. Wir müssen alles raushauen, um unser großes Ziel zu erreichen. Der Wildpark wird brennen.“

Aus Hamburg berichtet Alexander Barklage