Mame Diouf (r.) hatte Hannover 96 im Niedersachsen-Derby gegen den VfL Wolfsburg kurz vor der Pause in Führung gebracht
Mame Diouf (r.) hatte Hannover 96 im Niedersachsen-Derby gegen den VfL Wolfsburg kurz vor der Pause in Führung gebracht

96 will die Nummer 1 im Norden bleiben

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Hannover - Von einer Standortbestimmung sprach Felix Magath vor der Partie am vergangenen Wochenende gegen Borussia Dortmund. Doch der Deutsche Meister erwies sich als zu stark und siegte beim sonst so heimstarken VfL Wolfsburg verdient 3:1.

Magath zufrieden

Für die "Wölfe" war es nach 13 Punkten aus fünf Spielen mit zuletzt vier Siegen in Folge ein Rückschlag auf dem Weg vom Abstiegskandidaten zur Qualifikation für die Europa League.

Im Niedersachsen-Derby bei Hannover 96 musste Wolfsburgs Meistertrainer von 2009 feststellen, dass für seine Mannschaft derzeit auch die "zweite Reihe" der Bundesliga-Spitzengruppe noch eine Nummer zu groß ist. Die und festigten ihren Rang als Nummer 1 nicht nur in Niedersachsen, sondern im Norden.



Dennoch war Magath, der vor der Verlängerung seines bis 2013 laufenden Vertrages steht, mit der Leistung seiner Elf zufrieden. "Es war wichtig, dass wir mit Teams mithalten können, die hinter der Spitze stehen", zog der 58-Jährige ein positives Fazit und kam zu der Erkenntnis: "Das Ergebnis spricht für 96, das Spiel für uns."

Da gaben dem Wolfsburg-Coach sogar die Hannoveraner recht. "Bei uns hat wenig zusammengepasst", gab Kapitän Steven Cherundolo zu. Das galt zumindest bis kurz vor der Pause, als Mame Diouf zum 1:0 traf. Der im Winter von Manchester United an die Leine gekommene Senegalese bestätigte mit dem Treffer seine Position als effektivster Stürmer der Liga. Jeder dritte Torschuss des 24-Jährigen ist ein Treffer.

"Müssen den Kopf freibekommen"



Danach waren die Gastgeber Herr im eigenen Stadion. "Wir sind unseren Ansprüchen spätestens in der zweiten Halbzeit gerecht geworden", war Jan Schlaudraff mit der deutlichen Leistungssteigerung zufrieden. Eine klare 0:3-Niederlage auf Schalke und die schwache erste Halbzeit gegen den VfL führte nicht nur für Karim Haggui "zumindest teilweise" auf das Aus in der Europa League gegen Atletico Madrid zurück.

"Wir müssen den Kopf freibekommen", so der Innenverteidiger. "Wir wollen wieder Europa League spielen. Da haben wir nichts zu verschenken", dachte der Tunesier schon an das Nord-Derby beim Hamburger SV am Samstag. "Die werden alles geben nach der Pleite in Hoffenheim. Da müssen wir gegenhalten. Wir sind stolz, die Nummer 1 im Norden zu sein - und das wollen wir bleiben."

"Fußball ist Arbeit"



Auch Cherundolo hält das Europa-League-Aus noch nicht für ganz verdaut. "Die Saison hat viel Spaß gemacht", so der US-Nationalspieler. "Aber jetzt müssen wir uns wieder klarmachen: Fußball ist Arbeit! Wenn wir das beherzigen, werden wir auch in der kommenden Spielzeit wieder viel Spaß auf Europa-Tour haben."

Spaß wollen auch die "Wölfe" haben. Am Samstag soll im Heimspiel gegen den Aufsteiger FC Augsburg eine erneute Serie gestartet werden, um die Mannschaft in den verbleibenden vier Saisonspielen doch noch dorthin zu bringen, wo VW-Boss Martin Winterkorn sie sieht: "Das Team ist stark genug für Europa."

Aus Hannover berichtet Jürgen Blöhs