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Franck Ribery: Feingeist und französischer Filou

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Er kam im Sommer 2007 zum FC Bayern München und eroberte die Bundesliga im Sturm: Franck Ribery. Der 1,70 Meter große Franzose bot zwölf Jahre regelmäßig Spektakel in der Bundesliga.

"Der FC Bayern ist für mich wie eine zweite Familie", sagte Franck Ribery. "Ribery und Bayern, das ist Liebe. Ich habe meinen Teil dazu beigetragen, dass der Verein ist, wo er jetzt ist. Und Bayern hatte natürlich einen großen Einfluss auf meine Entwicklung. Die Beziehung zwischen dem FC Bayern und mir ist sehr speziell", sagte der Franzose einst in einem Interview auf der Vereinshomepage des Rekordmeisters.

In seiner Zweit beim FCB, also zwischen dem Juli 2007 und dem Juni 2019, absolvierte Ribery 273 Bundesliga-Spiele für die "Roten" und erzielte dabei 86 Tore. Kein anderer Franzose hat öfter in der Bundesliga getroffen. Nur Anthony Modeste kommt annähernd an diese Zahl heran, hat nur ein Tor weniger erzielt (85). Aber: Ribery war kein Stürmer. Er war ein Linksaußen. Dribbelstark. Kreativ: unter höchstem Raum-, Zeit- und Gegnerdruck. Seine 125 Assist belegen, wie er immer wieder seine Nebenmänner exzellent einsetzen konnte. Er machte seine Mitspieler, das ganze Team, besser.

Der sensible Filou

Was der Franzose dafür brauchte: Vertrauen und Freiheiten. Wenn ein Trainer zu 100 Prozent auf Ribery setzte und ihn nicht in ein bestimmtres System oder bestimmte Position festnagelte, er also selbst entscheiden konnte, wann er wo auf dem Feld auftaucht, blühte der Franzose regelrecht auf. Europas Fußballer des Jahres 2013 war ein Fixpunkt der Bayern in der Triple-Saison 2013. Neun Mal wurde Ribery mit dem FCB Deutscher Meister. Insgesamt sammelte München in den zwölf Jahren mit Ribery sagenhafte 21 Titel. Mit vielen Mitspielern verstand sich Ribery blind: Zusammen mit seinem guten Freund David Alaba bildete er über Jahre eine der stärksten linken Seiten im Weltfußball. Zusammen mit Arjen Robben war er "Robbery": Die beste Flügelzange der 2010er-Jahre.

Auf dem Feld konnte der Franzose aber ebenfalls ein Hitzkopf sein. Dass ihm auch ein Schalk im Nacken sitzt, bewies er nicht nur mit seinen aberwitzigen Körpertäuschungen und Dribblings, sondern auch abseits des Rasens: Er schmierte Zahnpasta auf Türklinken in den Kabinen oder lauerte auf dem Dach des Funktionsgebäudes an der Säbener Straße mit einem Kübel Wasser, um diesen dann über den als (Mit-)Spieler angsteinflößenden Oliver Kahn zu kippen.

Diese Verschmitztheit, der französische Filou, kam regelmäßig zum Vorschein. Deshalb kam der Franzose wohl oft auch mit Dingen durch, die Trainer, Gegenspieler und auch Schiedsrichter bei anderen Akteuren so nicht durchgewunken hätten. In Uli Hoeneß hatte Ribery einen mächtigen Verbündeten: Die Vereinsikone, die Ribery 2007 nach München lotste, war so etwas wie ein Vater für den Franzosen. Bei Riberys letztem Spiel vergoss Hoeneß Tränen. Und auch bei seinem eigenen Abschied als Präsident, nachdem ihn Ribery überraschte, war Hoeneß sichtlich gerührt vom Franzosen, der sich in München eine zweite Familie aufgebaut hatte.

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