Vor dem Relegations-Hinspiel bei 1899 Hoffenheim sieht Trainer Franco Foda seinen 1. FC Kaiserslautern "bestens vorbereitet", aber nicht in der Favoritenrolle
Vor dem Relegations-Hinspiel bei 1899 Hoffenheim sieht Trainer Franco Foda seinen 1. FC Kaiserslautern "bestens vorbereitet", aber nicht in der Favoritenrolle

"50:50": Hoffenheim und Kaiserslautern schieben Favoritenrolle hin und her

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Sinsheim - Am Ende musste sogar Otto Rehhagels altes Weisheiten-Buch herhalten. "Die Wahrheit liegt auf dem Platz", zitierte Franco Foda lachend den einstigen Erfolgstrainer des 1. FC Kaiserslautern - er krönte damit einen Floskel-Marathon, den wenige Stunden zuvor 1899 Hoffenheims Trainer Markus Gisdol eröffnet hatte.

Duell auf Augenhöhe

Ob "50:50-Chance", "absolute Fokussierung", dass in zwei Spielen "alles möglich" sei - vor dem Relegations-Hinspiel um die Bundesliga-Zugehörigkeit am Donnerstagabend (ab 20 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio) überboten sich beide Trainer mit altbekannten Phrasen. Sie wurden nicht müde, zu betonen, dass der eigene Club selbstverständlich nicht der Favorit für die vielleicht auf Jahre entscheidenden Spiele sei.



"Ich glaube schon, dass wir der Außenseiter sind", sagte Foda: "Wir sollten aber nicht den Fehler begehen, zu sehr auf Understatement zu machen. Wir sind bestens vorbereitet. Wenn wir an unsere Leistungsgrenzen gehen, haben wir sicherlich eine Möglichkeit, uns in zwei Spielen durchzusetzen."

Den vermeintlichen Vorteil, als Tabellendritter der 2. Bundesliga nach einer erfolgreichen Saison gestärkt gegen den angezählten 16. der Bundesliga zu spielen, gebe es nicht. "Hoffenheim spürt sicherlich auch eine Form von Höhenluft", sagte FCK-Vorstandschef Stefan Kuntz: "Ich sehe uns da moralisch und mental in der gleichen Verfassung."

Euphorie bei den Fans



Nach der kaum für möglich gehaltenen Rettung auf den Relegationsplatz setzen die Kraichgauer nun alles daran, "das kleine Fußball-Wunder" (Gisdol) zu vollenden. "Wenn ich jetzt Kaiserslautern wäre, hätte ich mir auch nicht gewünscht, gegen Hoffenheim zu spielen", sagte der 43-Jährige. Zumal sich die Pfälzer in der Liga "vielleicht am Anfang etwas mehr vorgenommen" hätten. "Aber da waren zwei besser", sagte Gisdol.

In beiden Regionen haben die Alles-oder-nichts-Spiele hingegen eine Euphorie entfacht, als ginge es um das Endspiel der Champions League. Die Partie in der WIRSOL Rhein-Neckar-Arena ist mit 30.150 Zuschauern längst ausverkauft, der FCK hätte für das Rückspiel am Montag nach eigenen Angaben sogar 300.000 Karten verkaufen können - und das, obwohl die Stadt Kaiserslautern selbst nur knapp 100.000 Einwohner hat.

Ausfälle hüben wie drüben



Bei den "Roten Teufeln" hat sich Kapitän Albert Bunjaku genauso rechtzeitig wieder fit gemeldet wie Abwehrchef Marc Torrejon. Dafür fällt neben den Dauerpatienten Chadli Amri, Enis Alushi und Markus Karl auch Jan Simunek (Achillessehnenreizung) aus.

Auch Hoffenheimer Seite fehlen wie gehabt Eren Derdiyok, Chris, Heurelho Gomes und Boris Vukcevic sowie Tobias Weis (Bauchmuskelzerrung).


Voraussichtliche Mannschaftsaufstellungen:



1899 Hoffenheim: Casteels - Beck, Abraham, Vestergaard, Johnson (Thesker) - Polanski, Rudy - Ochs, Salihovic, Volland - Firmino

1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Torrejon, Heintz, Löwe - Borysiuk, Köhler (Orban) - Weiser, Baumjohann - Idrissou, Hoffer (Bunjaku)

Schiedsrichter: Dr. Brych