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Jan-Aage Fjörtoft (l.) feiert mit Jörg Berger das "Wunder vom Main"
Jan-Aage Fjörtoft (l.) feiert mit Jörg Berger das "Wunder vom Main"

1998/99: Berger "hätte auch die Titanic gerettet"

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"Er hätte auch die Titanic gerettet", meinte Kultstürmer Jan-Aage Fjörtoft, nachdem Jörg Berger am 29. Mai 1999 durch das spektakuläre 5:1 gegen den 1. FC Kaiserslautern am letzten Spieltag noch den Klassenerhalt mit Eintracht Frankfurt geschafft hatte. Noch heute wird der große "Retter" in Frankfurt gehuldigt und verehrt.

An Dramatik war die Rettung des hessischen Traditionsclubs im Jahr nach dem Wiederaufstieg nicht zu überbieten. Was sich am 29. Mai zwischen 15.30 Uhr und 17.15 Uhr in einem Krimi nach allerbester Hitchcock-Manier abspielte, hatte aber bereits fünf Wochen zuvor seinen Lauf genommen.

Bereits fünf Zähler Rückstand

Nach dem 1:3 gegen den FC Bayern war die Eintracht mit vier Zählern Rückstand Tabellenvorletzter. Reinhold Fanz wurde entlassen, Jörg Berger trat die Nachfolge an. Ein alter Bekannter, denn der gebürtige Sachse war bereits zwischen 1989 und 1991 Trainer der Eintracht. Das erste Spiel gegen Rostock am 24. April endete 2:2, der Abstand auf das rettende Ufer verringerte sich aber nicht. Am 30. April ging es gegen die direkte Konkurrenz aus Freiburg beinahe um alles - und die Eintracht verlor 0:2. Der Rückstand vergrößerte sich auf fünf Zähler.

Am 4. Mai reichte es gegen den Hamburger SV wieder nur zu einem 2:2, die Eintracht-Spieler waren am Boden zerstört, die Hoffnung auf den Bundesliga-Verbleib tendierte gen null. Erst im vierten Spiel unter Bergers Leitung glückte ein 2:1-Erfolg gegen Werder Bremen, eine Woche später wurde Borussia Dortmund mit 2:0 im Waldstadion bezwungen.

"Das Wunder vom Main"

Zwei Spieltage vor Schluss hatte Berger mit seinem Team nur noch drei Punkte Rückstand. Neue Hoffnung keimte auf. Dann folgte ein 3:2 bei Schalke 04, dabei hatten die "Knappen" bereits nach 14 Minuten 2:0 geführt.

Dann kam es zum "Showdown" gegen Kaiserslautern. Bei brütender Hitze erlebten 58.245 Zuschauer, worüber in der Mainmetropole noch Wochen gesprochen wurde. Zur Pause stand es 0:0, die Eintracht wäre abgestiegen. In der zweiten Hälfte verloren dann fast alle den Überblick.

Eintracht schoss Tor um Tor, doch beim Stand von 4:1 Sekunden vor dem Ende schrie Ersatzspieler Thomas Epp in Richtung Fjörtoft: "Wir brauchen noch ein Tor." Gesagt, getan. Mit einem herrlichen Übersteiger verlud der Norweger in der 90. Minute FCK-Keeper Andreas Reinke und erzielte das erlösende 5:1. Während Nürnberg überraschend abstieg, feierte ganz Frankfurt "Retter" Berger und sein "Wunder vom Main".