Wolfgang Schäfer im Pokalendspiel von 1985
Wolfgang Schäfer im Pokalendspiel von 1985

1984/85: Das harte Leben des "Königs von Krefeld"

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Er war der "König von Krefeld", stand auf dem Höhepunkt seiner Karriere, die Fans von Bayer Uerdingen lagen ihm zu Füßen: Wolfgang Schäfer avancierte am 26. Mai 1985 beim 2:1-Coup im 42. DFB-Pokalendspiel gegen den FC Bayern München im Berliner Olympiastadion zum Helden.

Der damals 27 Jahre alte Stürmer erzielte vor 70.398 Zuschauern in der 67. Minute das Siegtor für die Mannschaft des damaligen Trainers Karl Heinz Feldkamp und löste ein Versprechen ein. Denn Flügelflitzer Schäfer hatte vorher getönt: "Wir gewinnen 2:1, und ich mache das Siegtor." Vor Glückseligkeit schlief Matchwinner Schäfer mit dem "Pott" und quartierte seine damalige Freundin aus dem Hotelbett.

"Wolfgang de Cup"

Schäfer war in aller Munde, schoss im Europapokal der Pokalsieger für Bayer 05 Tore am Fließband, stürmte mit den Krefelder "Nobodies" bis ins Halbfinale, und Friedhelm Funkel verpasste ihm nach den Triumphen gegen Galatasaray Istanbul und dem legendären 7:3 nach 1:3-Rückstand gegen Dynamo Dresden den Spitznamen: "Wolfgang de Cup".

Aber die glorreichen Zeiten sind längst vorbei, der ehemalige Profi von Bayer 05 und des FC Homburg mit insgesamt 103 Bundsliga-Spielen und 29 Toren hat sein Glück nach der aktiven Karriere als Trainer versucht. Jedoch meist mit weniger Erfolg. Nachdem man ihn zum Beispiel als Übungsleiter des SV Geinsheim 2003 beurlaubt hatte, sagte er resignierend: "Wenn ich sehe, wieviel Kilometer ich auf meiner Sohle habe, das fahren die jungen Spieler von heute nicht mit dem Auto."

Probleme im Alltag

Aber mit dem PKW fährt er heute selber selten. Schäfer ist zu hundert Prozent erwerbsunfähig, ist Frührentner, geht kaum in die Öffentlichkeit. "Ich bleibe so gut wie den ganzen Tag zu Hause, weil die Schmerzen so groß sind. Im vergangenen Jahr waren sie so groß, dass ich an Selbstmord gedacht habe", schildert Schäfer seine Probleme im Alltag.

Wolfgang Schäfer, verheiratet mit Ehefrau Monika und Vater einer Tochter, erlitt in seiner Fußball-Karriere eine schwere Verletzung im Gesicht, als ein Nerv in der rechten Hälfte komplett durchtrennt wurde, so dass er immer große Schmerzen hat und täglich hochdosierte Schmerztabletten zu sich nehmen muss.