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Allan Simonsen (r.) erzielt einen seiner beiden Treffer im UEFA-Pokalfinalrückspiel von 1975
Allan Simonsen (r.) erzielt einen seiner beiden Treffer im UEFA-Pokalfinalrückspiel von 1975

1974/75: Der Durchbruch von "Dribbelkönig" Simonsen

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Was musste sich Hennes Weisweiler alles anhören. "Der ist zu klein und zu schwach, der wird in der Bundesliga doch nur tot getrampelt", ließen die Kritiker dem Meistercoach von Borussia Mönchengladbach wissen. Gemeint war der 1,67 m kleine Däne Allan Simonsen, den Weisweiler 1972 beim Olympia-Turnier in München entdeckte.

Zwei Jahre musste sich der Fußball-Professor das Gerede anhören, die "Hobby-Trainer hinter der Theke" schienen Recht zu behalten. Simonsen war in der "Fohlen-Elf" nur ein Mitläufer, brachte es in zwei Spielzeiten gerade einmal auf 17 Bundesliga-Partien und magere zwei Tore - ein Fehleinkauf halt. Bis in der Saison 1974/75 sein Stern aufging. "Das war mein Durchbruch, von da an ging es aufwärts", erinnert sich Simonsen.

UEFA-Pokal erstmals nach Deutschland

Mit seinen Dribblings verzauberte Simonsen urplötzlich die Bundesliga, erzielte dabei 18 Tore in 34 Spielen und wurde erstmals Deutscher Meister. Auf internationaler Bühne ließ er einen Gala-Auftritt nach dem anderen folgen, bis hin zum UEFA-Pokal-Sieg gegen Twente Enschede. 5:1 gewann Gladbach in den Niederlanden, das magere 0:0 im Hinspiel war wettgemacht. Simonsen traf zwei Mal, Jupp Heynckes drei Mal - der Traumsturm hatte Europa erobert und erstmals den UEFA-Pokal nach Deutschland geholt.

Das letzte Jahr von Weisweiler in Gladbach war ein einziger Triumphzug der Borussia. Der Club vom Niederrhein wurde mit sechs Punkten Vorsprung Deutscher Meister, auf dem Bökelberg wurden regelmäßig Fußball-Feste gefeiert. "In so einer guten Mannschaft wie damals habe ich danach nie wieder gespielt", meinte Simonsen.

Simonsen sammelt Titel mit der Borussia

Zwei Meisterschaften (1976 und 1977) sowie einen UEFA-Pokalsieg (1979) feierte "Europas Fußballer des Jahres 1977" noch mit der Borussia, ehe er schließlich 1979 für 1,2 Millionen Mark die Bundesliga in Richtung Spanien zum FC Barcelona verließ.

Titel pflasterten auch dort seinen Weg: 1981 der spanische Pokal und ein Jahr später der Gewinn des Europapokals der Pokalsieger. Ein Beinbruch bei der Europameisterschaft 1984 in Frankreich bedeutete das Ende der großen internationalen Karriere Simonsens.

Karriere klingt in England und Dänemark aus

Seinen Karriereausklang gab er bei Charlton Athletic und seinem Heimatverein Vejle BK. Doch Gladbach ist Simonsen ans Herz gewachsen.

Der 56-malige dänische Nationalspieler (21 Tore) kehrt immer noch gerne an seine alte Wirkungsstätte zurück, wie er betont: "Schöne und viele Erinnerungen kommen dann wieder hoch, aber nicht Wehmut."