MSV zuhause eine Macht: Olcay Sahal (l.), Julian Koch und Co. sind in dieser Saison daheim noch ungeschlagen
MSV zuhause eine Macht: Olcay Sahal (l.), Julian Koch und Co. sind in dieser Saison daheim noch ungeschlagen

"Zebras" auf dem Sprung

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München - Dem MSV Duisburg winkt mit einem Sieg gegen den FSV Frankfurt, zumindest vorübergehend, die Tabellenspitze. Oberhausen empfängt Aachen und Paderborn gastiert in Osnabrück (alle Freitagsspiele ab 17:45 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio).

MSV Duisburg - FSV Frankfurt

Ein Spitzenspiel jagt das nächste. Gerade haben sich die "Zebras" mit dem 2:0 in Berlin an Hertha vorbei auf Rang 2 geschossen, da kommt der Tabellen-Siebte FSV Frankfurt nach Duisburg. Starke 25 Punkte, nur vier weniger als der MSV, hat das Team von Ex-Profi Hans-Jürgen Boysen gesammelt. Dabei deutete nach dem fünften Spieltag, als die Hessen daheim Alemannia Aachen mit 1:3 unterlagen und als Zwölfter nur sechs Zähler hatten, viel auf eine "nur" durchwachsene Saison hin.

Doch es kam ganz anders: Seither hat es in acht Spielen 19 von 24 möglichen Punkten gegeben - still und heimlich schnuppert der FSV an den Aufstiegsplätzen! "Sie spielen", lobt MSV-Coach Milan Sasic die "Schwarz-Blauen", "richtig guten Fußball." Eine Stärke des FSV: die eigenen Bälle kommen auch zum eigenen Mann. Noch einmal Sasic: "Sie haben die höchste Passqualität der Liga, sind auch zweikampfstark!"

Der Duisburger Coach erwartet deshalb auch eine völlig andere Partie als den munteren Sturmlauf seiner "Zebras" zuletzt in Berlin. "Frankfurt steht ganz anders als die Hertha", verdeutlicht der Kroate, "ist zuletzt sehr stabil aufgetreten. Das wird ein ganz anderes Spiel."

"Respekt, das ist ein ganz starkes Team", verdeutlicht auch Srdjan Baljak. Der Duisburger Kapitän ist wie sein Team aber eben auch richtig gut drauf. "Durch den Erfolg in Berlin", sagt Baljak, "haben wir noch einmal zusätzliches Selbstvertrauen getankt." Er glaubt daran, gegen den FSV die starke Heimserie mit sechs Siegen und nur einem Remis positiv ausbauen zu können. Der "Capitano": "Wir haben eine hohe Motivation, das erneut zu bestätigen, was wir bislang erreicht haben." Sasic' Appell an sein Team: "Unser Erfolg in Berlin ist nur dann etwas wert, wenn wir ihn gegen Frankfurt bestätigen!"

FSV vor "Reifeprüfung"

"Duisburg hat sich zu einer absoluten Spitzenmannschaft gemausert, sie stehen zu Recht auf dem 2. Platz. Die kommenden drei Spiele gegen den momentan 2., 5. und 1. sind eine Reifeprüfung, die zeigen wird, wo wir stehen", so FSV-Geschäftsführer Bernd Reisig vor dem Duell des FSV Frankfurt beim MSV.

FSV-Cheftrainer Hans-Jürgen Boysen reist mit viel Respekt aber auch Zuversicht nach Duisburg. "Ich habe die Duisburger gegen Alemannia Aachen gesehen und beim überragenden Spiel in Berlin. Sie haben gespielt wie ein Aufsteiger, technisch und taktisch brillant. Wir sind gewarnt und brauchen eine kompakte, stabile Mannschaft, die sich nicht nur auf das Verteidigen verlässt. Duisburg wird nicht so wie in Berlin spielen, sie werden offensiver agieren müssen. Aktuell zählen wir zu den wenigen Mannschaften, die Druck auf das erste Drittel ausüben können. Wir reisen optimistisch nach Duisburg", sagte Boysen.

Tiefgreifende personelle Änderungen plant der Übungsleiter nicht. Er kündigte jedoch an, dass Samil Cinaz nach seiner Gelb-Sperre in die Anfangself zurückkehren wird und Jürgen Gjasula nach seinen muskulären Beschwerden wieder einsatzfähig ist. Ausfallen werden Tufan Tosunoglu (Kreuzbandriss), Marc Heitmeier (Achillessehnenbeschwerden) und Benjamin Pintol (Meniskus-OP).




Rot-Weiß Oberhausen - Alemannia Aachen

Rot-Weiß Oberhausen kann gegen Alemannia Aachen wieder auf Marinko Miletic zurückgreifen. Der Verteidiger hat seine eitrige Mandelentzündung überstanden und zählt zum RWO-Kader.

Zur Verfügung steht auch Marcel Landers, der nach seiner Roten Karte im Spiel beim Karlsruher SC (0:4) vom DFB-Sportgericht freigesprochen wurde. "Für mich war diese Entscheidung eine positive Überraschung und im Sinne des Fairplay-Gedankens", meinte RWO-Trainer Hans-Günter Bruns.

"Malochen, malochen, malochen"

RWO-Trainer Peter Hyballa fordert von seiner Elf einen Auswärtssieg. "Aufgrund der Witterungsbedingungen wird das sicherlich ein kämpferisches Spiel. Also kann ich nicht immer nur die spielerische Linie erwarten. Wir müssen nicht nur malochen, sondern malochen, malochen, malochen bis wir tot umfallen, um den langersehnten 'Dreier', dem wir ein paar Wochen schon hinterher hecheln, nun zu holen", sagt der Coach vor dem Abschlusstraining am Donnerstagmittag.

Mit Thomas Stehle, der seine Gelbsperre abgesessen hat, kehrt einer der Spieler zurück, der definitiv zur Kategorie Kämpfer zu zählen ist.

Für die Mission "Dreier bei RWO" muss er nach wie vor auf Markus Daun (Knieverletzung), Thorsten Burkhardt (Fußverletzung), Thorsten Stuckmann (Mittelfußbruch), Seyi Olajengbesi (Sehnenabriss), Florian Müller (Kreuzbandriss) und Alper Uludag (Syndesmosebandriss) verzichten. Darüber hinaus fällt Nico Herzig aufgrund von Knieproblemen aus. Auch Thomas Zdebel steht wegen anhaltender Wadenprobleme nicht zur Verfügung.




VfL Osnabrück - SC Paderborn

Nach der bitteren 1:4-Pleite in Frankfurt herrscht beim VfL Osnabrück vor dem Schlüsselspiel gegen den SC Paderborn angespannte Stimmung. "Man kann auch in Frankfurt verlieren, aber nicht so", ärgerte sich Sportdirektor Lothar Gans.

Vor allem die enormen Leistungsschwankungen sind Gans ein Dorn im Auge. "Wir fallen von einem Extrem ins andere", kritisiert Gans seine Kicker.

Trainer Karsten Baumann muss gegen die Ostwestfalen auf Tobias Nickenig (Rotsperre), Dennis Schmidt (Operation nach Syndesmosebandriss), Angelo Barletta (Rückstand nach Leisten-Operation) und Konstantin Engel (Grippe) verzichten.

Dem Power-Fußball entgegentreten

Den Paderbornern stehen speziell im Defensivverbund nach den Platzverwiesen gegen Christian Strohdiek (Rot gegen Greuther Fürth) und Markus Palionis (Gelb-Rot beim VfL Bochum) sowie der anhaltenden Verletzung von Jens Wemmer vergleichsweise wenig Alternativen zur Verfügung. In der Offensive drängen sich dagegen mit Sören Brandy, Jorge Mosquera, Sven Krause und auch David Jansen mehrere Spieler auf, die zuletzt in der zweiten Reihe standen.

In Osnabrück erwartet die Paderborner aus mehreren Gründen ein besonderes Spiel. Schließlich sind die VfL-Kicker unter Flutlicht seit Jahren ungeschlagen im eigenen Stadion. Zudem gibt es die frischen Erinnerungen an die Relegationsspiele im Jahr 2009, als der SCP durch zwei 1:0-Siege die Rückkehr in die 2. Bundesliga perfekt machte. Ein Jahr später stiegen auch die "Lila-Weißen" wieder auf.

"In Osnabrück herrscht eine spezielle Atmosphäre. Die Zuschauer peitschen ihre Mannschaft bedingungslos nach vorne. Diesem Powerfußball müssen wir entgegentreten", erwartet SCP-Trainer Andre Schubert ein kampfbetontes Spiel. Wer die winterlichen Bedingungen zum eigenen Vorteil nutzen könne, habe wahrscheinlich die besseren Karten. Das Rezept auf schwierigem Untergrund ist für den Paderborner Coach klar: einfach spielen und Bälle auch einmal klären, statt immer den kontrollierten Spielaufbau zu suchen.