Neuzugang Mario Vrancic gelangen bereits zwei Saisontore für den SC Paderborn 07
Neuzugang Mario Vrancic gelangen bereits zwei Saisontore für den SC Paderborn 07

"Wir wollen dem Gegner unser Spiel aufzwingen"

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Paderborn - Der SC Paderborn knüpft nahtlos an die Erfolge der vergangenen Saison an und scheint den Abgang des Trainers und zahlreicher Spieler problemlos kompensieren zu können. Dem 2:2 in Berlin folgte ein klarer 4:0-Heimsieg gegen den VfL Bochum, bei dem Mario Vrancic ein Doppelpack gelang. Der 23-Jährige hat mit bundesliga.de über seine Entwicklung und den guten Saisonstart gesprochen.

bundesliga.de: Herr Vrancic, der SC Paderborn hat gegen namhafte Gegner starke Resultate abgeliefert. Wie zufrieden waren Sie mit den ersten beiden Spielen?

Mario Vrancic: Es war ein gelungener Auftakt. Wir waren nah dran, auch das Spiel in Berlin zu gewinnen. Dann wäre der Start optimal gewesen. Aber wir brauchen auch noch Entwicklungspotenzial nach oben. Wir sind relativ zufrieden. Es gibt aber noch Steigerungsmöglichkeiten.

bundesliga.de: Trauen Sie dem Braten noch nicht so richtig?

Vrancic: Doch, klar. Wir wissen schon über unsere Stärken Bescheid. Wir passen unser Spiel nicht dem Gegner an, sondern wir wollen unser Spiel spielen, ganz egal gegen wen. Und so treten wir auch auf. Die Basis unseres Spiels ist eine starke Defensive. Die Saison hat für uns jetzt erst einmal gut begonnen. Wir haben eine entwicklungsfähige Mannschaft, die sich auch außerhalb des Platzes versteht. Die Integration der neuen Spieler hat gut geklappt.

bundesliga.de: Sie gehören selbst zu den neuen Spielern. Hätten Sie gedacht, dass es nach dem Umbruch im Kader und dem Trainerwechsel gleich so gut läuft?

Vrancic: Ich kannte die alte Mannschaft nur aus dem Fernsehen. Der Verein hat guten Ersatz für die Spieler gefunden hat, die den Verein verlassen haben. Der neue Trainer passt auch. Wir wollen die Spielphilosophie der vergangenen Saison fortführen.

bundesliga.de: Wie beurteilen Sie Ihre eigene Entwicklung in den letzten Jahren, nachdem Sie einst für Mainz auch in der Bundesliga eingesetzt wurden?

Vrancic: Ich habe damals in Mainz schon mit 16 Jahren bei den Profis trainiert und hatte dann einen kleinen Durchhänger. In meiner Dortmunder Zeit ging es wieder in die richtige Richtung. Die Spielweise kam mir entgegen. Ich habe auf verschiedenen Positionen im Mittelfeld gespielt, mal links, mal zentral, und zuletzt dann regelmäßig als offensiver "Sechser" agiert, das hat mich weitergebracht.

bundesliga.de: Was war ausschlaggebend für Ihren Wechsel nach Paderborn?

Vrancic: Ich habe sehr gute Gespräche geführt, der Verein hat sich sehr um mich bemüht. Ich glaube, dass hier viel Potenzial vorhanden ist, die Philosophie passt zu mir. Wir haben in der Mannschaft einen guten Mix aus jungen Spielern und auch einigen Erfahrenen. Ich möchte in Paderborn den nächsten Schritt gehen und mich weiterentwickeln.

bundesliga.de: Was ist in Paderborn möglich in dieser Saison, welche Ziele haben Sie?

Vrancic: Da müssen wir noch abwarten. Wir denken nicht an bestimmte Tabellenregionen oder an den Aufstieg, sondern wollen uns täglich verbessern und in jedem Spiel unseren Gegner unser Spiel aufzwingen. Wir denken von Spiel zu Spiel und wollen unser Leistungsvermögen abrufen. Man wird dann sehen, was für ein Platz letztendlich dabei herausspringt.

bundesliga.de: Wie erleben Sie die Stimmung in Paderborn auch abseits des Fußballs?

Vrancic: Im Stadion herrschte gegen Bochum eine tolle Stimmung. Ansonsten ist es in der Stadt ziemlich ruhig. In Dortmund habe ich oft Menschen auch an spielfreien Tagen in den gelben Trikots durch die Stadt laufen sehen. Das gibt es in Paderborn noch nicht in der Intensität, aber die Entwicklung ist unverkennbar.

bundesliga.de: Jetzt stehen für Sie zwei spannende Spiele auf dem Programm, erst das Pokalderby in Bielefeld und danach das Bruderduell gegen Braunschweig, wo Ihr Bruder Damir kickt.

Vrancic: Der Fokus liegt jetzt aber erst einmal auf dem Pokalspiel in Bielefeld. Das wird sicher ein geiles Spiel. Wir werden uns darauf gut vorbereiten und hoffen auf das bessere Ende für uns. Und danach freue ich mich auf die Partie gegen Braunschweig.

Das Gespräch führte Tobias Gonscherowski