Mathieu Beda (r., im Kopfballduell mit Szilard Nemeth) kam aus Kaiserslautern nach München
Mathieu Beda (r., im Kopfballduell mit Szilard Nemeth) kam aus Kaiserslautern nach München

"Wir müssten eigentlich 30 Punkte haben"

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Mit großen Hoffnungen war der TSV 1860 München in die Saison 2008/09 gestartet. Angesichts der Rückkehr der beiden Stürmer Benjamin Lauth und Markus Schroth und einer guten Mischung aus Erfahrung und spielstarken Talenten sollte der Aufstieg in die Bundesliga angepeilt werden.

Nach dem Hinrundenabschluss bringt der Blick auf die Tabelle Ernüchterung. Die "Löwen" stehen mit 22 Punkten auf Rang 11 und sind jenseits von Gut und Böse.

Dennoch gibt der Club von der Grünwalder Straße die Hoffnung nicht auf. Im Interview mit bundesliga.de zieht Mittelfeldspieler Mathieu Beda Bilanz und erklärt, wie und warum die "Sechziger" in der Rückrunde doch noch oben mitspielen werden.

bundesliga.de: Herr Beda, wie bewerten Sie den Punktgewinn gegen den 1. FC Nürnberg? Sind Sie zufrieden oder wäre für ihr Team mehr drin gewesen?

Mathieu Beda: Wenn ich das Spiel Revue passieren lasse, ist es aufgrund der ersten Halbzeit ein gewonnener Punkt. Wenn man aber mal daran denkt, wie viele Torchancen wir in der zweiten Halbzeit ausgelassen haben, sind es zwei verlorene Punkte. Man könnte sagen: "Es war ein guter Punkt, aber…"

bundesliga.de: …aber, der Spielverlauf ist ein Spiegelbild der Hinrunde?

Beda: Wir haben in den vergangenen Heimspielen viele Punkte liegen lassen. Aber für uns war es wichtig, nach der 0:2-Niederlage in Aachen eine Reaktion zu zeigen. Somit ist das 1:1 in einem so geilen Spiel nach Rückstand und mit so vielen Fans im Stadion in Ordnung.

bundesliga.de: Die "Löwen" haben nach 17 Spieltagen 22 Punkte auf dem Konto und liegen auf Platz 11, genau im Mittelfeld der Tabelle. Wie fällt ihr Fazit aus zur Hinrunde?

Beda: Wir haben Ambitionen nach oben. 22 Punkte sind nicht schlecht, aber auch nicht gut. Wenn ich die Qualität unseres Kaders betrachte, und das ein oder andere Heimspiel, in dem wir viele Torchancen hatten, diese aber nicht genutzt haben, denke ich, dass wir eher so bei 30 Punkten liegen müssten. Das wäre ok.

bundesliga.de: Wo hapert es denn? Im Sturm? Die Abwehr ist ja eine der besten der Liga.

Beda: Unsere Abwehr ist super. Wir sind die beste der Liga. Aber natürlich ist unsere Torbilanz ausbaufähig. Daran müssen wir nun in der Vorbereitung zur Rückrunde arbeiten und unser Offensivspiel und die Kombinationen verbessern, damit wir in der Rückrunde mehr Tore schießen.

bundesliga.de: Nun hatte ihr Team ja auch viel mit Verletzungen zu kämpfen. Daniel Bierofka beispielsweise hat gegen Nürnberg erst sein siebtes Saisonspiel absolviert. Wie wichtig ist besonders die Rückkehr ihres Kapitäns?

Beda: "Biero" (Daniel Bierofka, Anm. d. Red.), Danny Schwarz und Lars (Bender, Anm. d. Red.) sind wichtige Spieler. Die brauchen wir alle. Ich hoffe, dass wir in der Rückrunde alle gesund sind und nicht so viel Verletzungspech haben, wie bisher.

bundesliga.de: Könnte man also sagen, dass 1860 München aufgrund der vielen Verletzten sein volles Potential noch gar nicht zeigen konnte?

Beda: Das könnte man so sagen.

bundesliga.de: Sie sehen also noch Luft nach oben?

Beda: Ja. Man muss immer positiv denken und nach vorne schauen. Wir haben genug Qualität, um in der Rückrunde oben anzugreifen.

bundesliga.de: Benjamin Lauth hat gesagt, dass er den Aufstieg trotz momentan acht Punkten Rückstand noch für möglich hält. Wie sehen Sie das?

Beda: Wir haben auch ein bisschen Glück, dass die Liga so eng ist. Wenn du zwei Spiele hintereinander gewinnst, bist du wieder oben dabei. Das geht sehr schnell. In dieser Saison ist für alle alles möglich. Warum dann nicht auch für uns?

bundesliga.de: Also rechnen Sie sich noch Chancen auf den Aufstieg aus?

Beda: Wir haben die Hoffnung noch nicht aufgegeben.

Das Gespräch Gregor Nentwig